5858 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Fortführung des Bahnbaus vom Verband Gross-Berlin u. der Stadt gegen die Ges. angestrengte Klage ist 1921 vom Landgericht und 1922 vom Kammergericht abgewiesen worden. Das Reichsgericht hat auf die Revision der Stadt am 9./1. 1923 die abweisenden Urteile der Vorinstanzen aufgehoben u. nach dem Klageantrage die Ges. verurteilt, „die Bauarbeiten zwecks Herstell. der Hoch- u. Untergrundbahn Gesundbrunnen–Neukölln auf der Streche an der Neuen Friedrichstr. zwischen Nr. 23 u. der Klosterkirche fertigzustellen, u. zwar in fortlauf. vertragsmäss. Folge“. Aus den Urteilsgründen geht hervor, dass das Reichsgericht die Schnellbahn für verpflichtet hält, bis zur Auflös. der Ges. den Vertrag zu erfüllen, dass aber mit Auflös. der Ges. der Vertrag endet. Dagegen gehen mit dieser Endigung des Vertrags- verhältnisses die auf oder im städtischen Grundeigefftum befindl. unbewegl. Betriebseinricht. der Ges. unentgeltlich in das Eigentum der Stadtgemeinde über. Unterm 4./5. 1925 hat die Ges. unter Zustimmung des A.-R. mit dem Magistrat Berlin einen Vertrag abgeschlossen der eine vollständige Erledigung aller Streitigkeiten und des Vertragsverhältnisses mit der Stadt Berlin enthält u. die Zustimm. der Stadtverordnetenversammlung gefunden hat. Die Stadt hat die Ges. von der weiteren Ausführ. der im Vergleich vom Okt. 1923 verzeichn. Arbeiten entbunden u. anerkannt, dass die Verträge v. 18./3.1912 u. 23./12.1918 hinfällig geworden sind u. dass den Parteien keine weit. Ansprüche aus diesem Vertragsverhältnisse zustehen. Die Arbeiten zur Wiederherstellung der Strassen u. zur Fertigstellung des oberen Teiles des Tunnels in der Neuen Friedrichstr., die auf Grund des Vergleiches vom Jahre 1923 begonnen waren, beanspruchen –— einschl. der neuen Vergleichssumme u. der Ges. noch obliegenden Fertig- Stellungsarbeiten – einen Aufwand von etwa einer Mill. RM., der als Kto. für Verpflicht. in der Eröffnungsbilanzerscheint u. von dem auf das Jahr 1924 etwa RM. 530 000 entfielen. Die staatl. Konz. v. 4./6. 1914 ist nunmehr auch förmlich von der Behörde für erloschen erklärt. Kapital: M. 48 500 000, eingeteilt in 28 500 Vorz.-Aktien à M. 1000 u. 20 000 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. nur M. 22 500 000 Vorz.-Aktien; die G.-V. v 18./6. 1918 beschloss Erhöh. um M. 6 000 000 in Vorz.-Akt. Sämtl. übrigen Aktien sind vollgezahlt; sie lauten auf den Inhaber unter der Bezeichnung A (Vorz.-Aktien) u. B (St.-Aktien). Da eine Verwert von Grundbesitz derzeit noch schwierig ist u. die Oblig. u. Hyp. erst 1932 fällig werden, so ist noch nicht abzusehen, welche Quote den Aktion. verbleiben wird. Bereits 1924 war mitgeteilt, dass die Hälfte des A.-K. als verloren anzusehen ist. Die noch fehlende Resteinzahl. auf Vorz.-Akt. von M. 4 500 000 wurde mit RM. 2 500 000 aufgewertet in die Bilanz eingestellt u. dürfte, um die Mittel für die verpflichteten Weiterbauten zu beschaffen, noch zur Einzieh. gelangen. Anleihe: Die Ges. war berechtigt, mit Zustimmung des A.-R. u. bis zur Höhe des jeweiligen A.-K. Schuldverschreib. auszugeben. Es wurden M. 48 500 000 in 4½ % Teilschuldverschr. im Jahre 1919 begeben, rückzahlbar zu pari durch Auslos. ab 2./1. 1927. Einreich. von Altbesitz-Aufwert.-Ansprüchen bis Okt. 1925. „ Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St- Reichsmark-Eröffn.-Bilanz am 1. Jan 1924: Aktiva: Debit. 24 967, Eff. 351 054, Grund besitz 1 261 265, Inv. 1, fehl. Einzahl. auf Vorz.-Akt. 2 500 000. – Passiva: A.-K. 242 5000 Anleihe einschl. Oblig.-Steuer 2 823 199, Hypoth. 69 145, Kredit. 6857, Kto. für Verpflicht 995 585. Sa. M. 4 137 288. Bilanz am 31. Dez. 1924: Aktiva: Debit. 2862, Eff. 2137, Grundbesitz 1 261 265, Inv. 1. fehl. Einzahl. auf Vorz.-Akt. 2 500 000. – Passiva: Liquidationsvermögen 242 500, Anleihe einschl. Oblig.-Steuer 2 802 093, Hypoth. 69 145, Kredit. 193 426, Kto. für Verpflicht. 459 100. Sa. RM. 3 766 266. Kurs: Kurs Ende 1914–1924 in Berlin. Vorz.-Aktien: 103*, –, 94, 98.25, 96*, 65, 56, 85, –, –, – %; St.-Akt.: 102.40*, –, 95, –, 907, 58, 50, 61, –, –, – %%. Dividenden: 1914–1921: Vorz.-Aktien: Gewinnanteilscheine je M. 50. St.-Aktien: Bauzs. 1914: M. 37.75 p. r. t., 1915–1919: Je M. 45; 1920–1921: M. 0, 0. Liquidatoren: Baurat Eugen Manke, Dr. jur. Emil Sluzewski. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Felix Deutsch, Stellv.: Baurat Phil. Pforr, Prof. Dr. Georg Klingenberg, Bank-Dir. Carl Fürstenberg, Dr. Arthur Salomonsohn. Zahlstellen: In Berlin: Allg. Elektrizitäts-Ges., Berliner Handels-Ges,, Disconto-Ges., Dresdner Bank, Darmstädter u. Nationalbank, S. Bleichröder, Delbrück Schickler & Co., Hardy & Co. G. m. b. H.; Frankf. a. M.: Disconto-Ges., Fil. der Darmstädter u. Nationalbk., Dresdner Bank, Gebr. Sulzbach; Breslau: Darmstädter u. Nationalbank, Dresdner Bank, E. Heimann; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein, A. Levy, Sal. Oppenheim jr. & Cie. = Aero Lloyd Akt.-Ges., Berlin NW. 7, Sommerstrasse 4. Gegründet: 12./8. 1924; eingetr. 30./9. 1924. Gründer: Dir. Otto Julius Merkel, Prokurist Dr. Karl Grulich, Geschäftsführer Wilh. Gessner, Berlin; Georg von Winterfeld, Potsdam; Deutscher Aero Lloyd A.-G., Berlin. Zweck: Luftverkehr im In- u. Auslande, Betrieb aller mit der Luftfahrt u. ihrer Förder. zus. hängenden Geschäfte u. Einricht., insbes. auch das Lichtbild- u. Vermessungswesen. Kapital: GM. 50 000 in 500 Aktien zu M. 100, mit 25 % Einz. übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1924: Aktiva: Noch einzuzahl. A.-K. 37 500, Eff. 12 379, Bankguth. 926. – Passiva: A.-K. 50 000, Kredit. 637, Gewinn-Vortrag 167. Sa. RM. 50 804.