Brauereien, Getränke-Industrie, Mälzereien, Presshefefabriken. 4031 Dresdner Presshefen- und Kornspiritus-Fabrik (sonst J. L. Bramsch) in Dresden, Friedrichstr. 56. Gegründet: 27./7. 1870; eingetr. 4./10. 1870. Zweck: Betrieb der in Dresden-Friedrichstadt bestehenden Presshefen- u. Kornspiritus- fabrik samt Destillation; Kauf, Pachtung, Erricht. u. Veräusser. gleicher oder ähnlicher sowie sonst. industr. Anlagen aller Art u. landwirtsch. Betriebe; Beteiligung an anderen Unternehm., auch im Wege einer Interessengemeinschaft. Der Grundbesitz der Ges. besteht aus ca. 15 490 qm Fläche, wovon etwa die Hälfte bebaut ist. Die Ges. besitzt eigene Licht- u. Kraftanlagen, eine pneumatische Getreide- beförderung sowie ein Melassereservoir. Eigener Gleisanschluss zur Staatsbahn ist vorhanden. Eine Verkaufsstelle befindet sich in der Friedrichstr. 52. 1918/19 Pachtung des Gutes Kemnitz. Februar 1921 wurde mit der Ostwerke A.-G., Charlottenburg eine Interessen- gemeinschaft auf die Dauer von 30 Jahren abgeschlossen. Ausserdem machte diese den Bramsch-Aktionären ein Angebot von 600 % Ankauf oder Aktienumtausch im Verh. von 1 Bramsch- gegen 2 Ostw.-Aktien. Kapital: RM. 1 800 000 in 3000 Aktien zu RM. 300 u. 750 Aktien zu RM. 1200. Urspr. M. 900 000. 1920 Erhöh. um M. 900 000 in 750 Aktien zu M. 1200. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 17./4. 1925 in voller Höhe auf RM. 1 800 000 in 3000 Akt. zu RM. 300 u. 750 Akt. zu RM. 1200. Abstemp. nach dem 1./8. 1925 nur noch bei der Dresdner Bk. in Dresden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: spät. Dez. Stimmrecht: 1 Aktie zu M. 300 = 1 St., 1 Aktie zu M. 1200 = 4 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. ¼0 des A.-K. eventl. Sonderrückl., vertragsm. Iant. an Vorst., 4 % Div., dann 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Rest zur Verfüg. der G.-V. Reichsmark-Bilanz am 1. Juli 1924: Aktiva: Areal 400 000, Geb. 600 000, Masch. u. Geräte 700 000, Gleisanlage 1, Trockenanlage 1, Inv. 1, Debit. 124 882, Beteil. 1, Eff. 4061, Kassa 285, Gut Kemnitz 396 000, Neubau 12 048, Waren 87 269. – Passiva: A.-K. 1 800 000, R.-F. 180 000, Prior.-Aufwert. u. Steuer 59 721, Kredit. 140 828, Div. 144 000. Sa.. RM. 2 324 550. Kurs Ende 1914–1924: 235.25*, –, 210, –, 255*, 360, 554, –, –, –, – %. Notiert in Dresden. Dividenden 1913/14–1923/24: 14, 14, 14, 16, 18, 18, 18, 20, 20, 0, 8 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Dr. Walther Bramsch, Arthur Hartlieb. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Ludwig Katzenellenbogen, Berlin; Stellv. Dir. Ludwig Peter, Wandsbek; Justizrat Karl Röhl, Dresden; Major a. D. Hans Bramsch, Potsdam; Dir. Erich Penzlin, Gen.-Dir. Komm.-Rat Sobernheim, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden: Dresdner Bank, Deutsche Bank, Allg. Deutsche Credit-Anstalt u. Sächs. Bank. Erste Kulmbacher Actien-Exportbier-Brauerei. Sitz der Ges. in Dresden. Gegründet: 2./11. 1872. Brauerei u. Direktion in Kulmbach. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Bierbrauereien in Kulmbach u. anderwärts, die An- legung auswärtiger Niederlagen sowie der Erwerb u. Betrieb sonstiger mit dem Brauerei- gewerbe zus.häng. Unternehm. Die Ges. besitzt auch 1 Mälzerei in Kulmbach sowie Kellereien u. Grundstücke in Dresden u. Grossenhain. – Bierabsatz jährl. 165 000–175 000 hl. Beamte u. Arb. ca. 250 Personen. Die Ges. erwarb bei der Gründung die Exportbrauerei von Michael Taeffner in Kulmbach, sowie die Eiskellerei der Frau verw. Müller in Dresden samt Wohngebäude u. Terrains. Auf dem erworbenen Anwesen u. bedeutenden Neuerwerbungen sind in den folgenden Jahren grosse Neubauten wie das Sudhaus, entsprechende Kühl-, Gär-, Lager-, Eiskellergebäude, neue Mälzerei, ein zweites neues Sudhaus mit zwei Doppelsudwerken sowie eine neue grosse Abfüllhalle nebst Portierhaus errichtet worden. Die Brauerei exportiert besonders: schwerstes, dunkles Exportbier, (helles) Salon-Tafelbier, leichteres, mitteldunkles Versand- bier, ganz lichtes Wonnebräu. 5 1921 wurde die Exportbrauerei Georg Pöhlmann in Kulmbach mit Braurechtsfuss u. Einrichtungen erworben, ferner wurden 3 neue Kessel u. 1 Dampfmaschine eingestellt. Kapital: RM. 4 015 000 in 4100 St.-Akt. zu RM. 60, 3770 St.-Akt. zu RM. 200, 7500 St.- Akt. zu RM. 400 u 500 Vorz.-Akt. zu RM. 30. Urspr. M. 1 230 000, erhöht 1898 um M. 270 000. Dazu 1920 noch M. 1 500 000. 1921 Erhöh. auf M. 5 500 000 in 2000 St.-Akt. u. 500 Vorz.- Akt. zu je M. 1000. Die Vorz.-Aktien haben 10 % Vorz.-Div. mit Nachzahlungsrecht u. 30fach. Stimmrecht. Während der Dauer der Ges. ist eine Einziehung der Vorz.-Aktien zu 115 % auf vorherige, von 5 zu 5 Jahren vom 31./3. 1932 ab zulässige halbjährige Auf- kündigung statthaft. Im Falle der Liquid. erhalten sie vor den St.-Akt. bis 115 % im voraus. Weiter erhöht lt. G.V. v. 1./9. 1923 um M. 15 Mill. in 7500 Aktien zu M. 2000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1923. Die neuen St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern., davon M. 3 832 000 den alten Vorz.- u. St.-Aktion. angeboten 3000: 2000 u. auf je 2 alte Vorz.-Akt. 1 neue St.-Akt. azu M. 2000 zu 100 000 %. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 20./12. 1924 von M. 20 500 000 auf RM. 4 015 000 (St.-Akt. 5: 1, Vorz.-Akt. 100: 3) in 4100 St.-Akt. zu RM. 60, 3770 St.-Akt.