3666 Gesellschaften für Gas, Petroleum etc. u. Fabrikgeschäfte. 1901. Erwerbung eines Terrains in Wühelmsburg behufs Erbauung einer eigenen Fabrik. Die Ges. errichtete 1901 für eigene Rechnung eine Acetylen-Zentrale in Döse bei Kuxhaven, welche innerh. 25 Jahren von der Gemeinde mit einem Zuschlag zum Buchwert übernommen werden kann. Neben der Herstellung von Acetylenanlagen betreibt die Ges. auch die Fabrikation von Beleuchtungskörpern und Armaturen. Kapital: RM. 500 000 in 5000 Aktien zu RM. 100. Urspr. A.-K. M. 250 000. 1905 Herab- setzung des A.-K. durch Zus. legung der Aktien 6:1; gleichzeitig wurde es den Aktionären freigestellt, auf jede Aktie l des Nennbetrages an die Ges. einzuzahlen u. dadurch die betreffende Aktie als vollwertig zu erhalten. A.-K. von 1905–1910 M. 150 000. Zur Tilg. der Unterbilanz (Ende 1910 M. 22 678) sowie zur Abschreib. 1910 Herabsetz. des A.-K. von M. 150 000 durch Zus. legung der Aktien 3:1, also auf M. 50 000. Jeder Aktionär war berechtigt, auf jede seiner Aktien oder auf eine Teilanzahl. derselben je M. 1000 nach- zuzahlen; diese Aktien waren von der Nachzahl. befreit. A.-K. nach dieser Transaktion M. 90 000. 1917 Erhöh. des A.-K. um M. 410 000 in 410 Aktien, begeben zu 105 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 8./2. 1921 um M. 1 500 000 begeben zu pari. Lt. G.-V. v. 28./4. 1922 erhöht um M. 3 000 000 (auf M. 5 000 000), ausgegeben z. Nennwert. Die G.-V. v. 16./12. 1924 be-. schloss Umstell. von M. 5 Mill. auf RM. 500 000 in 5000 Akt. zu RM. 100. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. nach Bestimmung des A.-R., hierauf 4 % Div, vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R., event. sonst. Tant., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1924: Aktiva: Grundst. 117 622, Geb. 123 037, Werkseinricht. u. Masch. 140 553, Flaschenpark 227 119, Geschäftsinv. 4791, Auto 22 860, Vorräte 100 089, Postscheck 7844, Kassa 5570, Bank 67 806, Kontokorrent 9363. – Passiva: A.-K. 500 000, R.-F. 50 000, Kredit. 254 247, Div. 20 000, Gewinn 2412. Sa. RM. 826 659. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunk. 130 127, Abschreib. 43 642, Div. 20 000, Vortrag 2412. Sa. RM. 196 181. – Kredit: Bruttogewinn RM. 196 181. Dividenden 1915–1924: 20, 25, 25, 10, 6, 10, 15, 45, ?, 4 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Sal. Traubel. Aufsichtsrat: (mind. 3) Vors. Rechtsanw. Dr. jur. Paul Rauert, Rechtsanw. Dr. R. Robinow, Dir. N. Westberg, Hamburg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Gas-Anstalt Gaarden in Liqu. in Kiel-Gaarden. Gegründet: 4./12. 1885; eingetr. 21./12. 1885. Zweigniederlass. in Libau. Die G.-V. v. 11./12. 1924 beschloss die Liqu. der Ges. Zweck: Betrieb von Gasanstalten, sowie Erwerb, Anlage resp. Pachtung von an and. Orten beleg. Gasanstalten, elektr. oder and. Beleuchtungsanstalten. Die Ges. betrieb zunächst nur die von der Firma Schmidt & Bichel in den Jahren 1880–81 erbaute Gasanstalt in Gaarden bei Kiel. 1890 hat die Ges. die Gasanstalt Libau ebenfalls von der Firma Schmidt & Bichel erworben. Die Kommune Gaarden verlieh der Gasanstalt Gaarden durch Vertrag v. 18./9. 1880 auf 50 Jahre hinaus das ausschliessl. Recht der Gasbeleucht. von Gaarden u. der Be- nutzung der öffentl. Strassen zur Rohrleit. Durch die 1901 erfolgte Eingemeindung Gaardens in die Stadt Kiel ist der Vertrag nicht beeinträchtigt. Auch mit den Gemeinden Ellerbeck, Wellingdorf u. Diedrichsdorf. Neumühlen sind Verträge bis zum Ablauf der Gaardener Konzess. abgeschlossen. Mit der Stadt Kiel wurde 1912 ein Elektrizitätslieferungsvertrag abgeschlossen, um den Stadtteil Gaarden mit Elektrizität zu versorgen. Im Nov. 1915 wurde ein weiterer Vertrag mit der Stadt Kiel abgeschlossen, wonach letztere vom 1./4. 1916 ab die Nutzungsrechte der Ges. aus der Versorg. von Gaarden u. der Gemeindegebiete mit Gas u. elektr. Energie übernahm. Hingegen hat die Stadt Kiel bis 31./12. 1935 aus ihren Einnahmen aus dem Absatz von Gas u. Elektrizität in diesem Versorgungsgebiet Abgaben an die Ges. zu entrichten. Der Gasanstalt Gaarden Akt.-Ges. verblieb ab 1./4. 1916 nur noch der Fortbetrieb der zu Libau belegenen Gas. anstalt. 1922/23 kam es mit der Stadt Kiel zu einer Einigung über die Abgaben. Als Folge des Vergleichs ergab sich die Notwendigkeit, die in Gaarden geleg. Grundst. nebst den an Kiel vermieteten Gasometern zu veräussern. Die Eingänge aus diesem Vergleich sind dazu benutzt worden, um den Verlust der früheren Jahre zu decken u. die Anleihen soweit wie möglich zurückzuzahlen. Das deutsche Aktivum der Ges. beschränkt sich heute auf die Ansprüche gegen Kiel aus dem Vertrage über die Ausnutzung des Konzessionsgebietes bis 1935. Nachdem nunmehr die Stadt Kiel ihre Preise für Gas u. Elektrizität auf Gold gestellt hat, sind Verhandlungen eingeleitet bezüglich einer Neuregelung des Vertragsverhältnisses Der Gasanstalt in Libau wurde am 5./5. 1881 von der Stadtverwaltung auf 50 J ahre das ausschliessliche Recht der öffentlichen und privaten Lieferung von Gas in der Stadt Libau erteilt. Der Betrieb wurde der A.-G. durch besondere Verf. der russischen Regierung v. 23./2. 1890 ausdrücklich gestattet. Am 1./8. 1932 geht die Anstalt unentgeltlich, jedoch mit Ausschluss des in Vorräten und Ausständen angelegten Betriebskapitals in den Besiti der Stadt Libau über. Zwischen dem 25. und 30. Betriebsjahre kann die Stadt Libau die Gasanstalt käuflich erwerben, wenn sie den durchschnittlichen Ertrag der letzten 5 J ahre mit 6 % p. a. kapitalisiert und 25 % von diesem Betrage hinzuzahlt. Die Gasanstalt ist 1901 auf die doppelte Leistungsfähigkeit ausgebaut worden. Für den Buchwert der Libauer Anlage ist eine besondere Abschreib. durch entsprechende Dotierung des Ern.-F. vorgesehen, damit