Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 265 Das Werk Berggiesshübel, in dem lediglich Maschinenguss u. Hartgusswalzen hergestellt werden, ist ein Werk kleineren Umfanges. Das Werk Cainsdorf besteht aus Martinwerk mit 4 Öfen von je 15–20 t Inhalt, Puddel- werk mit 3 Öfen, Dampfhämmern u. Luppenstrecke, Walzwerk mit 4 Walzenstrassen, Dinas- werk sowie Weichenbauabteil. Die Cainsdorfer Kesselanlage hat eine Gesamtleist. von 5300 PS. Daneben treibt elektrische Energie eigener Erzeug. 200 Elektromotoren von zus. 1200 KW an. Die hauptsächlichste Erzeug. besteht in Handelseisen, in Flussstabstahl, Qualitätsstabeisen, in Fluss- u. Schweisseisengüten, Masch. u. Handelsguss, Formstücken, feuerfesten Materialien (Silikasteinen), Eisenbahnweichen, Herzstücken usw. Die Gew. Luse & Ilsdorf ist ein Brauneisenstein-Bergwerk u. besitzt in Oberhessen am Vogelsberg 28 Grubenfelder mit einer Gesamtgrösse von ca. 2160 ha, sowie in Preussen 6 Grubenfelder von ca. 1240 ha. Die oberhessischen Erze sind Wascherze. Die Haigerer Hütte ist ein Hochofenwerk mit 1 Hochofen, in welchem Giesserei- u. Stahlroheisen hergestellt wird. Dieses Roheisen wird zum Teil in Freital u. in Cainsdorf verarbeitet, der andere Teil der Produktion gelangt auf den Markt. Das Braunkohlenwerk Friedrich Wilhelm I bei Kostebrau N.-L. besteht aus einer Braunkohlengrube mit Tief- u. Tagebau u. einer Brikettfabrik mit 4 Pressen. In Kostebrau werden ca. 325 Arb. u. Beamte beschäftigt. Förderung an Braunkohlen ca. 240 000 t pro Jahr bei einer Brikettproduktion von 90 000 t. In den Werken Freital, Cainsdorf, Berggiesshübel u. Kostebrau werden etwa 3500 Beamte u. Arbeiter beschäftigt. Die Sächs. Gussstahlwerke gehören folgenden Syndikaten an: 1. Der Federnvereinigung, 2. Eisenbahnbedarfsgemeinschaft, 3. Ostdeutsche Silikakonvention, 4. Verein deutscher Stahlformgiessereien, 5. Deutscher Stahlbund, 6. Walzeisenvereinigung. Kapital: RM. 7 000 000 in 46 648 Akt. zu RM. 150, Nr. 1–1250, 2501–5207, 5211–9581, 9584–24 579, 24 582–47 905, u. 14 Akt. zu RM. 200, Nr. 5208–5210, 9582, 9583, 24 580, 24 581, 47 906 – 47 912. Urspr. A.-K. M. 750 000, dann bis 1916 M. 4 750 000. 1916 Erhöh. um M. 4 250 000. 1917 weitere Erhöh. um M. 1 000 000. Weiter erhöht 1920 um M. 4 000 000, 1921 um M. 14 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 3./4. 1922 um M. 28 000 000 in 23 324 St.-Akt. à M. 1200 u. 7 St.-Akt. à M. 1600 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1922, übern. von einem Konsort. (Dresdner Bank, Deutsche Bank, Delbrück Schickler & Co.) zu 160 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1:1 vom 8./5.–29./5. 1922 zu 180 % plus Stempel, bei Einzahlung von zunächst 25 % des Nennwertes u. 80 % Aufgeld. Die restl. 75 % sind im Aug. 1922 eingefordert worden. Die Kap.-Umstell. erfolgte It. G.-V. v. 20./12. 