5502 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Zweck: a) Die Herstell. u. der Vertrieb von Kunstleder, Ledertuchen u. ähnl. Erzeug- nissen; b) die Erricht. von Zweigniederlass. sowie Übernahme u. Erricht. von and. Geschäften u. Unternehm. gleicher oder ähnl. Art, sowie auch der Textilindustrie, endlich auch Beteil. an solchen. Die Ges. besitzt insges. 190 556 qm grosse Grundstücke in Kötitz. Davon sind 27 627 qm bebaut u. zwar mit ein- u. mehrstöckigen Gebäuden, darunter 3 Wohnhäuser, ein Wirtschaftsgeb., ein Verwalt.-Geb.; ferner besitzt die Ges. eine Villa in Radebeul, 4 Wohnh. in Coswig u. 1 Villa in Kötzschenbroda. Die Masch.-Anlage umfasst 5 Dampfkessel mit zus. 840 qm Heizfläche, 2 Dampfmasch. mit zus. 380 PS. u. nebst den zahlreichen Arbeitsmasch. noch die vollständ. Einricht. für die Nebenbetriebe, wie eig. Bleicherei, Färberei u. Appretur- Anstalt, Firnissiederei, Buchbinderei, chem. Laborator., sowie Tischler- u. Schlosserwerkstätte. Die Firma besitzt ferner in Gummersbach (Rhld.) ein 15 000 qm grosses Fabrikgrundstück, von dem 4000 qm bebaut sind, u. a. mit einem Wohnhaus. Ausserdem besitzt sie eine Villa in Gummersbach. – 1911 Erwerb sämtl. Anteile der Kunstlederfabriken Carl Bockhacker G. m. b. H. in Gummersbach. 1917 Übernahme der bisher in engl. Händen befindl. Bleicherei, Färberei u. Appreturanstalt Bamberg A.-G., Bamberg; Fa. jetzt Bamberger Kalikofabrik Akt.- Ges. in Bamberg. 1918 Erwerb der Rheinischen Kalikofabrik C. Bockhacker G. m. b. H. in Gummersbach. Beide G. m. b. H. sind 1921 in Liquid. getreten, wobei die Fabrikgrundstücke der Kunstlederfabrik Carl Bockhacker G m. b. H. in Gummersbach von der Kötitzer Leder- tuch- u. Wachstuch-Werke A.-G. erworben wurden. Ferner wurde 1922 gemeinsam mit der Poppe & Wirth A.-G., Berlin, die Wachstuchdruckerei G. m. b. H. in Kötitz gegründet. Kapital: RM. 4 400 000 in 107 000 St.-Akt. zu RM. 40, 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 40 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 400. Urspr. M. 1 500 000, herabges. 1900 auf M. 1 Mill. 1906 wurden behufs Tilg. des Patent-K. auf jede Aktie 33 % = M. 330, also zus. M. 330 000 nachgezahlt, das A.-K. blieb hierdurch unverändert. 1907 Erhöh. um M. 100 000, 1908 um M. 300 000, 1911 um M. 1 Mill. Nochmals erhöht 1914 um M. 600 000. 1916 weitere Erhöh. um M. 750 000. Noch- malige Erhöh. 1918 um M. 250 000. Weitere Erhöh. 1919 um M. 3 Mill. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 23./3. 1920 um M. 5 Mill. in 3000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die Vorz.-Akt. geniessen eine Vorz.-Div. von 7 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 13./10. 1920 um M. 6 Mill. in 6000 St.-Akt. Die G.-V. v. 16./12. 1921 emittierte M. 7 Mill. in 7000 St.-Akt. Sodann erhöht It. G.-V. v. 27./5. 1922 um M. 12 500 000 in 11 500 St.-Akt. zu M. 1000 u. 100 Vorz.-Akt. zu M. 10 000. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 19./2. 1923 um M. 72 500 000 in 72 500 St.-Akt. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. (Gebr. Arnhold, Berlin-Dresden) u. zwar M. 35 200 000 zu pari, davon M. 11 500 000 angeb. den bisher. St.