–― 5152 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. bzw. vorbereitet u. von dem nach der Denkschrift des Reichsverkehrsminist. vom Jahre 1920 durch die Neckarkanalisier. im Jahresdurchschnitt zu erzielenden Gesamtkraftgewinn mit zus. 58 840 PS. oder jährl. 350 000 000 KW-Stunden rd. 20 000 PS. oder 125 000 000 KW. Stunden jährlich gewonnen werden. In der Neckar-Akt.-Ges. ist das für die Gewinnung wie für die Verteilung elektrischer Kraft über ein weites gewerbereiches Gebiet Südwest- deutschlands bedeutsamste Unternehmen geschaffen, doppelt bedeutsam in einer Zeit, in der die Schwierigkeiten der Kohlenversorgung ernste wirtschaftliche und sonstige Nachteile verursachen. Nach dem vollständigen Ausbau aller Werksanlagen stellt sich die Neckar-A.-G. als ein umfassendes hydro-elektr. Unternehmen dar. Die Ges. hat im 2. Geschäftsj. 1922 das Bauprogramm zunächst fortgesetzt, das aber gegen Ende des Jahres infolge starker Geldentwertung eine wesentl. Einschränkung erfahren musste, wodurch die Bauarbeiten an den Staustufen Ladenburg, Horkheim u. Oberesslingen stillgelegt wurden. Diese Arbeiten sollen wieder aufgenommen werden, sobald neue Mittel für sie zur Ver- fügung stehen. Im Geschäftsj. 1923 wurde die Neckarverlegung bei Obertürkheim als Teilstück der Staustufe Obertürkheim fertiggestellt u. an den Staustufen Wieblingen, Neckarsulm u. Untertürkheim mit guten Fortschritten weitergearbeitet. Für die Neckar- strecke von Heidelberg bis Wimpfen sind die Bauentwürfe für die verringerte Stufenzahl (8 gegenüber 12 des früheren Entwurfs) fertiggestellt worden. Die Ges. war am 31./12. 1924 beteiligt an der Grosskraftwerk Mannheim A.-G. mit RM. 342 946, an der Württemb. Landes- elektriz. A.-G. mit RM. 120 000, an der Neckar-Elektriz.ges. m. b. H. mit RM. 2400. Seit Mitte Juni 1925 ist sie beteil. an der Schleppschiffahrt auf dem Neckar A.-G., Heilbronn mit RM. 110 000. Kapital: RM. 5 360 000 in 60 000 Akt. zu RM. 20 u. 41 600 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 300 Mill. in zwei Gattungen: 1. 240 000 Akt. Gruppe A, von denen 160 000 vom Reich, vom Land Württemberg u. von württemb. Amtskörperschaften u. Gemeinden übern. wurden, 2. 60 000 Aktien Gruppe B, von denen 17 500 vom Land Baden, 2500 vom Land Hessen oder von öffentlich-rechtl. Körperschaften dieser Länder, der Rest von sonst. Zeichnern übern. wurden. Es waren zunächst nur 25 % eingezahlt. Dis Aktionäre wurden am 21./1. 1922 aufgefordert, die restl. 40 % zum 1./2. 1922 u. weitere 35 % zum 1./4. 1922 einzuzahlen. Die Ges. gewährt während der Bauzeit 6 Jahre lang von der Einzahl. ab Bauzinsen in Höhe von 5 %. Die Beträge, die als Bauzinsen bzw. Div. auf die Aktien Gruppe A entfallen würden, fliessen jeweils 10 Jahre lang von einer Einzahlung auf das A.-K. ab einer Rücklage zu, die zur Verfügung der Ges. steht u. in erster Linie zur Verbilligung des Preises für die von der Ges. aus den Wasserkraft- werken des Neckars gewonnene elektrische Arbeit zu dienen hat. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 12./6. 