278 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 4. Braunkohlenbergwerk Schallmauer in Bachem b. Köln. Betriebsein- richtung: Förderung durch Kettenbahn; maschin. Kohlengewinnung durch Hoch- u. Tief- bagger; Tagebau auf einem 12–25 m mächtigen, fast söhligen und etwas wellenförmigen Flöze bei 6–13 m Überdeckung, maschin. Rohkohlenverladung. Betriebskraft: Dampf u. Elektrizität. Neqenanlagen: 1 Brikettfabrik mit 7 Pressen u. 1 Doppelpresse. Häuser- besitz: Anschluss an die Wohnungsbau-Ges. für das Rlieinische Braunkohlenrevier, Köln. Ausserdem Werkswohnungen: 20 Arb.- u. 11 Beamtenwohnungen. Erzeugnisse 1923– 1925: 358 615, 415 655, 532 367 t; Briketts 109 680, 127 895, 163 804 t. Belegschaft 1925: 2 ann. 5. Spateisensteingrube Ameise bei Siegen i. Westf. Bergrevier: Burbach in Siegen. 3 Betriebsanlagen, a) Schachtanlage Ameise: Tiefbaubetrieb. Ein Förderschacht von der Stollensohle aus. Elektrischer Betrieb. Ein neuer Schacht wird z. Zt. von Tage bis zur tiefsten Sohle als Ersatz des bisherigen zur besseren Erschliessung der Lagerstätte gebaut. Aufbereitungsanstalten: Röstofenanlage mit 14 Röstöfen. Förderung 1924/25: 70 487 t Spateisenst., 53 250 t Rostsp., 1382 t Brauneisenstein; Belegschaft: 275 Mann. b) Schachtanlage Martinshardt: Tiefbaubetrieb. Ein Förderschacht befindet sich in Vorrich- tung. Kraftanlage: elektr. Betrieb. Stromliefer. durch Elektrizitätswerk Siegerland. Be- legsch. 30 Mann. c) Schachtanlage Mocke-Mathias: Tiefbaubetrieb. Ein Förderschacht befindet sich in Vorrichtung. Kraftanlage: elektrischer Betrieb. Förderung 1924/25: 3245 t Spateisenstein. Belegschaft: 38 Mann. 6. Eisenerzgrube Georg u. Sonne. Volperhausen (Kr. Waldbröl). Bergrevier: Deutz-Ründeroth in Köln. 3 Betriebsanlagen: a) Schachtanlage „Georg u. Sonne“. Tief- baubetrieb. Ein Förderschacht mit 3 Sohlen. Die vierte Sohle ist zur Zeit in Ausrichtung. Elektrischer Betrieb. Aufbereitungsanstalten: Röstöfenanlage mit 3 Röstöfen. Förderung: 1924/25: 35 010 t Spateisenst., 30 040 t Rostsp., 2470 t Brauneisenstein. Belegschaft: 200 Mann. b) Stollenanlage: „Johannes“ bei Forst. Das Gangstück „Johannes“ wird zur Zeit durch einen etwa 400 m langen Stollen aufgeschlossen. Der Betrieb gehört zu der Schachtanlage Georg u. Sonne. Der erste Teil des Geschäftsj. 1923/24 fiel noch in die Zeit des passiven Widerstandes, der Eude Sept. 1923 eingestellt wurde. Gegen Ende Okt. 1923, nach Abschl. der sogen. Micum-Vertr. kamen zunächst die Kohlengruben u. Kokereien langsam wieder in Gang. Die Neueinricht. der Eisenwerke konnte erst zu Beginn des J. 1924 vor sich gehen. Schwere Verluste entstanden durch die Lasten aus den Micum-Verträgen. Erst im Laufe des Monats April 1924 wurde vom Reich mit Ersatzzahl. für die lauf. Micum-Lieferungen begonnen. Im Geschäftsjahr nach dem 1./7. 