-Aktion. im Verh. 3: 1 vom 3.–24./3. 1923 als Gratis-Aktien unter Zahlung von M. 100 Kap.-Ertragsteuer zuzügl. Börsen- umsatzsteuer u. Bezugsrechtsteuer; weitere M. 37 Mill, vom Konsort. zu 950 % übern., angeb. den bisher. St.- u. Vorz.-Aktion. im Verh. 1:1 vom 3.–24./3. 1823 zu 1000 % plus Bezugsrecht- steuer zuzügl. Börsenumsatzsteuer. Den Inhabern der Teilschuldverschreib. von 1920 wurde während der Zeit vom 3.–31./3. 1923 ein Umtausch von 6 Obl. £ Coupon 1./9. 1923 in 1 neuen Aktie £ Div. 1923 angeboten. Die Vorz.-Akt. sind lt. G.-V. v. 19./2. 1923 mit 30fach. (bisher 9fach.) St.-Recht ausgestattet. Dann erfolgte lt. G.-V. v. 17./11. 1924 die Kap.-Umstell. von M. 110 Mill. auf RM. 4 400 000 durch Umwert. des Nennbetrags der St.- u. Vorz.-Akt. zu M. 1000 bzw. der Vorz.-Akt. zu M. 10 000 auf RM. 40 bzw. RM. 400. Abstempel. der Akt.-Mäntel bis 23./2. 1925 bei den Zahlstellen. Hypoth.-Anleihe: M. 6 Mill. in 5 % Teilschuldverschreib. von 1920, Stücke zu M. 2000, 1000 u. 500, lautend auf den Namen des Bankhauses Gebr. Arnhold, Dresden, oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. ab 1923 durch jährl. Auslos. oder freihändigen Rückkauf. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlstellen: Berlin u. Dresden: Gebr. Arnhold; Berlin: Hardy & Co. G. m. b. H. Kurs Ende 1921–1923: 98, –, – %. Eingef. in Dresden im März 1921. Über Umtausch der Obl. in St.-Akt. s. u. Kap. Die Anleihe ist gekündigt zum 1./3. 1924. Anfang 1924 noch ein aufgewerteter Betrag von GM. 14 040 im Umlauf. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., je RM. 40 Vorz.-Akt. = 30 St. in besond. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 7 % (Max.) Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., etwaige weitere Rückl., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt.), bis 10 % Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. u. Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1924: Aktiva: Grundst. u. Geb. 2 212 000, Masch. 600 000, Utensil. 2, Mobil. 1, Kassa 18 523, Wertp. u. Geschäftsanteile 107 891, Wechsel u. Schecks 68 698, Bankguth. 224 625, Debit. 1 639 176, vorausbezahlte Versicher. 11 533, Vorräte 2 348 042. – Passiva: A.-K. 4 400 000, R.-F. 440 000, do. II 300 000, Disp.-F. 250 000, Delkr.-F. 150 000, Teilschuldverschreib. 14 020, Kredit. 1 285 654, Akzepte 339 776, Div. auf Vorz.-Akt. 8400, Vortrag 42 644. Sa. RM. 7 230 494. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 544 360, Abschr. 154 000, Reingewinn 451 044 (davon: Vorz.-Akt.-Div. 8400, Delkr.-F. 150 000, Disp-F. 250 000, Vortrag 42 644). Sa. RM. 1 149 405. – Kredit: Betriebsüberschuss RM. 1 149 405. Kurs der Aktien Ende- 1914–1924: 131*, 147, 158, 200, 145*, 188.50, 250, 565, 3597, 2.6, 2.40 %. Notiert in Dresden. Die Einführ. in Berlin erfolgte im Jan. 1920. Ende 1920–1924: 254, 575, 3950, 1.9, 2.50 %. Dividenden: St.-Akt. 1914–1924: 10, 10, 10, 10, 10, 14, 14, 16, 24, 0, 0 %. Vorz.-Akt. 1920–1922: Je 7 %. 1923–1924: 0, 7 G %. C.-V.: 3 J. (K.).