Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 6667 Thüringer Uhrenfabrik Edmund Herrmann, Akt.-Ges. in Berlin, Friedrichstr. 191. Die G.-V. v. 16./1. 1925 sollte Beschluss fassen über Umstell. auf RM., über Auflösung der Ges. u. über Regressansprüche gegen den früheren Vorstand. Die Ges. geriet infolge der unkaufmännischen Leitung ihres Vorstandes, des Gen.-Dir. Geh. Reg.-Rats Edmund Herrmann, in eine überaus schwierige Lage. Die in der a. o. G.-V. vom 19./9. 1925 neu gewählte Verwalt. lud die Gläubiger der Ges. zu einer Versamml. am 14./11. 1925 ein, um von ihnen die Zustimm. zu der von ihr beantragten Geschäftsaufsicht zu erlangen. In dieser Versammlung wurde eine von der neuen Verwalt. aufgestellte Bilanz der Ges. am 31./10. 1925 vorgelegt, in der das A.-K. mit GM. 55 000 in Ansatz ge- bracht wurde. Die Bilanz am 31./10. 1925 war folgende: Aktiva: Kassa 85, Postscheck- guth. 116, Eff. 1, Fabrikgeb. in Schöneberg, Feurigstr., 250 000, Grundst. in Kraftsdorf bei Gera 50 000, Zweigniederlass. Schwenningen: Geb. 300 000, Masch. 300 000, Firma Assmann in Glashütte: Waren u. Masch. 50 000, Warenforder. 56 488, Bankguth. 8271, Forder. gegen die Konzernwerke 18 109, Warenlager in Berlin (56 000 Uhren) 150 000, Rohmaterial u. Halbfabrikate in Kraftsdorf 10 000, do. in Schwenningen 20 000, Verlust 133 800. – Passiva: A.-K. 55 000, Oblig.-Anleihe aufgewertet 40 000, Hyp. do. 125 000, Akzepte 152 566, Waren- gläubiger 130 445, Bankschulden 793 870 (darunter Forder. für die Girozentrale 575 000), Delkr. 50 000. Sa. RM. 1 346 873. – Die Grundst. u. Waren der Ges. sind sämtlich der Deutschen Girozentrale verhaftet. Die Gläubiger-Versamml. stimmte der Geschäftsaufsicht zu. Ein von den Hauptgläubigern gebilligter Vergleichsvorschlag sah für kleine Gläubiger bis RM. 300 sofortige volle Auszahl. vor, für Gläubiger bis RM. 1000 50 % sofort, 50 % alsbald, für Grossgläubiger nur eine 50 % ige Befriedig. u. auch diese nur in Form einer 10jähr. Amortisat.-Hyp. Der Vorschlag wurde einstweilen nicht angenommen, obwohl die Verwalt. erklärte, dass im Konkursfalle nur die bevorrechtigten Gläubiger, also die Giro- zentrale, auf Auszahl. rechnen könnten, Aktionäre u. alle nicht gedeckten Gläubiger leer ausgehen würden. Gegründet: 5./7. 1917 mit Wirkung ab 1./6. 1917; eingetr. 22./9. 1917 in Eisenberg. Der Sitz der Ges. wurde lt. G.-V. v. 26./1. 1920 nach Berlin verlegt. Gründer: s. dieses Handb. 1918/19. Zweigniederlass. 1. Kraftsdorf-Thür.; 2. J. Assmann, Glashütte in Sa.; 3. Chronos- werk, Schwenningen; 4. Schwarzwälder Uhrenfabrik, Villingen (Baden). 1922 Verlegung des Verwaltungsapparats von Kraftsdorf-Thür. in ein zu günstigen Bedingungen neu erworb. fünfstöckiges Fabrikgebäude nach Berlin, Feurigstrasse 54. Die Kraftsdorfer Fabrik wurde zu einer Uhrgehäusefabrik ausgebaut. Die Absatzgebiete wurden wesentlich erweitert, besonders auch nach Übersee u. dem Orient. 