Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 3505 Reichsmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Grundst. u. Geb. 200 000, Masch. 100 000, Einricht. 2500, Fuhrpark 7500, Waren 59 550, Debit. 24 166, Kassa 5437. Postscheck 516. –— Passiva: A.-K. 150 000, R.-F. 52 873, Hyp. 4000, Kredit. 86 984, Bankschulden 105 812. Sa. RM. 399 669. Kurs Ende 1923/24: 1.2, 0.82 %. Notiert in Braunschweig. – Auch Freiverkehr Ham- burg u. Magdeburg. Dividenden 1921–1924: 0, 50, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.). Diäirektion: Willi Steckel. Aufsichtsrat: Vofs. Major Franz Geerdtz, B.-Wilmersdorf; Stellv. Bankdir. Paul Strum- berg, Hamburg; Bankdir. Adolf Renke, Hannover. Zahlstelle: Ges.-Kasse; Hamburg: Vereinsbank. Feldmühle, Papier- u. Zellstoffwerke Akt.-Ges., Sitz in Scholwin bei Stettin, Hauptverwalt. in Stettin, Königstor 11. Gegründet: 27./8. 1885; eingetr. 4./9. 1885. Die Ges. firmierte bis 1891 „Schles. Sulfit- Cellulosefabrik Feldmühle“ mit Sitz in Liebau, dann Firma von 1891–1911 „Cellulose-Fabrik Feldmühle“, jetzige Firma wie oben seit 24./3. 1911; Domizilverlegung 1893 nach Cosel, 1899 nach Breslau, 1912 nach Berlin, ab 1920 in Scholwin bei Stettin. Zweck: Fabrikation von Papier, Papierstoff u. verwandten Stoffen, sowie der Betrieb aller damit im Zusammenhang stehenden Geschäfte. Die Gesellschaft ist auch berechtigt, sich bei anderen Gesellschaften, welche ähnliche Zwecke verfolgen, zu beteiligen. Fabrikanlagen der Gesellschaft Liebau i. Schles.: Die Ges. besitzt in Liebau eine Papierfabrik mit einer Masch., welche im wesentl. Pergamyn u. Pergament-Ersatz- papiere herstellt. Die Kraft hierzu wird durch eine Dampfmasch. von 300 eff. PS u. eine Wasserturbine von 45 eff. PS erzeugt. Zu dem Werk gehört eine Wohnhauskolonie, bestehend aus sechs Häusern mit 22 Wohnungen. Odermünde: Das Werk besteht aus einer Druckpapierfabrik, einer Papierfabrik für maschinenglatte und einseitig glatte Zellstoff- papiere aller Art, einer Zellstoffabrik nebst Bleicherei, einer Holzschleiferei und einer Sulfitspiritusfabrik. Die Zellstoffpapiere werden auf 5 modernen Maschinen hergestellt deren tägliche Gesamtproduktion über 40 000 kg beträgt. Von den drei grossen Druck- papiermasch., welche eine Tagesleist. von ca. 130 000 kg Papier erzielen, ist eine Masch. für die Erzeug. fettdichter Papiere umgebaut worden. Die Aufstellung einer weiteren Masch. mit einer Siebbreite von 6 m u. einer Tagesleist. von ca. 120 000 kg Papier ist neuerdings hinzugekommen. Der Druckpapierfabrik angeglied. ist die modern eingericht. Dampfholz- schleiferei mit zehn Magazin-Grosskraftschleifern u. einer täglichen Erzeug. von rund 120 000 kg Holzschliff. Zwei weitere Grosskraftschleifer mit einer Erzeug. von 24 000 kg Holzschliff sind bestellt. Die Zellstoffabrik arbeitet für den Bedarf der beiden Papierfabriken sowie für den Verkauf