* = Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3907 trugen nicht nur die gebesserten Verhältnisse in Deutschland bei, sondern auch die Ein- wanderungsbeschränkungen einiger südamerikanischer Länder, wie die Schwierigkeit, drüben Arbeit zu finden. Am spanisch-argentinischen Auswandererverkehr nahmen wir in uns befriedigender Weise teil. Der neu aufgenommene Passagierdienst nach Westindien gibt zu guten Hoffnungen Anlass. In den kombinierten Fracht- u. Passagierdienst nach Ostasien stellten wir neben dem Dampfer „Oldenburg“ die Schiffe „Saarland“ und , Vogtland' ein. Der Frachtverkehr nach Nordamerika litt unter der Unmöglichkeit, bestehende lose in- ternationale Vereinbarungen den tatsächlichen Ansprüchen dieser Fahrt anzupassen. Auch in die Fahrt nach dem Nord Pacific spielten die Wirkungen noch nicht geschlichteter Meinungsverschiedenheiten hinein. In dem Verkehr nach der Ostküste Südamerikas hob das Überangebot von Räumen die Vorteile bestehender Vereinbarungen leider zum Teil wieder auf. Nichtsdestoweniger muss dieser Verkehr als befriedigend bezeichnet werden. Die westindische Fahrt entwickelte sich namentlich nach Einstellung unserer Passagier- u. Frachtdampfer „Rugia“, „Teutonia“ u. „Galicia“ befriedigend. Die Erträgnisse des Verkehrs nach der Westküste Südamerikas, den wir gemeinsam mit der Deutschen Dampfschiffahrts- Gesellschaft Kosmos, Hamburg, und der Roland-Linie A.-G., Bremen, betreiben, litt unter den Nachwehen eines erst im laufenden Jahre beigelegten Kampfes. Die in China ein- getretenen Wirren beeinflussten den Gang des Geschäftes nach Ostasien nachteilig, ebenso der Umstand, dass Japan die finanziellen Folgen des vorjährigen Erdbebens noch nicht völlig überwand. Unsern Ostasien-Dienst verbesserten wir gemeinsam mit dem Nord- deutschen Lloyd durch Errichtung einer B.-Linie, Ieren Aufgabe vornehmlich in der Be- dienung der Nebenhäfen und dadurch in der Entlastung der Hauptlinie liegt. Der seit Jahren in der Afrikafahrt bestehende erbitterte Kampf konnte endlich beigelegt werden. Das Durchfrachtengeschäft und der Rheindienst gestalteten sich zufriedenstellend. Die Hapag Seebäderdienst G. m. b. H. zeigte in der vergangenen Saison befriedigende Erträg- nisse. Von unsern Beteilig. stiessen wir einzelne ab, die nicht in unmittelbarer Beziehung zu unserm Reedereigeschäft stehen. Wir verkauften die Dampfer ,Coblenz“, „Duisburg', „Düsseldorf*', „Otranto“, „Otavi“ u. „Tsad“' und die Seebäderdampfer „Silvana“, „Wester- land“ u. „Willkommen“ mit einer Gesamttonnage von 15 157 Br. Reg. Tons. Die Neubauten „Njassa', 8753 Br. Reg. Tons, „Saarland, 6863 Br. Reg. Tons u. ,Vogtland-“, 7106 Br. Reg. Tons, insges. 22 722 Br. Reg. Tons, gelangten im Berichtsjahre zur Ablieferung. Im Bau befindet sich noch das Motorschiff „Friesland? mit 6500 Br. Reg. Tons und für den New Yorker Dienst ein Schwesterschiff des „Albert Ballin“' mit 22 000 Br. Reg. Tons.. Der Flottenbestand unserer Ges. einschl. obiger Neubauten setzt sich zus. aus 76 Seeschiffen, 4 Seebäder- dampfern, 13 Seeschleppern u. 149 Flussfahrzeugen mit insges. 