„„ Banken und andere Geld-Institute. 4573 Hamburger Handels-Bank in Liqu. Kommandit-Gesellschaft auf Aktien in Hamburg, Mönkedamm 13/14. Gegründet: 10./1. bzw. 10./2. 1910, eingetr. 12./2. 1910. Firma bis 30./1. 1921: Stader Bank Akt.-Ges. mit Sitz in Stade. Gründer siehe Jahrg. 1912/13. Niederlass. in Berlin, Behrenstrasse bzw. Unter den Linden. Die Ges. trat lt. G.-V. v. 20./11. 1924 in Liquidation. Zweck: Ausführung sämtl. bankgeschäftl. Transaktionen. Die Stader Bank war während der Kriegszeit geschlossen u. stand unter Geschäftsaufsicht. Die G.-V. v. 30./1. 1921 beschloss Umwandl. der Ges. in eine Kommandit-Ges. auf Aktien, Anderung der Firma in Hamburger Handelsbank Komm.-Ges. a. Aktien und Verlegung des Hauptsitzes der Ges. nach Hamburg. Die Bank übernahm daselbst die lauf. Geschäfte der Fa. Alexander Carlebach & Cie. Beteil. bei der Bankfirma J. L. Finck, Frankf. a. M., ferner an der Nordd. Unionwerft, an der Speditionsfirma Jordan & Berger A.-G. in Hamburg u. an der Berliner Metallfirma Herm. C. Starck. Verbind. mit der Hannover. Spar- u. Leihbank, der Fa. Gebr. Stern, Dortmund u. der Allg. Depositenbank, Wien. Im Juni 1924 geriet die Ges. in Zahlungsschwierigkeiten, die nach längeren Verhandlungen mit je einer Berliner u. einer Hamburger Finanz-Stützungs- gruppe zur Stellung unter Geschäftsaufsicht führten (wieder aufgehoben am 16./9. 1924). Zu Aufsichtsbeamten wurden ernannt Bankdir. Max Kochen (Deutsch-Asiat. Bank) u. beeid. Bücherrev. Amandus Lange. Der grösste Teil des von dem Gläubigerverband vertret. Kapitals hat den Vergleichsvorschlägen der Bankleitung zugestimmt, so dass das Vergleichs- verfahren eröffnet wurde. Hiernach sollte eine erste Abschlagszahl. von 25 % geleistet, alle Forderungen unter M. 1000 sollen sofort beglichen werden u. eine weitere Auszahlung von 25 % möglichst noch im Laufe d. J. erfolgen. Der A.-R. stellt seine Ford. bis zur vollen Befried. der übrigen Gläubiger mit einem Betrage bis zu 50 % der Ford. zurück. Nach dem von der Geschättsaufsicht aufgestellten Status sind bei ruhiger Abwicklung 80 % in der Masse vorhanden. Aus dem Vermögen ist die G. m b. H. Ostseebad Heiligendamm verkauft worden an den schon indirekt interessierten Baron O. A. Rosenberg u. an eine Berliner Hotelgesellschaft. Kapital: RM. 320 000, bis 20./11. 1924: M. 1600 Mill. in 3000 Akt. zu M. 100 000, 6000 Akt. zu M. 50 000, 45 000 Akt. zu M. 10 000, 50 000 Akt. zu M. 5000 u. 300 000 Akt. zu M. 1000. Urspr. M. 300 000 in 300 Akt. zu M. 1000. 1921 Erhöh. um M. 700 000, um M. 49 Mill., um M. 25 Mill. u. nochmals um M. 75 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 8./2. 1923 um M. 450 Mill. in 150 000 Akt. zu M. 1000, 30 000 zu M. 5000, 15 000 zu M. 10 000. Die Aktien wurden von einem Konsort. (Carlo Z. Thomsen, Hamburg) zu 230 % übern. u. hiervon M. 150 Mill. angeb. im Verh. 1: 1 zu 250 % Weiter erhöht lt. G.-V. v. 23./8. 1923 um M. 1000 Mill. in 3000 Akt. zu M. 100 000, 6000 zu M. 50 000, 30 000 zu M. 10 000 u. 20 000 zu M. 5000. Die Aktien wurden von einem Konsort. (Carlo Z. Thomsen, Hamburg) zu 30 000 % übern. u. hiervon M. 300 Mill. angeb. im Verh. 2: 1 zu 33 000 %. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 20./11. 1924 von M. 1600 Mill. auf RM. 320 000. Von einer Zus. leg. der Aktien wurde Abstand genommen, da die RM. 320 000 durch die entstand. Unk. bereits aufgezehrt sind. Für die Aktionäre kommt eine Liqu.-Rate also überhaupt nicht mehr in Frage. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je M. 1000 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Kassa, Geldsorten, Zinsscheine u. Guth. bei Noten- u. Abrechn.-Banken 114 539 740, Wechsel u. unverzinsl. Schatzanweis. 298 856 355, Nostro- guth. b. Banken u. Bankfirmen 1 175 161 107, Reports u. Lombards gegen börsengäng. Wertp. 15 456 400, Vorschüsse auf Waren u. Warenverschiff. 445 771 655, Wertp. 82 213 315, Konsortial- beteil. 41 912 224, dauernde Beteil. bei anderen Banken u. Bankfirmen 3 372 000, Debit. a) gedeckte 2 138 338 354, b) ungedeckte 488 658 580, (Aval- u. Bürgschaftsdebit. 243 344 046), Bankgeb. Harburg 500 000, Inv. 1. – Passiva: A.-K. 150 000 000, R.-F. 60 000 000, Kredit.: a) Nostroverpflicht. 245 791 463, b) Guth. deutscher Banken u. Bankfirmen 94 788 106, c) Einlagen auf provisionsfreier Rechn. 1 714 890 899, d) sonstige 2 381 217 743, Div. 201 600, Beamten- Unterstütz.-F. 527 000, Akzepte 1 000 000, (Aval- u. Bürgschaftsverpflicht. 243 344 046), Gewinn 156 362 921. Sa. M. 4 804 779 734. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 297 421 926, Steuerrückstell. 75 000 000, Reingewinn 156 362 921 (davon Div. 75 000 000, R.-F. 50 000 000, A.-R.-Tant. 5 750 000, gemein- nützige Zwecke 10 000 000, Beamten-Unterst.-F. 5 000 000, Vortrag 10 612 921). – Kredit: Vortrag 1 496 790, Zs. u. Wechsel 281 094 088, Provis. 108 013 701, Eff. u. Konsort.-Geschäfte 138 180 267. Sa. M. 528 784 847. Dividenden 1920–1923: 0, 12, 50, ? %. Geschäftsinhaber: Wilh. Cohn, Paul Schönwald, Hamburg (die beiden Geschäftsinh. Freihr. Hartmann von Richthofen u. Johs. Reuter mussten infolge des obigen Arrangements austreten). Liquidatoren: Wilh. Cohn, Paul Schönwald, Amandus Lange. Aufsichtsrat: Bankier Carlo Z. Thomsen, Konsul Heinr. Freih. v. Richthofen, Wilh. Huth, Henry Freih. v. Westenholz, Otto Hertling, Hermann C. Stark, Edm. Lukrop, Hamburg; Dr. jur. W. J. Königswarter, Gen.-Dir. R. Schöne, Hannover; Bankier Alex.