1924 gelang es, die Betriebe wieder voll in Gang zu bringen, so dass auf den Kohlengruben die Friedensförderung erreicht u. überschritten, auf den Stahlwerken eine Leistung erzielt wurde, welche die Höchstleistung der Vorkriegszeit sogar nennenswert hinter sich liess. Für die Stahlerzeug. gelang es auf gesunderer Grundlage die ersten Anfänge eines Zusammenschlusses zu finden, der in der Deutschen Rohstahl- Gemeinschaft die Anpass. der Erzeug. an den Bedarf sich zum Ziele setzte. Am 14./1. 1926 wurde die Ver. Stahlwerke A.-G. in Düsseldorf gegründet. Das Kapital dieser Ges., das zunächst auf RM. 50 000 festgesetzt wurde, soll späterhin auf RM. 700 000 000 erhöht werden u. wird von den an der Gründung beteiligten Ges. nach einer Quoten- grundlage (Rhein. Stahlwerke 8½ %) übern. werden. Ferner sollen RM. 120 000 000 Genuss- scheine ausgegeben werden, von denen RM. 7 000 000 auf die Rhein. Stahlwerke entfallen werden. Die Rhein. Stahlwerke bringen in diese neue Ges. ihre sämtl. Eisenwerke, ferner die Eisensteingruben, Kalkstein-, Dolomit-, Ton- u. Quarzitbesitz sowie die Steinfabrik Wirges ein. Dagegen werden die Kohlengruben nicht in den Besitz der Ver. Stahlwerke eingefügt. – Tagesordnung der a. o. G.-V. v. 26./3. 1926: Beschlussfassung über den Antrag der Ver- waltung, den Vorstand und den Aufsichtsrat zu ermächtigen, mit der Vereinigte Stahl- werke A.-G. zu Düsseldorf einen Vertrag auf Übernahme eines grossen Teiles der Werks- anlagen u. Beteil., insbes. der Eisenwerke der Ges., gegen Gewährung von Akt. u. Genuss- scheinen der Vereinigte Stahlwerke A.-G. abzuschliessen. Aus den Vorrats-Akt. der Ges. wurde ein grösserer Posten zu angemessenem Preise an die Gruppe des Anilin-Konzerns gegeben. Der schon seit 1917/18 mit diesem Konzern bestehende Verkaufsverein im Kohlensyndikat wurde erneuert u. für längere Jahre durch eine feste Vertragsform zu einem engeren Zusammenschluss ausgestaltet. Die Farbenindustrie A.-G. ist dadurch in die Lage gesetzt, demnächst ihren ganzen Brennstoffbedarf aus den Zechen der Ges. zu beziehen, soweit dies frachtlich in Betracht kommt. Am 30./6. 1925 waren noch RM. 35 000 000 Vorrats-Akt. im Besitz der Ges. Kapital: RM. 160 Mill. in 7750 Akt. zu RM. 300, 7625 Doppelakt. zu RM. 600 u. 178 200 Akt. zu RM. 500, 9600 Akt. zu RM. 2500 u. 8000 Akt. zu RM. 5000. Urspr. A.-K. M. 3 Mill. Erhöht bis 1910 auf M. 40 Mill. Über die Wandl. des A.-K. bis zu diesem Jahre s. Jahrg. 1920/21. 1912 Erhöh. um M. 6 Mill. Nochmalige Erhöh. um M. 2 Mill. 1916. Dann erhöht 1917 um M. 12 Mill. Nochmalige Erhöh. 1919 um M. 5 Mill. Die G.-V. v. 25./2. 1921 beschloss, das A.-K. um M. 55 Mill. zu erhöhen (s. Jahrg. 1922/23 II). Ferner erhöht lt. G.-V. v. 14./11. 1921 um M. 40 Mill. in 40 000 Akt. zu M. 1000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 9./7. 1923 um M. 200 Mill. in 40 000 Akt. zu M. 1000, 12 000 Akt. zu M. 5000 u. 10 000 Akt. zu M. 10 000, davon M. 160 Mill. miy Div.-Ber. ab 1./7. 1923; letztere übernahm das Konsort. mit der Verpflicht. sofortiger Volleinzahl., während die restl. M. 40 Mill. vorläufig mit 25 % einzu-