9 4 ―― Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 255 u. Ver. Hardenstein, südlich mit Ver. Hardenstein u. Alexius, westlich mit Gibraltar Erbstolln u. Blankenburg. 1913 wurde bei Herbede mit dem Abteufen einer Doppelschachtanlage begonnen (Schacht I u. II). Bei Beginn des Krieges wurde der Betrieb eingestellt und Sept. 1919 wieder aufgenommen. Betriebsanlage: Seit 1922 ist eine Sieberei, eine Wäsche u. Brikettfabrik von 8 Pressen in Betrieb. Es sind 6 Dampfkessel von 1400 qm Heizfläche vorhanden, ferner eine Zweidruckturbine von 1500 K W, 1 Kolbenkompressor von 12 000 cbm u. 1 Turbokompressor von 20 000 cbm Leistung. Auf Schacht II steht 1 Capellventilator von 4000 cbm Leistungsfähigkeit. Es besteht Reserveanschluss an das Elektrizitätswerk Westfalen. Die Grubenabteil. bestehen aus Betriebsanlage 1/II: Schacht I, 220 m tief, dient zur Seilfahrt, Förderung u. als einziehender Schacht. Es werden 7 Flöze auf 3 Sohlen gebaut; Schacht II dient als ausziehender Schacht, grösste Tiefe 110 m; die Gesamtwettermenge beträgt minutlich einziehend 2051 cbm u. ausziehend 2250 cbm. Der Grundbesitz umfasst 13 ha, 62 a, 84 qm, vorhanden sind 7 Beamten- u. 4 Arb.-Wohnhäuser. Sämtl. 1000 Kuxe sind im Besitz der Bergbau A.-G. Präsident u. der Gew. selbst. Beteil.-Ziffer: 500 000 t Kohle, 250 000 t Briketts. Gefördert werden Magerkohle (Anthrazit). Die Belegschaft betrug 1924/25 durchschnittlich 916 Mann. Die Förderung stellte sich in 1924/25 auf 223 609 t; an Briketts wurden hergestellt 126 658 t. Die Betriebsanlage der Gew. Herbeder Steinkohlen-Bergwerke wurde infolge der zu- nehmenden Absatzschwierigkeiten auf dem Kohlenmarkt am 1./7. 1925 stillgelegt; die Wasserhaltungsanlage blieb jedoch in Betrieb. Kapital: RM. 8 000 000 in 5000 Namen-Vorz.-Akt. u. 95 000 Inh.-St.-Akt. zu RM. 80. Urspr. M. 100 Mill. in 5000 Vorz.-Aktien u. 95 000 St.-Aktien zu M. 1000, übernommen von den Gründern zu 100 %. Die Vorz.-Akt. haben folgende Vorrechte: Es entfallen auf sie an erster Stelle 6 % Div. aber keine Überdiv. Für Jahre, in denen der Reingewinn zu einer 6 % Div. nicht ausreicht, wird ihnen ein Nachbezugsrecht von Div. gewährt. Bei Aufl. der Ges. werden die Vorz.-Akt. vorab zum Nennwert zurückgezahlt. Die G.-V. v. 27./3. bzw. 16./5. 1925 sollten die Umstellung des A.-K. von M. 100 Mill. auf RM. 8 Mill. beschliessen. Dieser Antrag fand nicht die Genehmig. der Aktionäre, die einerseits eine Umstell. auf RM. 12 Mill., andererseits auf RM. 6 Mill. wünschten. Da hierüber keine Einigung zu erzielen war, ausserdem aber eine schärfere Herabsetz. auf RM. 6 Mill. schon infolge der schlechten Konjunktur im Ruhrkohlenbergbau geboten erscheint, verfiel der Umstell.-Antrag sowie die Genehmig. der Reichsmark-Bilanz der Vertagung. Die Kap.-Umstell. erfolgte dann lt. G.-V. v. 8./7. 1925 von M. 100 Mill. auf RM. 8 000 000 durch Umwert. des Nennbetrages der St.-Akt. u. Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 80. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Vorz.-Akt. = 10 St., 1 St.-Akt. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1925: Aktiva: Berechtsame 1 550 000, Schächte u. Grubenbaue 700 000, Betriebsgeb. 760 000, Beamten- u. Arb.-Wohnungen 1 210 000, Eisenbahn u. Wege 80 000, Kokereien u. Nebengewinn. 380 000, Grundeigentum 600 000, Betriebsgeräte 120 000, Masch. 680 000, Mobil. 5000, Wertp. 23 100, Magazin 291 953, Naturalbestände 68 641, Beteilig. 2 181 000, Kassa 37 244, Wechsel 111 354, Forder. 2 686 176, Verlust 56 861. – Passiva: St.-Akt. 7 600 000, Vorz.-Akt. 400 000, R.-F. 800 000, Handdarlehnsscheine 300 000, Akzepte 347 488, Löhne 139 347, Schulden in lauf. Rechn. 1 954 494. Sa. RM. 11 541 329. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Staats- u. Gemeindesteuern 526 018, Knappschafts- gefälle 547 217, Knappschafts-Berufsgenossenschaft 92 268, Zs. 40 633, Generalunk. 322 089, Abschr. 614 968. – Kredit: Überschuss: aus Kohlenförder. 1 486 784, do. aus Koksbrennerei 283 857, do. aus Ammoniak u. Teergewinn. 138 745, do. aus Benzolgewinn. 176 946, Verlust 56 861. Sa. RM. 2 143 193. Kurs Ende 1925: 36 %. Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt a. M., Hannover, Köln. Dividenden 1921/22–1924/25: 12, 0, 0, 0 % für St.-Akt.; 6, 6, 6, 0 % für Vorz.-Akt. Direktion: Gen.-Dir. Bergass. a. D. Erich Freimuth, Dir. Max Koch, Stellv. Rechtsanw. Dr. Gustav Müser. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Otto Gehres, Hannover; Stellv. Kammerpräsident Dr. Kurt von Kleefeld, Berlin; Gen.-Dir. Dr.-Ing. h. c. Kleynmans, Recklinghausen; Geh. Komm.- Rat Carl Ernst Korte, Bochum; Bergwerksbes. Fritz Funke, Berlin; Bank-Dir. Dr. Fritz Ehrensperger, Präs. Gebhard A. Guyer, Zürich. Zahlstelle: Ges.-Kasse; Bochum: Direction der Disconto-Ges., Westfalenbank. Neuwalzwerk Actiengesellschaft, Bösperde in Westfalen. (Börsenname: Bösperde Walzwerk). Gegründet: 19./12. 1896 mit Wirk. ab 1./7. 1896; eingetr. 31./12. 1896. Gründung s. Jieses Handbuch, Jahrg. 1899/1900. Zweck: Erwerb u. Weiterbetrieb des Neuwalzwerkes mit sämtl. Anlagen, Verarbeitung von Metallen und Betrieb aller hieraus resultierenden Geschäfte. – Fabrikate: Kupfer-, Messing-, Tomback-, sowie Phosphorbronze u. verwandte Legierungen, speziell in Blechen u. Drähten einerseits u. Eisendraht u. Eisendrahtfabrikate, besonders Drahtgeflechte, Drahtgewebe u. Drahtstifte andererseits. Grundbesitz ca. 39 ha, wovon ca. 3 ha bebaut. 1920/21 Vollendung von 10 Doppelhäusern, die 20 Familien Unterkunft gewähren.