von Halbstoff. Die 5 grossen Zellstoffkocher ergeben eine tägliche Ausbeute von rd. 130 000 kg. Die Sulfitspiritusfabrik verarbeitet Ablaugen der Zellstoffabrik auf Alkohol. Jährl. Erzeug. rund 1 400 000 Liter reiner Alkohol. Das Werk besitzt eine einheitlich durchgeführte Kraftanlage, bestehend aus 2 Kesselhäusern mit 15 grossen Dampf- kesseln von je 450 qm Heizfläche sowie einer elektr. Zentrale, in der 6 Turbogeneratoren von insges. ca. 20 000 KW aufgestellt sind. Von hier aus erfolgt die Verteil. an die einzelnen Verbrauchsstellen (ca. 500 Motore). Eine Erweiter. der Kraftanlage, sowohl der Kesselhäuser, als auch der elektr. Zentrale, hat inzwischen stattgefunden. Eine eigene Hafen- u. Kaianlage gestattet Seeschiffen, direkt an der Fabrik anzulegen, u. drei grosse Kräne vermitteln die Umlad. von Gütern auf ein über das gesamte Fabrikgelände ausgebautes Anschlussgleisnetz. Zu dem Werk gehört eine Wohnhauskolonie, bestehend aus 29 Häusern mit 103 Wohn. In nächster Nähe des Werkes liegt die 1918 gekaufte Dampfziegelei Stolzenhagen, die in erster Linie dazu bestimmt ist, den eigenen Ziegelbedarf zu decken. Die Ziegelei besitzt ein reichhaltiges Tonlager von guter Beschaffenheit u. ist auf eine Jahreserzeug. von ca. 3½ Mill. Mauersteinen eingerichtet. Die Feldmühle hat im Herbst 1921 die Iudustriehausges. m. b. H. in Stettin zwecks Kauf u. Verwalt. der Grundst. Am Königstor 11 u. 12 zus. mit einem anderen industriellen Unternehmen gegründet. In den genannten Häusern hat die Hauptverwalt. ihren Sitz. Ca. 2200 Beamte u. Arb. Die Grundst. der Ges. um- fassen eine Gesamtfläche von 91 ha 79 a 34 qm, von denen 6 ha 46 a 41 qm bebaut sind. Kapital: RM. 9 915 000 in 240 St.-Akt. zu RM. 120, 89 520 St.-Akt. zu RM. 60, 14 000 St.-Akt. zu RM. 300, 2000 Vorz.-Akt. A zu RM. 60 u. 3900 Vorz.-Akt. B zu RM. 50. Urspr. M. 360 000 in 180 Nam.-Akt. zu M. 2000. (Über Wandl. des A.-K. s. Jahrg. 1920/21. 1911 A.-K. M. 6 Mill. 1912 Erhöh. um M. 2 Mill. 1916 Erhöh. um M. 2 Mill. 1919 weitere Erhöh. um M. 5 Mill. 1920 Ausgabe von M. 2 Mill. in Vorz.-Akt. Lit. A. Weiter erhöht 1920 um M. 10 Mill., 1921 um M. 10 Mill. in 10 000 Vorz.-Akt. Lit. B zu M. 1000. 1921 nochmals Erhöh. um M. 5 Mill. St.-Akt. Die G.-V. v. 26./5. 1922 beschloss u. a. die Umwandl. der bisher. M. 10 Mill. Vorz.-Akt. B in St.-Akt., ebenso Begebung der 1921 geschaffenen M. 5 Mill. St.-Akt., ferner Erhöh. des A.-K. um M. 18 Mill. in 18 000 neuen Inh.-Vorz.-Akt. Lit. B à M. 1000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 1922 um M. 60 Mill. in 22 000 St.-Akt. u. 38 000 Vorz.-Akt. B à M. 1000. Ferner Umwandl. der M. 18 Mill. Vorz.- Akt. Lit. B in St.-Aktien. Weiter erhöht I. G.-V. v. 24./5. 1923 um M. 80 Mill. in 14 000 St.-Aktien zu M. 5000 u. 10 000 zu M. 1000, davon M. 20 Mill. zu 2500 % im Verh. 4:1 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1925. 220