1924 von M. 56 Mill. auf RM. 7 Mill. Hiernach erhalten die Inhaber von Aktien zu je M. 600 einen Anteilschein zu je RM. 75 oder für 2 Aktien zu-je M. 600 eine Aktie zu RM. 150, die Inhaber von Aktien zu je M. 1200. solche zu je RM. 150 u. die Inhaber von Aktien zu je M. 1600 solche zu je RM. 200. Anleihen: 1. 4 % ige Anleihe der früh. Firma Sächsische Gussstahlfabrik Döhlen in Döhlen bei Dresden vom Jahre 1899. Zs. per 1925 (Coup. Nr. 53) 2 % = RM. 3 für die Teil- schuldverschr. zu PM. 1000 u. RM. 1.50 für die Teilschuldverschr. zu PM, 500. 2. 4½ % ige Anleihe der vorm. Königin Marienhütte Akt.-Ges. zu Cainsdorf vom Jahre 1889. Zs. per 1925 (Coup. Nr. 13) 2 % = RM. 3 für die Teilschuldverschr. zu PM. 1000. 3. 4½ % ige Anleihe der vorm. Königin Marienhütte Akt.-Ges. zu Cainsdorf vom Jahre 1902. Zs. per 1925 (Coup. Nr. 8) 2 % = RM. 0.45 für die Teilschuldverschr. zu PM. 150. 4. 5 % Anleihe von 1922: M. 20 000 000. Ausgabetag 18./1. 1922, Goldmarkwert RM. 25 für nom. M. 1000 = RM. 3.75 aufgewertet. Sämtl. M. 20 Mill. Anf. 1926 noch umlaufend. Kurs Ende 1925: 0.10 %. In Dresden notiert. Sämtl. 4 Anl. sind zum 1./7. 1926 gekündigt worden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Dez. Stimmrecht: Jede Aktie zu RM. 150 bzw. RM. 200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 20 % des A.-K. (ist erreicht), vertragsm. Tant. an Vorstand, 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. bzw. als Div. verteilt. Der A.-R. erhält ausserdem eine feste Vergüt. Bilanz am 30. Juni 1925: Aktiva: Fabrikgrundst. 1 193 426, Grubenfelder 678 2827 Geb. 1 978 799, Eisenbahnen 180 500, Masch. u. YÖfen 3 282 817, Werkz. u. Geräte einschl. Walzenpark u. Reserveteile 725 261, Modelle 3000, Patente 1, div. Material., Rohmaterial., Fabrikate 3 191 545, Debit. einschl. Postscheckguth. 1 909 534, Kassa 15 263, Wechsel 1022, Eff. 22 172, dauernde Beteil. (Aktien u. Kuxe) 844 900, (Kautionen 6970), Abraum-Vorräte 200 000, Verlust 739 782. – Passiva: A.-K. 7 000 000, 5 % Oblig.-Anl. vom Jahre 1922 66 138, ausgel. u. gekünd. Priorit. u. Schuldverschr. 96 857, Akzepte 1 818 904, Kredit. einschl. rück- ständiger Löhne, Frachten u. Steuern 4 251 931, Aufwert.-Ausgleichs-K. 168 000, R.-F. 1 564 475, (Avale 6970). Sa. RM. 14 966 305. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Masch.-, Ofen-, Geb.- u. Eisenbahn-Repar. 989 554, Gen.-Unk. einschl. Provis. u. Zs. 1 963 298, Arb.-Kranken-Versicher. 101 958, do. Unfall- Versicher. 50 959, do. Altersrenten-Versicher. 49 190, do. Pens.-Kassen-Beiträge 56 500, Beamten-Versicher.-Beiträge 14 454, Erwerbslosen-Fürsorge-Beiträge 20 832, Abschr. auf Geb., Eisenbahnen, Masch. u. Öfen 222 664, do. auf Grubenfelder 100 000, do. auf dauernde Beteil. 100 000. – Kredit: Fabrikationsgewinn 2 929 627, Verlust 739 782 (der durch Ent- nahme aus dem R.-F. gedeckt wurde). Sa. RM. 3 669 409.