――――― 6410 Banken und andere Geld-Institute. Thüringische Staatsbank in Weimar Kaiserin-Augusta-Str. 15. Gegründet. 20./12. 1922 mit Wirk. ab 10./4. 1923. Gründer: Der thüringische Staat. Die Bank ist eine unter Aufsicht des Finanzministers stehende Staatsanstalt mit eigener Rechts- persönlichkeit u. eigenem Vermögen. (Staatsbankges. vom 10./12. 1922, Ges.-Sammlg. für Thür. von 1923, Nr. 3). Folgende Kreditanstalten der früh. thüringischen Einzelstaaten sind von der Staatsbank übern. worden: Landesbank in Altenburg, Landessparkasse in Gera, Landessparkasse in Hirschberg, Landessparkasse in Hohenleuben, Landessparkasse in Schleiz, Landessparkasse in Lobenstein, Landeskreditkasse in Rudolstadt, Landeskreditkasse in Weimar, Landeskreditanstalt in Gotha, Landeskreditanstalt in Meiningen. Zweck. Die Thür. Staatsbank hat die Aufgabe, die verfügbaren Gelder des Staates zu verwerten u. den Geldverkehr des Staates zu regeln; Betrieb aller Bank. u. Kommissions- geschäfte u. des Hypothekengeschäfts; Fürsorge für die bankgeschäftl. Bedürfnisse der Thür. Selbstverwaltungskörper, Erwerbs- u. Wirtschaftsgen ossenschaften, des Handels u. der Industrie, der Landwirtschaft u. des Kleingewerbes. Der Bank kann vom Fin.-Min. die Durchführung besond. Finanzgeschäfte, die Finanzierung besond. wirtschaftl. oder finanztechn. Staatsaufgaben u. die Teilnahme an besond. Kreditmassnahmen öffentl.-rechtl. inländischer Körperschaften oder die Durchführung solcher Massnahmen übertragen werden. Für einen der Bank aus solchen Aufgaben erwachsenen Verlust hat der Staat gegenüber der Bank aufzukommen. Übernimmt die Bank Geschäfte, die ausserhalb ihres Wirkungs- kreises liegen, so ist die besond. Zustimmung des Fin.-Min. erforderlich. Die Bank ist amtl. Hinterlegungsstelle im Bereiche der Justizverwaltung; die Bank ist zur Anlegung von Mündelgeldern geeignet. Der Staat Thüringen haftet mit seinem Vermögen für alle Verbindlichkeiten der Bank. Kapital. RM. 1 500 000. Urspr. M. 100 Mill., zinsfrei vom Staate Thüringen gegeben. Geschäftsjahr. Kalenderj. Reingewinn. Der nach Abzug sämtlicher Unkosten, Abschr. u. Rückstell. verbleibende Reingewinn fliesst in die Staatskasse. Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924. Aktiva: Kassa u. fremde Geldsorten 958 583, Guth. bei Noten- u. Abrechnungsbanken 1 054 696, Nostroguth. bei in- u. ausländ. Banken u. Bank- firmen 2 827 949, Wechsel u. Schecks 12 138, eigene Wertp. 239 423, Konsortialbeteil. 12 042, Deckung für wertbest. Notgeldausgabe 2 812 078, dauernde Beteil. 20 000, Debit. in lauf. Rechn. 3 268 908, Inv. 50 000, Hausbau I 20 000, do. II 33 080. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 105 620, Kredit.: a) Nostroverpflicht. 58 021, b) Guth. deutscher Banken u. Bankfirmen 83 942, c) Einlagen auf provisionsfreier Rechn. 1078, d) sonst. Kredit.: 1. innerhalb 7 Tagen fällig 4 340 765, 2. darüber hinaus 2 171 816, wertbest. Notgeld 2 812 078, Verrechnungsposten der Zentrale u. Filialen 24 338, Gewinnabführung an die Landeshauptkasse 211 239. Sa. RM. 11 308 901. Direktorium. Präs., Geh. Finanzrat Prof. Dr. H. Jost, Dir. E. Grempel. Verwaltungsrat. Vorsitzender Geh. Min.-Rat Zaubitzer. (13 Mitgl.: 2 vom Landtage, je 1 vom Min. des Inn. u. vom Wirtschaftsmin., je 1 vom thür. Städteverband, von der Handwerkskammer, von den Landwirtschaftskammern, vom Gewerkschaftsbund Bez. Thür., vom Verband thür. Konsumvereine, von den Handelskammern der Vors. als sein Beauftragter vom Fin.-Min., 2 vom Gesamtbetriebsrat der Angest.) Der Verw.-Rat bestellt zur Erledigung besond. wichtiger Fälle einen Ausschuss von 3 Mitgl. aus seiner Mitte, dem der Vors. angehören muss. Allgemeine Effekten- und Kreditbank-Akt.-Ges., vormals Heinrich F. Haussmann, Wiesbaden, Friedrichstr. 7. Gegründet: 27./7. 1923; eingetr. 26./11. 1923. Gründer u. Gründungsvorgang s. Jahrg. 1924/25 I. Die G.-V. v. 23./4. 1925 sollte über ev. Liquid. der Ges. beschliessen. Zweck: Bank- u. Handelsgeschäfte aller Art, insbes. die Fortführ. des unter der Frrmaà Heinrich F. Haussmann, Wiesbaden betriebenen Bankgeschäfts, die Gründung von industr., bergbaulichen Handels- u. Verkehrsunternehm. sowie die Beteilig. an solchen Unternehm. Kapital: M. 425 Mill. in 4000 Namen-St.-Akt. zu M. 10 000, 350 Namen-Vorz.-Akt. zu M. 100 000, 35 000 Inh.-St.-Akt. zu M. 10 000, übern. von den Gründern Vorz.-Akt. zu 20 000 %, St.-Akt. zu 180 % u. 20 000 %. – Kapitalumstellung, Goldmark- u. darauffolgende Bilanz waren bis Redaktionsschluss nicht zu erlangen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. 1 St., 1 Vorz.-Akt. 10 St. Direktion: August Th. Beckhaus, Bertram Stern. Aufsichtsrat: Rechtsanw. Dr. Emil Höchster, Bankier Karl Sienold, Dir. Marcel tß Bankier Heinrich F. Haussmann, Fritz Herz, Wiesbaden; Dr. Artur Weil, B.-Wilmersdorf. ――――