3302 Textil- und Bekleidungs-Industrie. und sonstige Hilfsmaschinen. Die Ges. verarbeitet Strohflachs zu spinnfähiger Faser; sie erzeugt nassgesponnenes Werggarn in den Nummern 6–30, in nassgesponnenen Leinen- garnen die Nummern 10–100. In der Leinenweberei werden Reinleinen, Halbleinen in Breiten von 25–500 em aus rohen, gebleichten oder gefärbten Leinen-, Baumwoll-, Jute- garnen hergestellt. In der Stückbleiche und Appreturanstalt werden in der Hauptsache eigene Gewebe ausgerüstet. In der Näherei wird jegliche Art Wäsche genäht, um schliesslich gebrauchsfertig dem Handel zugeführt zu werden. Die Fabriken besitzen eig. Schlosser-, Tischler- bzw. Reparaturwerkstätten, die ausschliessl. mit eig. Kraft-, Licht- u. Heizanlagen ausgerüstet sind. Diese umfassen 27 Dampfkessel mit 2670 qm Heizfläche, darunter 3 Babcock- u. Wilcox-Wasserrohrdampfkessel mit Unterwindfeuerung u. Ueberhitzer, 13 Dampfmasch. mit 2006 PS. u. 631 Motoren u. 8 Elektrogeneratoren. Zu den Fabriken gehören 60 Wohnhäuser für Direktoren, An- gestellte u. Arb. sowie 3 Mädchenheime u. ein Kinderheim. Die Ges. beschäftigt insges. 130 Angestellte u. 2370 Arb. Ausserdem sind für die Ges. 120 Handweber als Heimarbeiter tätig. Der Gesamtgrundbesitz der Ges. umfasst 1 367 414 qm, von denen ca. 90 000 qm bebaut sind; ausserdem Landwirtschaft in Arnsdorf i. R. etwa 240 Morgen. Kapital: RM. 8 490 600 in 15 000 St.-Aktien zu RM. 50, 77 260 St.-Aktien zu RM. 100, 5000 St.- (Schutz-) Akt. zu RM. 1 u. 240 Vorz-Akt. zu RM. 40. Urspr. M. 10 800 000 in Aktien zu M. 600, 1880–1882 Rückkauf von M. 1 800 000 u. 1889 Rückzahl. von M. 100 auf jede der 15 000 Akt., also von M. 1 500 000 auf verblieb. M. 9 Mill. A.-K. demnach von 1889–1920 M. 7 500 000. Kap.-Erhöh. 1920 um M. 4 500 000, 1921 um M. 4 Mill. St.-Akt. u. Ausgabe von weit. M. 4 Mill. Vorz.-Akt. 1921 nochm. Erhöh. um M. 15 Mill. in 9000 St.-Akt. u. 6000 Vorz.-Akt. Erhöht lt. G.-V. v. 29./5. 1922 um M. 20 Mill. in 15 000 St.-Akt. u. 5000 Vorz.-Akt. Lit. B zu M. 1000, letzt. mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. u. Nachzahl.-Anspruch. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 13./2. 1923 um M. 30 Mell. in 20 000 neuen St.-Akt. u. 10 000 6 % neuen Vorz.-Akt. Lit. B mit 5 fach. St.-Recht. Die neuen St.-Akt. wurden von der Deutschen Bank übern. u. davon M. 13 334 000 den alten Aktionären zu 800 % (3: 1) angeboten. Ferner beschloss dieselbe G.-V. a) Umwandl. der M. 5 Mill. alten Vorz.-Akt. B in St.-Akt., b) Umwandl. der lt. G.-V. v. 22./1. u. 30./11. 1921 ausgegebenen Vorz.-Akt. Lit. A in St.-Akt. Die G.-V. v. 15./1. 1924 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 60 Mill. St.-Akt. (Schutzaktien mit 25 % Ein- zahl.) u. Rückkauf der M. 10 Mill. Vorz.-Akt. Lit. B. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 5./11. 