Holz-Industrie und Möbelfabriken. 5633 Flexilis-Werke Holzindustrie-Aktiengesellschaft in Berlin W 50, Geisbergstr. 2. (In Liqu.) Die G.-V. v. 1./12. 1924 beschloss Liquid. der Ges. Liquidator: Rechtsanw. Dr. v. Rogister, Berlin W, Kurfürstenstr. 90. Es wurde beschlossen, das Sägewerk Halsdorf für RM. 110 000 zu verkaufen, davon sind RM. 55 000 bar, Rest in Akzepten beglichen. Das zweite Werk in Aschaffenburg ist verpachtet. Gegründet: 12./12. 1916 mit Wirkung ab 1./10. 1916; eingetr. 6./2. 1917. Gründung siehe dieses Handb. 1919/20. Bis 3./2. 1921 Sitz der Ges. in Berlin-Wittenau. Firma bis 3./1. 1923 Flexilis-Werke Akt.-Ges. Zweck war: Förder., Grosshandel, Ein- u. Ausfuhr von Erzen u. erzhaltigen Produkten, von Holz u. Brennmaterialien aller Art, sowie der Betrieb aller mit den genannten Artikeln zus.hängenden Geschäfte. Die Ges. betreibt in der Hauptsache Handel mit Gruben- u. Brennholz, Herstellung von Eisenbahnschwellen u. Aufarbeitung von Wäldern zu Gruben-, Brenn- u. Schwellenholz in eigner Regie sowie auf ihren Sägewerken die Herstellung von Schnittmaterialien aller Art, von Kisten u. Kistenteilen. Im Dez. 1921 wurde das zu St. Andreasberg (Harz) belegene Dampfsägewerk nebst Kistenfabrik von Gustav Schorse durch Kauf übernommen. Die Werkanlagen befinden sich auf einem am Bahnhof St. Andreasberg-Silberhütte gelegenen Grundstücke von 4 ha 95 ar 68 aqm Grundfläche, von welcher 1745 am bebaut sind u. umfassen ausser einem Ver- waltungsgeb. u. Wohnhaus für den Fabrikleiter die Fabrik- u. Gattergeb., das Kessel- u. Turbinenhaus, sowie die Lagergebäude. Das Werk ist in den Jahren 1920/21 neu erbaut, verfügt über Dampf- (125/145 PS) u. Wasserkraft (30 PS) u. ist mit den neuesten Maschinen ausgerüstet. Ausser vier Vollgattern sind die für die Weiterverarbeit. erforderl. Masch. wie Kreissägen, Formatsägen, Kappsägen, Dicktenhobel, Fügemaschine, sowie eine Exhaustor- Anlage vorhanden. Die Beleucht. ist durchweg elektrisch, aus eigener Stromanlage. Das zu Halsdorf a. Wohra, Kr. Kirchhain, an der Bahnstrecke Kassel–Frankfurt a. M. in waldreicher Gegend unter eigener Leitung erbaute Werk konnte im Juni 1922 in Betrieb genommen werden. Das Werkgrundst. ist 9106 qm gross, wovon 1203 qm bebaut sind. Die Werkanlagen umfassen ein massiv erbautes Fabrik- u. Gattergeb. mit Verwaltungs- räumen, das Beamtenwohnhaus sowie Lager- u. Trockengeb. Das Werk verfügt über eine Dampfkraft von 80/110 PS. u. ist mit modernst. Maschinen eingerichtet. Es besitzt zwei Vollgatter, Horizontalgatter, Kreis-, Pendel- u Bandsägen sowie Hobel-, Nut- u. Spund- masch. Das Werk ist im Frühjahr 1924 durch Kaufvertrag auf die Oberhessische Holz- handelsgesellschaft übergegangen. Kapital: RM. 7500. Urspr. M. 1 250 000, begeben zu pari. Dazu März 1921 M. 1 750 000 u. Nov. 1921 M. 9 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 27./4. 1922 um M. 6 Mill. in 6000 Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1921, übern. von einem Konsort. (Jarislowsky & Co. u. A. Falkenburger & Co., Berlin) zu 125 %, davon M. 4 Mill. angeb. den bisher. Aktionär- im Verh. 3: 1 zu 145 %. Nochmals erhöht lt. G-V. v. 22./2. 1923 um M. 57 Mill. in 8500 St.-Akt. zu M. 2000 u. 10 000 St.-Akt. zu M. 4000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1922, übern. von einem Konsort. (s. obenstehend), davon M. 36 Mill. angeb. den bisher. Aktion. im Verh 1: 2 zu 485 % plus 142 % Bezugsrechtsteuer, also 627 % plus Börsenumsatzsteuer. Lt. G.-V. v. 15./6. 1925 Umstell. des A.-K. von M. 75 Mill. auf RM. 7500 (10 000: 1), nachdem eine Umstell. auf RM. 12 500 vom Registerrichter beanstandet worden war. – Goldmarkbilanz war bis Redaktionsschluss nicht zu erhalten. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des Grund-K. erreicht sind), dann 5 % Div., vom verbleibenden Überschuss 10 % Gewinn-Beteilig. für den A.-R. (unter Alrechn. der festen Vergüt. von M. 50 000 für jedes Mitglied u. M. 100 000 für den Vors.), Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1923: Aktiva: Kassa 33.8 Md. Postscheck 264 004 970, Waren 166.1 Md., Material. 26 Md., Beteilig. 115 000, Debit. 585.3 Md., Eff. 2.7 Md., Inv. 3, Werk- zeug 3, Fuhrpark 3, Masch. 2, Grundst. 2, Geb. 2. – Passiva: A.-K. 75 000 000, R.-F. 2.6 Md., R.-F. II 535 000, Div. 812 840, Kredit. 473.2 Md., Bankguth. 271.1 Md., Hyp. 200 000, Reingewinn 67.6 Md. Sa. M. 815. Md. 3 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne 105.1 Md., Gehälter 110.2 Md., Zs. 17.8 Md., Inserate 931 583 104, Handl.-Unk. 9.7 Md., Reisespesen 6.7 Md., Fuhrpark 7.3 Md., Betriebs- Unk. 9 Md., Provis. 2.8 Md., Steuer 47.5 Md. Konto dubio 1.2 Md., Abschr. 19.8 Md., Rein- gewinn 67.6 Md. – Kredit: Vortrag 377 648, Waren 394 Md., Beteilig. 559 367, einmal. Ver. Gesch. 11.8 Md., Grundstücksertrag 960. Sa. M. 406 Md. Kurs Ende 1923–1924: 1.4, 0.06 %. In Berlin seit Juli 1923 notiert. Dividenden 1916/17–1922/23: 0, 6, 4, 4, 5, 20, 0 %. Direktion: Kaufm. Martin Siedner, Charlottenburg. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Jacques Krako, Stellv. Bankier Alfr. Jarislowsky, B.-Grune- wald: Dr. Lutz Kneller, Berlin. Zahlstellen: Berlin: A. Falkenburger & Co., Jarislowsky & Co., Herz & Meinberg; Ham- burg: Louis Wolff. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1925. 353