Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. 5983 Zweck: Betrieb der Rübenzuckerfabrik u. Raffinerie in Genthin, sowie die Errichtung u. Erwerb. weiterer Zuckerfabriken u. Raffinerien; Verkauf der gewonn. Erzeugnisse, insbes. die Lieferung des Zuckerbedarfs der Schokoladen- u. verwandten Industrien; Ankauf von Roh- oder Weisszucker zur Herstell. aller Sorten Weisszucker u. Raffinade, Erwerb. oder Pacht. von Gütern, hauptsächl. zur Erzeugung von Zuckerrüben. Die Anlage der Rübenzuckerfabrik und Raffinerie in Genthin liegen am Plauer Kanal u. an der Genthiner Kleinbahn. Grundbesitz 32.4321 ha. Zwei Häfen von 11 300 qm stellen direkte Verbindung mit dem Plauer Kanal her. Gleisanschluss an die Genthiner Kleinbahnen vermittelt den Anschluss an zwei Staatsbahnhauptlinien. Das eigene Anschlussgleis umfasst eine Gesamt- länge von 3300 m u. wird noch erweitert. Die Fabrikanl. bestehen aus dem Hauptgebäude, dem Kesselhaus, dem Kalkofengebäude u. der Schnitzeltrocknung. Anschliessend an das Hauptgebäude sind zwei Zuckerspeicher von 1680 beziehungsweise 878 qm er- richtet, für 122 000 beziehungsweise 105 000 Ztr. Zucker, zwischen beiden Speichern ein Zwischenraum von 1295 qm ebenfalls für Lagerzwecke angebaut, für 60 000 Ztr. Zucker. In einem an der Ostseite des südlichen Hafens errichteten Gebäude von 1506 qm Grundfläche befinden sich Arb.-Wohnräume für 180 Arbeiter u. weitere Lagerräume für 30 000 Ztr. Zucker u. Verladevorrichtung, gegenüber einem 407 qm grossen Gebäude die Schmiede, Schlosserei u. Kupferschmiede. An Gebäuden sind weiter vorhanden zwei Wohnhäuser für die Direktoren, vier Beamten-Wohnhäuser mit 16 Wohnungen u. Wirt- schaftsräumen für Kantinenbetrieb, das Verwalt.-Gebäude mit zwei Wohnungen u. ver- schiedenen Zimmern für Bureaupersonal, eine Wellblechbaracke für 60 Arb. eine Scheune mit Futterspeicher, ein Stallgebäude u. ein Gebäude für Unterbring. der Spritzen, Feuer- löschgeräte u. Autos. Der für den Betrieb u. für Kochzwecke erforderl. Dampf wird durch 17 Dampfkessel von 2164 qm Heizfläche erzeugt. Sämtl. Kessel sind mit automat. Kohlen- beschickungsanlagen ausgerüstet. Für den Betrieb der Fabrik sind 11 Dampfmasch. von 1867 PS vorhanden. Die Einrichtung ermöglicht die Verarbeitung einer täglichen Rüben- menge von 36 000 Ztr. auf Verbrauchszucker. In der Raffinerie können tägl. bis zu 6000 Ztr. Rohzucker raffiniert werden. Für die Erzeug. von Elektrizität für Licht u. Kraft stehen 4 Generatoren von 2375 Amp. bei 220 Volt Spannung zur Verfügung. 4 Kräne von zus. 9000 kg Tragkraft, von denen 2 mit Greifer ausgerüstet sind, bewirken die Entladung der Roh- u. Betriebsmaterialien aus Kähnen u. Eisenbahnwagen. Zur Entladung der Rüben aus Eisenbahnwaggons dient die Rübenabspülvorricht. Elfa“ mit einer Leistungsfähigkeit bis 36 000 Ztr. in 24 Stunden. Für die Lagerung der Rüben sind Rübensilos mit Schwemm- rinnen für eine Lagerung von etwa 400 000 Ztr. Rüben vorhanden. Die Reinigung der Abwässer geschieht nach dem Proskowetzschen Verfahren. Für dieses Klärverfahren sind 20 550 qm Absatzteiche u. 54 830 qm Gär- u. Klärfelder eingerichtet. Ausser Erzeug. von Weisszucker u. Gewinn. von Melasse werden noch Rübensaft u. Melassefutter hergestellt. 