Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 4779 durch das Stahlwerk Becker auf dem Wege der Fusion unter Ausschluss der Liquid. übern., u. zwar im Juli 1919. Um die für den Ausbau der Zechen erforderl. Mittel zu verschaffen, wurde mit der Contag (Continentale Handels A.-G. in Zürich) ein Kohlenlieferungsvertrag getätigt. Die Contag gewährte dem Stahlwerk Becker die zum Ausbau erforderl. Mittel à fond perdu u. erhielt dagegen die Berechtig., einen bestimmten Teil der Förder. beider Zechen zu Selbstkostenpreisen in die Schweiz einzuführen. Dieser Vertrag wurde im August 1919 geschlossen u. erhielt am 1./9. d. J. die Genehmigung der Reichsregierung. Im Jahre 1922 wurde der Vertrag insofern abgeändert. als einmal die Dauer von 50 auf 20 Jahren hera bgesetzt wurde, während auf der andern Seite unter bestimmten Voraussetzungen das Reich einen Anteil am Gewinn zugesprochen erhielt. Anfang 1924 erwarb die Guyerzeller- bank in Zürich die Mehrheit des Akt.-Kap. der Steinkohlenbergwerke Becker A.-G., nämlich 35 Mill. St.-Akt. u. vor allem die mit 10fach. Stimmrecht ausgestatteten 5 Mill. Vorz.-Akt. Im Januar 1925 ging die Aktienmehrheit in den Besitz der Bergbau A.-G. Lothringen über; der Name der Ges. wurde in Bergbau A.-G. Präsident geändert. Gegründet: 15./11. 1921; eingetr. 23./12. 1921. Gründer s. Jahrg. 1922/23. Übernommen wurden von der Stahlwerk Becker A.-G. in Willich die zu deren Abteil. Bergbau gehör. Zechen Ver. Präsident in Bochum u. Herbeder Steinkohlenbergwerke in Bochum. Letztere wird nach wie vor als selbständige Gesellschaft betrieben, an der die Ges. mit 1000 Kuxen beteiligt ist. Firma bis 27./3. 1925: Steinkohlenbergwerke Becker A.-G. Zweck: Erwerb, Erricht. u. Betrieb von bergbaul. u. anderen damit in Verbind. steh. Unternehm., Beteilig. an ähnl. Unternehm., Betreib. von Handelsgeschäften aller Art, insbes. mit bergbaul. u. ähnl. Erzeugnissen im rohen u. verarbeiteten Zustande. Bergwerksbesitz: a) Zeche Ver. Präsident: Die Berechtsame umfasst einschl. der dazu gehörigen Felder ,Peterwardein“ u. „Rudolph“ 5 100 000 qm im Stadtkreise Bochum. Das Feld marscheidet nördlich mit den Feldern Ver. Carolinenglück (Bochumer Verein) u. Ver. Constantin der Grosse, östlich mit Ver. Constantin der Grosse, südlich mit Ver. Constantin der Grosse u. Ver. Engelsburg (Bochumer Vereim u. westlich mit Zentrum (Rheinische Stahlwerke)- Präsident hat 3 Tiefbauanlagen: Schacht I/IV, II u. III. Auf der Schachtanlage I/IV sind 70 Unterbrennerkoksöfen mit Gewinnung der Nebenprodukte in Betrieb. Der Grundbesitz umfasst 43 ha 91 a 97 qm, vorhanden sind 27 Beamten- und 52 Arb.-Wohnhäuser. Die Beteil.