43606 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. u. landwirtschaftl. Nebengewerbe zu betreiben u. sowohl mit den Produkten der Zucker- fabrikation als der Landwirtschaft zu handeln. Die Ges. ist ferner berechtigt zur Fabrikation u. zum Handel mit allen Gegenständen, die in irgendeiner Beziehung zu dem Hauptgegen- stande des Unternehmens stehen. Die Ges. darf sich auch bei anderen Unternehm. in jeder Form beteiligen. Sie ist berechtigt, Zweigniederlass. im In- u. Auslande zu errichten u. mit anderen Unternehm., die die Herstell. oder den Verkauf von Nahrungs-, Genuss- oder Futtermitteln betreiben, Verträge über Geschäftsführung im gemeinschaftlichen Interesse u. Teilung der Geschäftsergebnisse abzuschliessen. Der Grundbesitz der Ges. umfasst zus. 165 ha 20 a, wovon auf Fabrikgrundstücke 11 ha entfallen. Die Fabrikanlagen, die sich in Cannstatt a. Neckar befinden u. einen Flächenraum von 7 ha 11 a bedecken, bestehen aus der Rohrzuckerfabrik u. der Raffinerie. die in dem Hauptgebäude untergebracht sind. Ausser- dem sind an Baulichkeiten vorhanden: Kesselhaus, Kalkofengebäude, Materialienmagazin, Werkstättengebäude, Lagerhaus für Trockenschnitzel sowie Schnitzeltrocknung, an die ein zur Lagerung verschied. Materialien dienendes Lagerhaus angebaut ist, ferner ein Kühlthurm, Rübenschwemmen, Wiegehäuser für Waggons u. Fuhrwerke, Lokomotiyschuppen, Verwalt. Gebäude sowie Wohnungen für Direktoren u. Beamte. Durch eigene Gleisanlage steht das Unternehm. mit dem Bahnhof Münster in unmittelbarer Verbindung. – Die Ges. beschäftigt 75 Angestellte u. 200 Arb. in der Rohzuckerfabrik u. etwa 450 Arb. in der Raflinerie. –— Der landwirtschaftliche Betrieb umfasst 12 Pachtgüter von 1596 ha u. das im Eigentum der Ges. befindliche Gut Böblingen von 154 ha. Die Pachtverträge laufen durchweg noch eine Reihe von Jahren. Die Zahl der ständig auf den Gütern beschäftigten Arb. beträgt 250, deren Zahl sich in der Erntezeit um etwa 200 erhöht. Die Ges. ist Mitglied der „Gemein- schaft Süddeutscher Zuckerfabriken“, der ausserdem die Zuckerfabrik Frankenthal, die Ba- dische Ges. für Zuckerfabrikation in Waghäusel, die Zuckerfabrik Heilbronn, die Zuckerfabrik Offstein in Neu-Offstein u. die Zuckerfabrik Rheingau in Worms angehören. Da sich das St.-Kap. der Zuckerfabrik Gross-Umstadt u. das der Aktien-Zuckerfabrik Gross-Gerau im Besitz von der „Gemeinschaft“ angehörenden Ges. befindet, sind die sämtl. süddeutschen Zuckerfabriken in der ,Gemeinschaft“ zus. geschlossen. Die Gemeinschaft, die auf 50 Jahre geschlossen ist, bezweckt die Aufstellung einheitlicher Grundsätze, nach denen die sämtl. Betriebe der Gesellschafter zu führen zind. Durch den Vertrag mit der Interessengemein- schaft wird die Selbständigkeit der Gesellschafter nicht berührt. Die sich ergebenden Ge- winne u. Verluste sind unter den Gesellschaftern auszugleichen, jedoch sind die Ges. in der Aufstellung ihres endgültigen Abschlusses frei mit der Beschränkung, dass kein Gesell- schafter einen höheren Gewinn verteilen darf, als ihm zur Verfügung gestellt ist. Jede Ausdehnung u. Vergrösserung ihrer Betriebe, der