1922 hat die Ges. die 5000 Morgen grossen Besitzungen Schönaich u. Eichenkranz mit Vorwerken vom Fürsten von Carolath-Beuthen auf 18 Jahre pachtweise übern. u. einen mit der Fürstl. Lynar-Gräfl. Redernschen Gen.-Verwalt. in Greiffenberg U.-M. auf den Erwerb der Güter Markee, Markau, Röthehof u. Schwanebeck gerichteten Vertrag abgeschlossen, um die auf diesen Gütern angebauten Rüben zu sichern. Ferner wurde im Sept. 1922 die Zuckerfabrik Georgendorf in Steinau a./0. auf 15 Jahre gepachtet. In der Campagne beschäftigen die Werke Genthin, Calbe u. Frankenstein rd. 800 bzw. 350 bzw. 300 Beamte u. Arb. Die Ges. ist beteil. an der Zuckerraffinerie Hamburg-Schulau von E. Bach & Co. sowie an der Aktien-Zuckerfabrik zu Königslutter. Kapital: RM. 2 357 900 in 43 330 St.-Aktien zu RM. 20, 7332 St.-Aktien zu RM. 200, 330 Vorz.-Aktien zu RM. 15 und 133 Vorz.-Aktien zu RM. 150. Urspr M. 1 Mill., nach u. nach erhöht, zuletzt 1921 auf M. 10 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 24./2. 1922 um M. 2 Mill., lt. G.-V. v. 9./8. 1922 um M. 14 Mill., lt. G.-V. v. 28./2. 1923 um M. 72 Mill. in 20 000 St.-Aktien zu M. 1000, 5000 St.-Aktien zu M. 10 000 u. 200 Vorz.-Aktien zu M. 10 000. Davon M. 30 Mill. St.-Akt. den bisher. Aktion. zu 2500 % im Verh. 1:1 angeb. Restl. M. 40 Mill. St.-Akt werden nur mit 25 % eingez. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % Vorz.-Div. u. 10fach. Stimmr. ausgestattet. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 27./11. 1923 um M. 82 Mill. in 20 000 St.-Akt. zu M. 1000, 6000 St.-Akt. zu M. 10 000 u. 200 Vorz.-Akt. zu M. 10 000. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern (Commerz- u. Privatbank A.-G., Berlin), davon M. 9 Mill. angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 5: 1 zu 2 $. Lt. G.-V. v. 18./4. 1925 Um- stellung von M. 180 Mill. auf RM. 2 357 900, davon RM. 24 900 Vorz.-Akt. Die a. o. G.-V. v. 15./7. 1925 beschloss Erhöh. bis um RM. 2 Mill. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % an Vorz.-Div., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. von zus. RM. 50 000), Rest weitere Div. an St.-Akt. bezw. zur Verf. der G.-V. Reichsmark-Bilanz am 1. Sept. 1924: Aktiva: Grundst. 257 744, Geb. 1 546 732, Masch. u. Appar. 2 343 690, do. Schönebeck 35 000, Zentesimalwagen 26 500, Fuhrpark 6300, Eisen- bahn 66 732, Lokomotiven 6600, Hafen- u. Brunnenbau 56 056, elektr. Krananlage 77 282, Wasserreinig.-Anl. 26 447, Mobil. u. Utensil. 24 274, Beteil. 1 500 000, Eff. 1 076 394, Vorräte 1 090 748, Kassa 6795, Debit. 930 392 (Avale 10 800, Rentenbank 43 750). – Passiva: A.-K. 2 357 900, Kredit. 5 095 995, Akzepte 1 515 815, Rückstellung für Rübenzahl. 107 976 (Avale 10 800, Rentenbank 43 750). Sa. RM. 9 077 686.