4130 Brauereien, Getränke-Industrie, Mälzereien, Presshefefabriken. Brauhaus Nürnberg in Nürnberg. Gegründet: 27./4. 1889; eingetragen 24./5. 1889. Bis 31./7. 1897 lautete die Firma „Brauhaus Nürnberg vormals Bernreuther vormals Liebel. Gründer s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Übernahme der Liebel'schen Brauerei sowie der Bernreuther'schen Brauerei. Ferner erworben 1897 die Konrad Denk'sche Brauerei. Zwecks Vereinigung der drei Betriebe ist Schillerstr. 14 eine neue Brauerei erbaut. Gegen wärtiger Besitz: a) der an der Schillerstr. liegende Komplex, auf welchem sich die Brauerei u. Kellerei befindet, Flächeninhalt 2, 960 ha, b) unweit desselben das Anwesen äussere Rollnerstr. 19, Flächeninhalt 1,799 ha, mit Stallung., Lagerhäusern u. Hof, in welchem der gesamte Fuhrpark u. sonst. Inventar untergebracht ist; c) die innerhalb der Stadt liegenden, zu Bierniederlagen dienenden Häuser Knorrstr. 6, vordere Beckschlagergasse 20 und hintere Beckschlagergasse 19. Der Brauereibetrieb Schillerstr. 14 in Nürnberg enthält 2 komplette Dampfsudwerke, 3 Zweiflammrohrkessel mit je 100 dm u. 1 Zweiflammrohrkessel mit 90 qm Heizfläche mit Überhitzung u. automatischer Kohlenbeschickung, 2 Tandemmasch. mit je 200 Ps u. 1 Tandemmasch. mit 550 PS mit Zwischendampfverwert. Ausserdem ist als Res. für die Dampfmasch. ein 300 PS-Drehstrommotor vorhanden, ferner Kühlanlagen u. künst- liche Eisgewinnung. Die Flaschenreinigungs- u. Füllanlage ist für eine Stundenleist. von 8000 Flaschen eingerichtet. Der Brauereibetrieb Erlanger Str. 50 in Fürth enthält 1 kom- plettes Dampfsudwerk, 2 Zweiflammrohrkessel mit je 94 qm Heizfläche, eine 150 PS-Dampf- maschine, Kühlanlage u. künstliche Eisgewinnung sowie eine vollständige Mälzereianlage für 12 000 Ztr. Malzproduktion. Der Braurechtsfuss beträgt insges. 371 180 hl, die Pro- duktionsfähigkeit in Nürnberg 450 000 hl, in Fürth 120 000 hl. 1921 wurde die Brauerei Evora & Meyer in Fürth erworben. 1924 pachtweise Übernahme der A.-G. Brauhaus Schwabach. Kapitai: RM. 5 605 000 in 22 400 St.-Akt. zu RM. 250 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Urspr. M. 1 800 000, erhöht 1896 um M. 600 000, 1897 Erhöh. um M. 1 200 000. Ferner erhöht 1905 um M. 400 000. Nochmalige Erhöh. 1906 um M. 1 200 000. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 29./4. 1922 um M. 7 Mill. in 7000 Aktien zu M. 1000. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 15./8. 1923 um M. 18 800 000 in 17 800 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1922. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. (Bayer. Vereinsbank, Nürnberg) übern., u. zwar 9800 St.-Akt. zu 4000 %, 8000 St.-Akt. u. die 1000 Vorz.-Akt. zu 100 %, von ersteren M. 3 050 000, angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 4: 1 vom 6.–13 /9. 1923 zu 4000 % plus Bezugsrecht- u. Börsenumsatzsteuer. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.- Anspruch u. 20 fachem Stimmrecht ausgestattet; im Falle der Liquidation der Ges. vorab u. ab 1./1. 1933 rückzahlbar mit 115 %. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 3./2. 1925 unter Einzieh. von M. 7 600 000 Vorrats-Akt., mithin von M. 23 400 000 auf RM. 5 605 000 (St.-Akt. 4:1, Vorz.-Akt. 200: 1) in 22 400 St.-Akt. zu RM. 250 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Abstempel. der St.-Akt.-Mäntel bis 5./4. 1925 bei den Zahlstellen. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 20 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % d. A.-K.), 6 % Vorz.-Div., 4 % Div. event. besond. Abschr. u. Rückl., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 3000 je Mitgl., der Vors. d. Dopp.), Rest zur Verf. d. G.-V. Reichsmark-Bilanz am 1. Okt. 1924: Aktiva: Brauerei 3 400 000, Wirtschaft 1 550 000, Masch.- u. Kühlanlage 300 000, Lager- u. Gärgefässe 200 000, Transportfässer 175 000, Fuhr- park 200 000, Mobil. u. Utensil. 1, Bahnbierwagen 1, Übergangs-K. 21 461, Vorräte 1 090 556, Kassa 23 317, Nachzahl. auf Vorz.-Akt. 5000, Wertp. 140 800, Debit. 481 410, Bankguth. 70 201, geleist. Vorauszahl. 11 140, Hyp. 118 039. – Passiva: A.-K. 5 605 000, R.-F. 560 500, Rückl. f. Wohlfahrtszwecke 25 000, Hyp. auf Brauerei 486 448, do. auf Wirtschaft 219 408, gestund. Biersteuer 83 438, Div. u. Tant. 363 000, Übergangs-K. 161, Guth. der Kundschaft 106 039, Sicherheits- u. Spareinlagen 48 359, Kredit. 289 575. Sa. RM. 7 786 930. Kurs Ende 1914–1924: In Berlin: 168.10*, –, 141, 162, 161*, 163, 308, –, 3900, 7.5, 27.50 %. – In Frankf. a. M.: 168.50*, –, 156, 162, 161*, 170, 300, 800, 2000, (6.5), 26 %. Dividenden 1913/14–1923/24: 9, 9, 9, 9, 9, 9, 12, 15, 30, 0 %, GM. 15. Vorz.-Akt. 1922/23 bis 1923/24: 6, 6 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Carl Bauer, Max Lipps. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bankier Martin Kohn, Nürnberg; Stellv. Bank-Dir. a. D. Hans Neumeyer, Bank-Dir. Hilmar Evora, Fürth; Privatier E. Telorak, Privatier Gg. Wagner, Rechtsanwalt Carl Bender, Nürnberg; Bank-Dir. Geh. Komm.-Rat Dr. Hans Dietrich, München. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Commerz- u. Privat-Bank, C. Schlesinger-Trier & Co., E. L. Friedmann & Co.; Nürnberg: Bayer. Vereinsbank, Anton Kohn, Julius Ulmer & Co.; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Deutsche Effekten- u. Wechselbank; Dresden: Gebr. Arnhold. Freiherrlich von Tucher'sche Brauerei, Aktiengesellschaft in Nürnberg. Gegründet: 24./9. 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1898; eingetragen 5./10. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die A.-G. übernahm die „Freiherrlich von Tucher'sche Brau-Admini- stration“. 3 Zweck: Betrieb der Bierbrauerei u. Mälzerei. 1904/05 Übernahme der Nürnberger Kundschaft u. Besitzungen der Brauerei Erlweil & Schultheiss in Erlangen; 1905/06 Erwerb