5478 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Carbonit, Dynamit und sonst. Sprengstoffen; Herst. von Waren u. sonst. Industrie-Erzeugnissen aller Art sowie Handel mit solchen; neben Weiterentwicklung der bewährten Sprengstoffe Betrieb einer Lackfabrik. Auf dem bei Kiel verfügbar gewordenen Gelände wurde ein Drahtseilwerk errichtet und im Frühjahr 1921 in Betrieb genommen. Im Frühjahr 1925 wurde ein seit längeren Jahren bestehendes Drahtwerk in Altena i. W. käuflich erworben u. im Laufe des Jahres ausgebaut. Hier werden Eisen- u. Stahldrähte aller Art, auch verzinkt u. verkupfert, hergestellt.- Das Haupt- werk der Ges. ist auf einem Gelände von 85 ha bei Schlebusch belegen, an der Haupt- strasse, nahe dem Rhein u. mehreren Eisenbahnen; 37 917 qm sind mit massiven, etwa 18 500 qm mit Gebäuden aus Fachwerk, Holz und Wellblech bebaut. Hergestellt werden alle Arten Nitroglycerinsprengstoffe und als Besonderheit wettersichere Sprengstoffe. Ausser- dem andere Ammoniaksalpetersprengstoffe, Chlorat u. Perchloratsprengstoffe. 1915 Abänder. des zwischen der Dynamit Act.-Ges., vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg und der Spreng- stoff A.-G. Carbonit geschloss. Vertrags 1900 sowie der Zusatzverträge v. 1911 u. 1912, wonach an Stelle des Div.-Satzes der Nobel-Trust Co. derjenige der Dynamit.-A.-G. Nobel tritt, der für 1914 12 % betrug. Der Vertrag trat in Kraft mit Wirk. vom 1./1. 1914 ab u. gilt, nachdem die Trenn. vom Dynamit-Trust durchgeführt wurde, bis 31./12. 1925. Mit dem 1./1. 1926 soll das gesamte Vermögen der Carbonit-Akt.-Ges. an die Dynamit-Akt.-Ges. vorm. Alfred Nobel verkauft werden. Nach dem Vertrag bleibt die selbständige Organisation der Carbonit-Ges. erhalten, doch gehen die Liefer. für Rechn. u. Gefahr der Dynamit-Akt.-Ges. Durch die Nordd. Bank wurde den Aktion. der Ges. das Angebot gemacht, bis 31./5. 1922 M. 5000 ihrer Aktien gegen M. 4000 der Dynamit-A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co. einzutauschen, wovon in grösserem Masse Gebrauch gemacht worden ist. Der Vertrag mit der Dynamit A.-G. vorm. Alfred Nobel ist lt. G.-V. v. 27./6. 1925 um 5 Jahre bis Ende 1930 verlängert worden. Kapital: RM. 1 500 000 in 3000 Akt. zu RM. 500. Urspr. M. 1 600 000, erhöht 1911 um M. 1 400 000, unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre an die Dynamit Akt.-Ges. vormals Alfred Nobel & Co. in Hamburg zu 110 % begeben. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 21./11. 1924 von M. 3 Mill. auf RM. 1 500 000 durch Umwert. des Akt.-Nennbetrages von bisher M. 1000 auf RM. 500. Abstempel. der Akt.-Mäntel bis 15./7. 1925 bei der Ges.- Kasse u. in Berlin bei der Dir. der Disconto-Ges. u. Lichtenstern & Co. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 des A.-K.), 5 % Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. zum Extra-R.-F. Bilanz am 31. Dez. 1924: Aktiva: Grundst., Anl. u. Masch. 1 335 354, Patente 1, aus- wärt. Lagerräume 10 611, Betriebs- u. Rohstoffe, halbfert. u. fert. Waren 891 960, Geräte 62 569, Beteilig. 17 461, Debit. einschl. Bankguth. 805 793, Wertp. 4352, Kassa: Hamburg, Schlebusch, Kiel u. Essen 13 079, Wechsel u. Schecks 19 349, Bürgsch. 8000. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 150 000, Kredit. 1 442 988, Bürgsch. 8000, Reingew. 67 543. Sa. RM. 3 168 532. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet; Abschr. 58 688, Gewinnanteil für Vorst. u. A.-R. 67 543. Sa. RM. 126 232. – Kredit: Überschuss aus Fabrikation u. Gewinn aus Beteilig. RM. 126 232. Kurs Ende 1914–1924: In Hamburg: 141*, –, 213, 195, 120*, 125, 249, 600, 6000, –, 30 %. – In Berlin: 139*, –, 213, –, 1207*, 130, 220, –, –, 45, 43.90 %. Dividenden 1914–1924: 8½, 18.7, 17, 17, 12 ¼, 13.6, 13.6, 17, 170, 0 %, 4½ 6 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Dr. Friedr. Mouths, Rich. E. Berckemeyer; Stellv. Georg Szalla. Aufsichtsrat: Vors. Geheimrat Dr. G. Aufschläger, Gen.-Dir. F. Fl. Richter, Bankier George Behrens, Hamburg; Gen.-Dir. Dr. Paul Müller, Köln; Otto Eccius, Oberaudorf bei Rosenheim. Zahlstellen: Hamburg: Ges.-Kasse, Commerz- u. Privatbank, Nordd. Bank: Berlin: Lichtenstern & Co., Disconto-Ges., Köln: A. Schaaffhaus. Bankverein. „Chemag“ Chemikalien Aussenhandels-Akt.-Ges., Hamburg, Hohe Bleichen 38. Gegründet. 9./9. 1922; eingetr. 1./11. 1922. Gründer s. Jahrg. 1923/24. Zweck. Herstell. u. Vertrieb chemischer Erzeugnisse, Drogen u. ähnl. Produkte. Kapital. RM. 5000 in 50 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 1 250 000 in 1250 Akt. zu M. 1000, übern. ven den Gründern zu 125 %. Lt. G.-V. v. 13./1. 1923 erhöht um M. 3 750 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 24./3. 1923 um M. 5 Mill. in 1000 Akt. zu M. 5000, ausgeg. zu 100 %. Lt. G.-V. v. 13./12. 1924 Umstell. von M. 10 Mill. auf RM. 5000. – Goldmarkbilanz war bis Redaktionsschluss nicht zu erhalten. Geschäftsjahr. 1./10.–30./9. Gen.-Vers. Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht. 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1923: Aktiva: Kassa 352 000 000, Postscheck 1.08 Md., Waren 174.68 Md., Mobil. 2 486 250, Devis. im Portef. 9.6 Md., Debit. 8.09 Md. –— Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. 312 500, Bank-K. 19.05 Md., Kredit. 104.65 Md. Sa. M. 123.71 Md.