1923 wurde eine Interessengemeinschaft mit einer schwedischen u. einer schweizerischen Gruppe geschlossen. Zweck: Herstellung, Behandlung u. der Vertrieb von Uhren u. Uhrenbestandteilen aller Art; Beteiligung bei u. Vereinigung mit anderen ähnlichen Unternehmungen u. Erwerbung sowie Vertretung von solchen. Kapital: M. 110 Mill. 110 000 Aktien zu M. 1000. Urspr. M. 1 400 000, übernommen von den Gründern zu pari. Das A.-K. wurde 1920 um M. 1 600 000 erhöht. Nochmals erhöht 1920 um M. 4 Mill. 1922 Erhöhung um M. 7 Mill. auf M. 14 Mill. Weiter erhöht 1922 um M. 36 Mill. in Aktien zu M. 1000. Abermalige Erhöhung lt. G.-V. v. 30./1 1. 1923 um M. 60 Mill. in Aktien zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./6. 1923. Davon wurden M. 25 Mill. den bisher. Aktion. in der Weise angeboten, dass sie –— ausser der Dividende von Gold-M. – beziehen konnten: auf 2 alte 1 junge Aktie zu ½ Dollar, oder auf 2 alte 1 junge Aktie ohne besondere Bezahlung gegen 2 Dividendenscheine des Geschäftsj. 1922/23. Hyp.-Anleihe: M. 4 000 000 in 5 % Oblig. von 1921. UÜbernommen von einem Bank.- konsortium unter Führung des Hofbankhauses Gebrüder Goldschmidt, Gotha, dem weiter die Bankhäuser Hardy & Co. G. m. b. H., Berlin, A. E Wassermann, Bamberg, u. die Westbank A.-G., Frankfurt a. M. Durch Schatzwechsel gedeckt. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Mai 1923: Aktiva: Berlin: Grundst. 1, Geb. 1, Masch. 1, Werkzeug 1, Mobil. u. Utensil. 1. elektr. Licht- u. Kraftanl. 1, Heizungs-Anl. 1; Kraftsdorf i. Thür.: Grundst. 1, Geb. 1, Masch. 1, Mobil.- u. Utensil. 1, Werkz. 1, Fabrik-Einr. 1, Wasseranlage 1, Heizungs-Anl. 1, elktr. Licht- u. Kraftanl. 1, Schwenningen a. Neckar: Grundst. 1, Geb. 1, Masch. 1. Mobil.- u. Utensil. 1, Werkz. 1, Betriebsanl. 1, Fahrzeug 1, Fabrikationseinricht. 1, elektr. Licht- u. Kraftanl. 1; Wasseranl. 1, Heizungsanl. 1, Villingen 1; Glashütte 1, Beteil. 1, Patente u. Schutzrechte I 1. do. II 1, Eff. 26 750 000, Kasse 9 302 201, Guth. bei Banken u. Postscheck 1.2 Md., Debit. 242 071 027, Vorauszahl. an Lieferanten 221 377 094, Waren 3.9 Md. – Passiva: A.-K. 50 000 000, R.-F. 11 399 646, Rückst. 1.2 Md., Bauten-Ergänz. 1 Md., Werkerhalt. 1 Md., noch nicht eingel. Div. 560 000, Talonsteuer 62 800, Vorauszahlungen 397 210 934, Kredit. 1.1 Md., fremde Kredit. 218 989 124, Gewinn 594 471 337. Sa. M. 5.6 Md. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 438 024 477, Talonsteuer 36 000, sonst. Rückst. 3.2 Md., R.-F. 5 600 000, Abschr. 80 838 468, Reingewinn 594 471 337 (davon R.-F. 29 723 566, Tant. 23 999 999, Div. 217 000 000, Vortrag 323 747 770) – Kredit: Vortrag 1 321 629, Agio-Gewinn aus Erhöh. des A.-K. 5 600 000, Fabrikat., Waren, Beteil., Mieten usw. 4.3 Md. Sa. M. 4.3 Md. Dividenden 1917/18–1922/23: 15, 15, 15, 20, 50 %, ¼ Gold-M. (Näheres sie ̊1