1922 um M. 260 000 000 (also auf M. 560 000 000) in 260 000 Aktien à M. 1000, übern. vom Reich u. von den Ländern Württemberg, Baden u. Hessen. Lt. G.-V. v. 6./3. 1923 Erhöh. um M. 2 600 000 000 durch Ausgabe von 104 Stück Nam.-Akt. der Gruppe C zu M. 25 Mill. Weiter ermächtigte die G,-V. den Finanzausschuss des A.-R. zur selbständ. Beschlussfassung über die Ausgabe von weiteren Teilschuldverschreib. bis zum Höchstbetrag von RM. 8 Mill. Die G.-V. v. 27./9. 1924 genehmigte die Umstell. von M. 3 160 000 000 auf RM. 2860 Mill. Die vom Reich u. den Ländern übern. Akt. wurden gegen RM. 65 780 eingezogen, sodass für die Umstell. M. 300 Mill. in 300 000 Akt. zu M. 1000 in Betracht kamen, denen ein Rein- vermögen v. RM. 1 200 000 gegenüberstand, sodass sich die Zus. legung im Verh. 250: 1 in 60 000 Akt. zu RM. 20 ergab. Erhöh. lt. G.-V. v. 16./6. 1925 um RM. 4 160 000 in 41 600 Akt. zu RM. 100, angeb. alten Aktion 1:3, 75 % der Einzahl. auf die neuen Aktien wurden sofort eingefordert. die restl. 25 % zum 1./5. 1926. Die neuen Akt. wurden vom Reich u. den Ländern Württemberg, Baden u. Hessen übern., die jedoch insoweit auf den Bezug ver- zichten, als etwa andere Aktion. neue Aktien zu beziehen wünschen. Neckar-Anleihe: I. Begebung: 1. M. 375 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. v. 1921, lt. minister. Genehmig. v. 1921, rückzahlbar zu 100 %. Infolge der ausserordentlich stark ein- gelaufenen Anmeldungen war das Endergebnis so reichlich, dass die Ges., um die Zuteil. der verlangten Beträge zu ermöglichen, mit Genehmig. der zuständigen Stellen sich entschlossen hat, an Stelle der anfangs vorgesehenen M 350 Mill. einen Betrag von insges. M. 459 150 000 einschl. Schuldscheindarlehen aufzunehmen. Nachdem dieser Betrag erreicht war, wurde die Zeichnung geschlossené Stücke à M. 20 000, 10 000, 5000, 1000 u. 500. Zs. 1./2. u. 1 /8. Tilg. ab 1927 in spät. 37 Jahren durch jährl. Auslos. von 1 % des urspr. Anleihe-Betrags u. ersp. Zs. auf 1/2.; ab 1927 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monatl. Frist vorbehalten. Sicherheit: Für die Teilschuldverschreib. haftet das ges. Ver- mögen der Neckar-Akt.-Ges. Ausserdem werden die Teilschuldverschreib. durch Eintrag. einer Sicherheitshypothek mit erstem Rang auf sämtl. Kraftwerke, welche die Ges. erstellen wird, jeweils nach Ausbau des einzelnen Werks sichergestellt werden. Endlich hat das Reich sowie die Länder Württemberg, Baden u. Hessen für die Teilschuldverschreib. u. zwar sowohl für das Kap. wie für die Zs. die Garantie übern. Die Schuldverschreib. sind sonach gemäss § 1807 BGB im ganzen Deutschen Reich zur Anleg. von Mündelgeld geeignet. Die Ges. darf später ausgegeb. Teilschuldverschreib. keine besser. Rechte einräumen; es ist höchst. eine Gleichstell. solcher Schuldverschreib. mit den jetzt ausgegeb. gestattet, wobei eine Ausdehn. der Sicher.-Hypothek mit gleichem Rang auf später ausgegeb. Teilschuldver- schreib. vorbehalten bleibt. Zahlst. siehe unten. Kurs in Berlin Ende 1923–1924: 80, 28 % auch in Frankf. a. M., Mannheim u. Stuttgart.