449 337 Br. Reg. Tons. Die Ges. beschäftigte am 31./12. 1924 in ihrem Hauptbetriebe 713 Angestellte u. 106 Wochen- löhner u. Boten, bei den beiden Tochterges.: Technischer Betrieb der H. A. L. G. m. b. H. und Kai- u. Hafenbetrieb der H. A. L. G. m. b. H. 350 Angestellte und 2311 ständige Arb., Boten u. Wochenlöhner. An Bord der Schiffe waren am 31./12. 1924 tätig: 380 Kapitäne u. Offiziere, 377 Ingenieure, 215 Verwalt.-Personal u. 4050 Mannschaften, insges. also 5022 Personen. Ferner wurden beschäftigt in auswärt. Reisebüros, Schiffsfrachtenkontoren u. sonst. Agenturen insges. 261 Angestellte. Betriebsanlagen an Land. In Hamburg: Hauptverwalt.-Gebäude (Alsterdamm 25). – Verwalt.-Gebäude auf Kuhwärder für Kai- u. Hafenbetrieb, Schiffsinspektion, Navi- gations- u. Sicherheitswesen, Schiffsausrüstungswesen, Proviant- u. Wäschemagazin, Repa- raturwerkstätten, Arztbureau usw. (siehe auch Lösch- u. Ladebetrieb in Hamburg). – Betriebs- anlagen am Johannisbollwerk (Hamburg-Rhein-Linie) und an den St. Pauli-Landungs- brücken (Seebäderdienst) –— Überseeheim Hapag (60 000 qm, im Pavillonsystem erbaut, bieten etwa 2500 Auswand. gleichz. Unterkunft). – Gepäckabfertigungsstelle am Haupt- bahnhof – Grundstück in Wilhelmsburg mit Arb.-Wohnhäusern (das Grundstück um- fasst insgesamt 26 210 qm, wovon 13 556 qm als Gartenland benutzt werden. Von den übrigen 12 654 qm sind bebaut 4520 qm = 35.7 %, während zu Grün- u. Kinderspielplätzen 8134 qm = 64.3 % hergerichtet wurden; die beiden Baublocks umfassen 32 Häuser mit 269 Wohnungen, enthaltend je 2 oder 3 Zimmer, grosse Küche mit Speisekammer, Boden- u. Kellerraum, Gas- u. Wasserleitung; ferner ein gemeinsames Badehaus) –— Heuerbureau; —– in Cuxhaven: Verwalt.-Gebäude u. Hafenanlagen; in New York: Pieranlagen in Hoboken (Areal 43 000 qm, Gesamtkaianlage 1380 m (neue verlängerte Piers I u. II je 290 m lang), die Piers in Hoboken wurden während des Krieges zwangsweise von der amerik. Regierung für 7 000 000 Doll. angekauft; – in Berlin: Verwalt.-Gebäude (Unter den Linden 8); – in Frankf. a. M.: Verwalt.-Gebäude (Kaiserstr. 14). Der ausländ. Grundbesitz wurde während des Krieges beschlagnahmt. Über den chines. Besitz schweben noch Verhandlungen. 1913/14 Erricht. von Schiffahrtsanlagen u. zu diesem Zwecke Beteilig. bei der Emdener Verkehrs-A.-G. in Emden. Lösch- u. Ladebetrieb in Hamburg. Der Lösch- u. Ladebetrieb der H. A. L. vollzieht sich hauptsächlich in zwei vom hamburgischen Staate für den ausschliessl. Gebrauch der Ges. erbauten Häfen, dem Kaiser Wilhelm-Hafen u. dem Ellerholzhafen, die einen Flächen- raum von 53.5 ha umfassen. Die Kais. Auguste Victoria-Kai (1.1 km), Reiherkai (0.2 km), Kronprinzkai (0.9 km) u. Mönckebergkai (0.9 km), zus. also 3.1 km, sind mit 135 fahrbaren elektr. Kränen von je 3000 kg Tragkraft, 18 elektr. Wandkränen von je 2500 kg u. je einem elektr. Kran von 75 000, 20 000 u. 10 000 kg, also insges. mit 156 Kränen von 550 000 kg 245*