-Ziffer beim Kohlensyndikat beträgt 1 000 000 t für Kohle u. 225 000 t für Koks. Die elektr. Anlage gestattet eine Stromerzeugung durch 2 Zweidruck- turbinen von 2500 bzw. 3000 KW Leistung. Als Reserve ist Anschluss an das Elektrizäts- werk Westfalen vorhanden. Die Grubenabteil. bestehen aus: Betriebsanlage 1/IV= Anschluss Station Präsident, mit 2 Schächten, die beide einziehen. Schacht I, 510 m tief, dient zur Wasserhaltung u. als Reserveförderschacht, Schacht IV, 610 m tief, dient zur Seilfahrt u. als Hauptförderschacht. Es werden 22 Flöze auf 3 Sohlen gebaut. Das Baufeld ist in streichender Länge 4000 m u. in querschlägiger Ausrichtung 1300 m ausgedehnt. Die ein- ziehende Wettermenge beträgt auf beiden Schächten zus. 6000 cbm/min. Betriebsanlage II –— Schacht II, 510 m tief, dient zur Wasserhalt. u. als ausziehender Wetterschacht mit 4,5 qm Querschnitt u. 3070 cbm ausziehender Wettermenge; 2 Ventilatoren dienen der Lüftung. Betriebsanlage III – Schacht III, 431 m tief, dient zur Seilfahrt u. Wetterführung mit 3,9 qm Querschnitt u. 3000 cbm ausziehender Wettermenge; vorhanden sind 2 Ventilatoren. Gefördert wird Fettkohle. b) Gew. des Steinkohlenbergwerks „Rudolf“ bei Bochum: Die Kuxe sind durch Kauf- vertrag v. 21./9. 1917 in den Besitz der Bochumer Bergwerks A.-G. u. mit dieser in den- jenigen der Stahlwerk Becker A.-G. bzw. Steinkohlenbergwerke Becker A.-G. (Bergbau A.-G. Präsident) übergegangen. Das Grubenfeld der Gew. umfasst ein altes Geviertfeld von 1 054 000 qm (Grenzen s. unter a.). Einen eigenen Schacht besitzt die Gew. nicht. Das Feld wurde bis 16./10. 1902 von der Zeche Ver. Constantin gegen Entgelt über der 400-m-Sohle, unter der 400-m-Sohle durch die Zeche Präsident auf Grund des Vertrages vom 3./2. 1896 abgebaut. Letzterer Zeche liegt auch jetzt der Abbau ob. c) Gew. Herbeder Steinkohlenbergwerke Bochum: Die frühere Bochumer Bergwerks-A.-G. hatte 1912 920 Anteile der Gew. erworben; diese Anteile sind dann auf die Steinkohlen- bergwerke Becker A.-G. bzw. Bergbau A.-G. Präsident übergegangen. Die Berechtsame besteht aus den in 1913 konsolidierten Feldern „Herbeder Steinkohlenbergwerk“, „Holland“, „Ver. Elias Erbstolln“, „Rüstkammer“, „Ida“ u. „Franziskus. Ausserdem besitzt die Gew. noch mehrere markscheidende Geviert- u. Längenfelder. Die Felder liegen auf dem linken u. rechten Ufer der Ruhr in den Gemeinden West-Herbede, Vormholz u. Stiepel, Kr. Hattingen u. markscheiden nördlich mit Ver. Gibraltar Erbstolln, östlich mit Helene Nachtigall (Phönix) u. Ver. Hardenstein, südlich mit Ver. Hardenstein u. Alexius, westlich mit Gibraltar Erbstolln u. Blankenburg. 1913 wurde bei Herbede mit dem Abteufen einer Doppelschachtanlage begonnen (Schacht I u. II). Bei Beginn des Krieges wurde der Betrieb eingestellt und Sept. 1919 wieder aufgenommen. Betriebsanlage: Seit 1922 ist eine Sieberei, eine Wäsche u. Brikettfabrik von 8 Pressen in Betrieb. Es sind 6 Dampfkessel von 1400 qm Heizfläche vorhanden, ferner eine Zweidruckturbine von 1500 K W, 1 Kolbenkompressor von 12 000 cebm u. 1 Turbokompressor von 20 000 cbm Leistung. Auf Schacht II steht 1 Capellventilator von 4000 cbm Leistungsfähigkeit. Es besteht Reserveanschluss an das Elektrizitätswerk Westfalen. Die Grubenabteil. bestehen aus Betriebsanlage I/II: Schacht I, 220 m tief, dient zur Seilfahrt, Förderung u. als einziehender Schacht. Es werden 7 Flöze auf 3 Sohlen gebaut;