1924 von M. 135 Mill. auf RM. 8 490 600 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. zu Dines M. 500 bzw. M. 1000 auf RM. 50 bzw. RM. 100 u. von M. 10 Mill. St.- (Schutz-) Akt. der Nennwert zu bisher M. 1000 gleichfalls auf RM. 100 (10: 1) festgestellt wurde. Die übrigen M. 50 Mill. St.-(Schutz-) Akt. sind in 5000 solche zu RM. 1 umgewertet, der Nenn- wert der Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 40 (25: 1) festgestellt. Abstempel. nach 27./1. 1925 nur noch beim Schles. Bankverein Fil. der Deutschen Bank, Breslau. Die G.-V. v. 28./5. 1925 beschloss die Einzieh. der RM. 9600 Vorz.-Akt. zu 115 % per 1./9. 1925; der benötigte Betrag von RM. 11 424 ist bereits aus dem Gewinn in Res. gestellt. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1923: 1./9.–31./8.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. in Breslau oder Freiburg. Stimmrecht: Je RM. 50 St.-Akt. = 1 St., 1 St.- (Schatz: YAkt. = 20 St., 1 Vorz.-Akt. = 2 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, 6 % Div. (Max.) an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspr., 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 10 % Tant. an A.-R., ausserdem erhält jedes Mitgl. des A.-R. eine feste jährl. Vergüt. von RM. 1500, der Vors. RM. 3000, Stellv. RM. 2250, Rest weitere Div. an St.-Aktien bzw. nach G.-V.- B. Bilanz am 31. Dez. 1924: Aktiva: Grundst. 260 000, Fabrik- u. Wohngeb. 3 431 780, Masch. 2 252 960, elektr. Anlagen 340 850, Fuhrpark 1, Utensil. 1, Vorräte 5 374 720, Debit. 1 243 083, Eff. 106 771, Kassa 6111. – Passiva: A.-K. 8 490 600, Kredit. 3 312 135, Akzepte 503 953, Reingewinn 709 589. Sa. RM. 13 016 279. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Abschr. 305 738, allg. Kost. einschl. Steuern u. Zs. 1 483 623, Reingewinn 709 589 (davon: gemeinnütz. Zwecke 6000, Pens.-F. 30 000, Unter- stütz.-F. 50 000, R.-F. 45 000, einzuzieh. Vorz.-Akt. 11 424, Div. 523 896, Tant. an A.-R. 24 920, Vortrag 18 349). – Kredit: Mieteerträge 22 178, Bruttoübersch. 2 476 773. Sa. RM. 2 498 951. 0 Ende 1914–1924: In Berlin: 113.50*, –, 154, 210.25, 140*, 215, 354, 1090, 7300, 8 %. In Breslau Ende 1923– 1924: 5.8, 7.5 %. Diridenden- 1913/14–1922/23: 8, 15, 16, 18, 12, 18, 20, 20 (= 10 % Bonus), 50, 0 %; 1923 (1./9.–31./12.): 0 %. 1924: 7 G %; Vorz.-Akt. 1920/21–1921/22: je 6 %. 1./9.–31./12. 1923: 0 %. 1924: 6 G %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Otto Wiegels; Stellv. Paul Neumann, Freiburg. Aufsichtsrat: (6–10) Vors. Bank-Dir. Jean Bucher, Breslau; Stellv. Gen.-Dir. Gottfr. Websky, Wüstewaltersdorf; Handelsgerichtsrat Egmont Frey, Breslau; Fabrikbes. Walther Hoffmann, Altwasser; Rittergutsbes. Alfred von Wietersheim, Neuhof; Kammerherr Gustav von Johnston, Sadewitz: Landesältester Victor von Websky, Karlsdorf, Kr. Nimptsch; Bank- Dir. Dr. Felix Theusner, Breslau. Zahlstellen: Berlin: Georg Fromberg & Co., Deutsche Bank; Breslau: Schles. Bankverein, Fil. der Deutschen Bank.