Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 293 Zweck: Erwerb von Bergwerken, Betrieb des Bergbaues u. die Gewinnung von Mineralie. u. Fossilien jeder Art. Erwerb u. Betrieb chem. Fabriken, insbes. der zu Harkorten beleg der früheren Firma Harkort's Erben gehör. Schwefelsäurefabrik. Urspr. Sitz der Ges.: Hagen i. W., dann Haspe. 1876 Verlegung nach Schwelm und von da 1888 nach Gotha. Die Ges. besitzt: 1. Die Chemische Fabrik Haspe. Fabriziert wird: Schwefelsäure, Salzsäure, Glaubersalz, Schwefelnatrium, Natriumsulfhydrat, Antichlor, Schwerspat, Roh- schwefelnatrium, kohlens. Baryt, Chlorbarium, Blanc fixe. Das Gesamtareal in Haspe um- fasst 144 714 qm. 2. Die Eisenstein- u. Schwefelkieszeche Schwelm, verbunden mit Dampfziegelei, wurde vom Jahre 1872–1891 in grösserem Umfange zur Gewinnung von Eisenstein u. Schwefelkies betrieben. In späteren Jahren wurde der Betrieb in kleinerem Umfang wieder aufgenommen. Die Eisensteingewinnung ist zurzeit verpachtet. 3. Schwer- spatgrube Megge n. Diese wurde 1908 erworben. Der gewonnene Schwerspat wird von den eigenen Fabriken in Haspe u. Heinrichshall (Pohlitz b. Köstritz) weiterverarbeitet. 4. Im Jahre 1918 Erwerb der Chemischen Fabrik Heinrichshall. Die Fabrik Heinrichshall mit Werk in Pohlitz bei Köstritz fabriziert Schwefelsäure, Salzsäure, Glauber- salz, Schwefelnatrium, Natriumsulfhydrat, Antichlor u. wurde in den letzten Jahren wesent- lich erweitert u. ausgebaut. Grundbesitz rund 30 ha. Die Ges. besitzt ferner: Verschiedene durch Mutungen u. Verleihungen erworbene Gerechtsame auf Mangan-, Eisen- u. Schwefelerz in der Provinz Hessen. Die Gerechtsame auf Braunkohlen daselbst ist verkauft worden. Siebenbürgen: Die von der Ges. im Jahre 1884 erworbenen Goldbergwerke in Sieben- bürgen (Rudaer Zwölf Apostel-Gewerkschaft zu Bräd u.- Krystyor, der später das St. Johann Evangelist Goldbergwerk Grube Valeamori zu Krystyor in Siebenbürgen sowie das Gold- bergwerk Muszari bei Ruda nebst verschied. Braunkohlengruben bei Körösbanya u. Czebe angegliedert wurden) mussten nach Beendigung des Krieges von der Ges. verkauft werden; der gesamte Besitz ist an eine rumänische Akt.-Ges. durch Vertrag im Februar 1921 über- gegungen. Kapital: RM. 3 070 000 in 4764 St.-Akt. Nr. 1–4764 zu je RM. 20, 72 618 St.-Akt. Nr. 4765–77 382 zu je RM. 40 und 3500 Vorz.-Akt. Nr. 1–3500 zu je RM. 20, ausserdem 62 500 Genussscheine zu je RM. 40. Die Vorz.-Akt. erhalten aus dem J ahresgewinn vor den St.-Akt. u. Genussscheinen eine Dividende im Höchsbetrage von 5 % mit Nachschuss- verpflichtung. Im Liquidationsfall erhalten zunächst die Vorz.-Akt. den Nennwert ihrer Aktien u. etwaige Divid.-Fehlbeträge aus früheren Jahren nebst 5 % Zinsen vom Nennwert, berechnet vom Beginn des Geschäftsjahrs, in dem die Liquidation beschlossen wird bis zum Auszahlungstage. Die Einziehung der Stamm. u. Vorz.-Akt. ist zulässig. Urspr. M. 6 Mill., 1886 auf M. 3 999 600 herabgesetzt, erhöht 1889 u. 1890 auf M. 7 680 000, reduziert 1895 auf M. 7 042 800, dann erhöht 1898 um M. 2 958 000. 