Erwerb neuer Betriebe, die Aufnahme neuen Kapitals in irgendeiner Form, der Abschluss von Gesellschaftsverträgen u. Beteil. sowie jede wesentliche Veränderung der vorhandenen Einricht. bedarf der Zustimmung des zur Leitung der Geschäfte berufenen Hauptvorstandes, in dem jede Ges. nach Massgabe des Interesssengemeinschaftsvertrages vertreten ist. Die Quote der Ges. in der ,Gemeinschaft“ beträgt 16, 362 %. – 1922/23–1923/24 Rübenverarbeitung: 1 087 630, 580 110 Ztr. Aktienkapital: RM. 5 705 280 in 2640 St.-Akt. zu RM. 20, 89 400 St.-Akt. zu RM. 40, 8400 St.-Akt. zu RM. 240 u. 3360 Namen-Vorz.-Akt. zu RM. 18. Die Vorz.-Akt. lauten auf den Namen u. sind nur mit Zustimm. der Ges. übertragbar. Sie erhalten eine Vorz.-Div. von 7 %, sind auf diese beschränkt u. geniessen 22 faches Stimmrecht der St.-Akt.; sie können durch Erklärung der Ges. gegenüber den Vorz.-Aktion. jederzeit in St. -Aktien umgewandelt werden. Urspr. fl. 1 000 000 in 2000 Aktien zu fl. 500, wurde das A.-K. nach u. nach bis 1919 auf M. 4 280 000 erhöht (siehe dieses Handb. 1920/21 II). Dann weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 29./5. 1920 um M. 9 840 000. Gleichzeitig erhöht um M. 720 000 in 600 Namen-Vorz.-Akt. zu M. 1200. Weiter erhöht lt. G.-V. vom 23./4. 1921 um M. 9 360 000. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 29./5. 1922 um M. 15 552 000 in 12 600 St.-Akt. u. 360 Vorz.-Akt. zu M. 1200. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 27./1 1. 1922 um M. 103 680 000 in 42 000 St.-Aktien zu M. 1200, 8400 St.-Aktien zu M. 6000 u. 2400 Vorz.-Aktien zu M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./). 1922, erstere übern. von einem Konsort. (Württ. Vereinsbank u. Württ. Bankanstalt in Stuttgart), davon M. 80 460 000 St.-Aktien angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 1200: 2400 bzw. 5 X 1200 = 1 X, 6000 v. 7./12.–29./12. 1922 zu 130 %. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 27./2. 1925 von M. 145 152 000 auf RM. 5 705 280 derart, dass an Stelle von 4 St.-Akt. zu M. 150 oder 2 St.-Akt. zu M. 300 je 1 neue über RM. 20 C je 1 Anteilschein über RM. 4 u. an Stelle der St.-Akt. zu RM. 1200 1 solche von RM. 40 £ 1 Anteilschein über RM. 8 trat, während der Stammwert der St.-Akt. zu M. 6000 auf RM. 240 u. der der Vorz.-Akt. von M. 1200 auf RM. 18 reduziert wurde. Abstemp.frist 31./7. 1925, nachdem nur bei der Württ. Vereinsbk., Stuttgart; ab 30./9. 1925 Kraftloserklärung. Hypoth. Laeihens I. M. 1 000 000 zu 4½ %, aufgenommen 1906 auf 333 Fabriketabliss. bei der Württ. Vefeinsbank, innerhalb 30 J. in gleichen Raten zu tilgen. – II. M. 300 000 zu 4½ % verzinsl., rückzahlbar in 30 Annuitäten; aufgenommen 1908 bei der Allgem. Renten- anstalt in Stuttgart auf den Böblinger Besitz. –— Noch ungetilgt am 1./9. 1924 u. zwar aufgewertet RM. 91 773 inkl. Anleihe II M. 594 445. Ferner hat die Gemeinschaft süddeutscher Zuckerfabriken unter solidarischer Haftung der zur Gemeinschaft gehörigen Gesellschaften im Frühjahr 1920 ein Oblig.-Anlehen von M. 39 600 000 aufgenommen, das zu 4½ % verzinslich, 5 Jahre unkündbar und innerhalb