3996 Brauereien, Getränke-Industrie, Mälzereien, Presshefefabriken. J Gile . . .. SW. 68, Schützenstr. 9. Gegründet. 1./11. 1922 mit Wirkung ab 1./1. 1922; eingetr. 7./3. 1923. Gründer u. Ein- bringungswerte s. Jahrg. 1923/24. Zweck. Herstellung u. Vertrieb von Spirituosen sowie Essenzen u. Getränken jed. Art, Betrieb einer Sektkellerei, Fruchtsaftpresserei, Fruchtweinkelterei u. Weingrosshandlung, insbes. Fortbetrieb des bisher unter der Firma J. A. Gilka G. m. b. H. in Berlin betriebenen Unternehm., seit 3./4. 1924 auch Handel mit Nahrungs- u. Genussmitteln jeder Art. Kapital. RM. 360 000 in 3600 Aktien zu RM. 100. Urspr. M. 6 Mill. in 5400 St.-Akt. u. 600 Vorz.-Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 24./2. 1925 Umstell. von M. 6 Mill. auf RM. 360 000 in 3600 Aktien zu RM. 100. Geschäftsjahr. 1./10.–30./9. Gen.-Vers. Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht. 1 Aktie 1 St. Goldmark-Bilanz am 1. Okt. 1924. Aktiva: Debit. 551 629, Kassa 4068, Banken u. Post- scheck 6353, Eff. 7652, Beteil. 202 707, Inv. u. Fuhrpark 47 000, Waren 282 167. – Passiva: A.-K. 360 000, R.-F. 21 128, Kredit. 714 283, Akzepte 6166. Sa. GM. 1 101 577. Dividenden 1922/23–1923/24. ?, 0 %. Direktion. Dr. Siegfried Binswanger, Theodor Muhr, Berlin. Aufsichtsrat. Vors. Rittergutsbes. Artur Gilka, Kartzow B. Berlin; Stellv. Fabrikbes. William Sandmann, Berlin; Dir. Wilh. Kleemann, B-Charlottenburg; Justizrat Albert Pinner, Komm.-Rat Albert Gilka, Gen-Dir. Ignatz Nacher, Berlin; Komm.-Rat Max Berger, Leipzig. Zahlstelle. Ges.-Kasse. C. A. F. Kahlbaum Aktiengesellschaft in Berlin C 25, Kaiser-Wilhelm-Strasse 22. (Ostwerke–Schultheiss-PatzenhoferKahlbaum-Konzern.) Gegründet: 11./3. 1872 als Ostdeutsche Produktenbank, dann Firma von 1874–1910 Posener Sprit-Akt.-Ges., Posen, dann vom 8./1. 1910 bis 4./12. 1911: Bank für Sprit- u. Produktenhandel A.-G., vom 4./12. 1911 bis 17./12. 1919: Spritbank-Akt.-Ges., Berlin. Zweck: Betrieb von Spritfabriken, Hefefabriken, Brennereien, Brauereien, chem. Fabriken, Likörfabriken, Landwirtschaft, ferner Herstell., Verarb. u. Vertrieb von landwirtschaftl. Er- zeugnissen u. Gegenständen des landwirtschaftl. Bedarfs sowie von Nahrungs- u. Genuss- mitteln, die Beteil. an anderen, gleichen oder ähnlichen Unternehm. auch im Wege der Interessengemeinschaft u. alle damit im Zus. hang stehenden Geschäfte. Die C. A. F. Kahlbaum A.-G. besitzt Grundstücke in Berlin u. Vororten in Grösse von 31 377 qm, wovon 7304 qm bebaut sind, in Königsberg (Pr.) ein Haus- u. Fabrikgrund- stück in Grösse von 4558 qm, in der Nähe von Hattenheim (Rheingau) das Schloss Reichartshausen mit Wirtschaftsgebäuden u. einem dazugehörigen Terrain in Grösse von 68 984 qm, in Heringsdorf ein bebautes Grundstück in Grösse von 430 qm, in Breslau ein Haus- u. Fabrikgrundst. in Grösse von 9525 qm. Zum Zwecke der Verwertung ihrer Fabrikate hat sich die Ges. an folgende Unter- nehmungen beteiligt: Weinhandlung A. Wilhelmy, G. m. b. H., Hattenheim a. Rh.; Likör- fabrik A. Mendthaj, G. m. b. H., Königsberg i. Pr.; Likör- u. Essigfabrik Seidel & Co., G. m. b. H., Breslau; Grempler & Co., G. m. b. H., Sektkellerei, Grünberg i. Schles.; Wein- handlung Setterl & Gindele, G. m. b. H., München; Deutsche Hobé-Likör- A.- G., Berlin; Ostdeutsche Spritwerke, G. m. b. H., Berlin; Vereinigte Spritwerke, G. m. b. H., Berlin; Spiritus-Zentrale, G. m. b. H., Berlin; C. A. F. Kahlbaum, Saarbetrieb, G. m. b. H., St. Wendel; Memeler Aktienbrauerei, Memel:; Wenesti Cigarettenfabrik A.-G., Berlin; Saarbrennerei A.-G., Saarbrücken; Gärtner & Co., G. m. b. H., Leipzig; Berliner Ratskeller, G. m. b. H., Berlin; A. Delpey & Co. A.-G., Berlin-Neukölln; Likör- und Weinvertrieb, G. m. b. H., Halle; Königs-Automat, G. m. b. H., Dresden; Aussenhandels-Treuhand- Ges. m. b. H., Berlin; Fuselöl-Verwertungs-Ges. m. b. H., Berlin: Philipp Gutke, G. m. b. H., Berlin; Spiritus-Lager, G. m. b. H., Charlottenburg; Lagerhaus-Ges. m. b. H., Magdeburg; C. W. Tasche A.-G., Stein- hagen; Werner & Schumann, G. m. b. H., Berlin; Akwawit Rektyfikacjy, Okowity Fabryka Chemiczna T. A., Posen. Um das süddeutsche Geschäft ohne zu starke Belastung mit Frachtspesen bedienen zu können, ist fast das gesamte A.-K. der Brauereigesellschaft „Zur Sonne“ vorm. H. Weltz in Speier a. Rh. erworben, in deren stillgelegter Brauerei die Ges. ihre Liköre in gleicher Qualität wie in den Berliner Anlagen herstellt. Die C. A. F. Kahlbaum A.-G. (damals Sprit- bank A.-G.) hat ursprünglich die Reinigung von Rohspiritus betrieben. Als durch die Branntweinmonopolgesetzgeb. die Spiritusreinigungsanstalten zunächst auf Lohnarbeit für die Reichsmonopolverwalt. beschränkt, später von dieser in eigene Regie übernommen wurden, lag es nahe, zur spritverarbeitenden Industrie (Likör- u. Spirituosen-Fabrikation) überzugehen. Die Ges. hat deshalb das Likör- u. Weingeschäft, welches in früheren Zeiten ein ausgesprochenes Berliner Lokalgeschäft war, durch Aufbau einer bedeutenden Fabrikations- anlage u. Ausbau des Vertriebsapparates über ganz Deutschland ausgedehnt und sich in Verfolg dieser Entwickel. auch in grossem Massstabe dem Weinhandel zugewandt. Inter- essiert ist die Ges. noch an verschiedenen Weingrosshandl., Restaurations-Unternehm., Hotels usw. Seitens der Ges. sind die Anteile der C. A. F. Kahlbaum Chem. Fabrik G. m. b. H.