1903 Reduzier. des A.-K. auf M. 9 Mill. Auf Grund der G.-V. v. 22./12. 1903 wurden weitere M. 600 000 angekauft, so dass M. 8 400 000 A.-K. verblieben. 1918 Erhöh. um M. 600 000. Die G.-V. v. 2./3. 1920 beschloss Erhöh. um M. 900 000 in 750 5 % Vorz.-Akt. zu M. 1200. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./12. 1921 um M. 13 200 000 in 10 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1200. Dann lt. G.-V. v. 14./1. 1922 erhöht um M. 9 Mill. in 7500 St.-Akt. zu M. 1200. Die G.-V. v. 28./11. 1922 beschloss weitere Erhöh. um M. 36 Mill. St.-Akt. u. M. 2 100 000 Vorz.-Akt. Die seitherigen M. 9 Mill. St.-Akt. wurden zus. mit neuen M. 12 Mill. St.-Akt. mit Div.-Ber. für 1922/23 den St.-Aktionären angeboten (1: 1) zu pari. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 21./6. 1923 um M. 24 Mill. in 20 000 St.-Akt. zu M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1923. Das Bezugsrecht der Aktionäre blieb aus- geschlossen. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 24./1. 1925 von M. 94 200 000 auf RM. 3070000 derart, dass der bisher. Nennwert der St.-Akt. zu M. 600 bzw. M. 1200 auf RM. 20 bzw. RM. 40 u. der der Vorz.-Akt. von M. 1200 auf RM. 20 denominiert wurde. Genussscheine: RM. 2 500 000, urspr. M. 75 Mill. Die G.-V. v. 21./6. 1923 beschloss die Ausgabe von 62 500 Stück Inh.-Genussscheinen zu je M. 1200. Die Genussscheine sind an dem Gewinn wie die St.-Akt. im gleichen Nennwert beteiligt. Bei einer Auflös. der Ges. werden aus dem Liquid.-UÜberschuss zunächst die St.-Akt., dann die Genussscheine zum Nennwert zurückgezahlt. An dem Rest des Vermögens sind die St.-Akt. u. Genussscheine in gleicher Weise beteiligt. Wird das Grundkapital der Ges. durch Neuausgabe von St-Akt. in der Weise erhöht, dass die bisher. St.-Aktionäre Anspruch auf den Bezug neuer Aktien haben, so haben auch die Inhaber der Genussscheine das Recht, im gleichen Verh. u. zu den gleichen Beding. wie die St.-Aktionäre neue Genussscheine zu beziehen. Von diesen Genuss- scheinen sind 37 500 Stück den Inh. der alten St.-Akt., mit Ausnahme der durch Beschluss der G.-V. v. 28./11. 1922 ausgegebenen, nom. M. 21 Mill. St.-Akt. zum Bezuge angeb. derart, dass auf je M. 1200 St.-Akt. ein Genussschein zu 100 % £ Pauschale für Bezugsrechtsteuer mit M. 380 000 = zus. M. 381 200 zuzügl. Börsenumsatzsteuer vom 18./7. –7./8. 1923 bezogen werden konnte. Lt. G.-V. v. 24./1. 1925 ist der Nennwert der Genussscheine von M. 1200 gemäss der Umstell. der St.-Akt. auf RM. 40 herabgesetzt. Die Genussscheine wurden im Februar 1924 an der Berliner Börse zugelassen. Kurs Ende 1924: 2.60 %. Der umgestellte Genussschein Ende 1925: 32.25 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. Stimmrecht: Jede St.-Akt. von RM. 20 = 1 St., jede St.-Akt. von RM. 40 = 2 St.; jede Vorz.-Akt. von RM. 20 = 2 St., in best. Fällen aber jede Vorz.-Akt. von RM. 20 = 16 St.