Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 303 Die Vorrechtsaktien sind im Besitz der Fried. Krupp A.-G. Urspr. M. 6 Mill., nach mehrf. Erhöh. A.-K. bis 1911 M. 10 Mill. Die a. o. G.-V. v. 7./4. 1911 genehmigte einen mit Fried. Krupp A.-G. in Essen abgeschloss. Vertrag u. beschloss in Folge dessen die Erhöh. des A.-K. von nom. M. 10 Mill. auf nom. M. 16 Mill. durch Schaffung von 6000 Vorrechtsaktien zu M. 1000, mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, welche unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu pari begeben wurden. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 17./12. 1924 von M. 16 000 000 auf RM. 7 667 000 in der Weise, dass der Nennwert der St.-Akt. von bisher M. 600 auf RM. 400, der St.-Akt. zu bisher M. 1000 auf RM. 600 1 Aktie über RM. 50 sowie 1 Anteilschein über RM. 16¾ u. der St.-Aktie zu bisher M. 1200 auf RM. 800 umgewertet wurden. Eine der Fa. Fried. Krupp A.-G. gehörende Aktie zu M. 1000 wurde unter Zuzahl. von RM. 333.34 auf RM. 1000 gestellt. Wurden mehrere Aktien eingereicht, so wurden, falls der Besitzer bei der Einreichung hiergegen nicht ausdrücklich Widerspruch erhob, die hierauf entfallenden neuen Aktien-Nennbeträge unter Einrechnung etwa in Frage kommender Anteilscheine in den grösstmöglichen Abschnitten ausgehändigt. Je 3 Anteilscheine zu RM. 16 können in 1 Aktie zu RM. 50 getauscht werden. Der Nennwert der Vorz.-Akt. ist von bisher M. 1000 auf RM. 200 festgesetzt worden. Der mit der Fried. Krupp Akt.-Ges. in Essen auf die Dauer von 30 bezw. 40 Jahren ab 1./7.1911 abgeschloss. Vertrag, lautet im wesentlichen wie folgt: a) Die Fried. Krupp Akt.-Ges. übernimmt die M. 6 Mill. (jetzt RM. 1 Mill.) Vorrechtsaktien zum Nennwerte u. zahlt 25 % des Nennbetrages ein (jetzt vollgezahlt). b) Die Fried. Krupp Akt.-Ges. verpflichtet sich, den Stammaktion. der Westf. Drahtindustrie event. aus eig. Mitteln eine Div. zu gewähren, welche mind. 5 % beträgt u. bis zu 7 % mit der für das gleiche Geschäftsj. von der Fried. Krupp Akt.-Ges. festgestellten Div. gleichmässig, darüber hinaus aber für jedes bei der Fried. Krupp A.-G. mehr gewährte Proz. Div um ein halbes Proz. steigt, wogegen ihr der etwaige Überschuss des Reingew. zufällt. (Lt. Nachtragsvertrag vom 4 /12. 1924 gelten die gewährleisteten Dividendenansätze ab 1./7. 1924 für das umgestellte Grundkap. u. sind in Gold zu berechnen.) c) Der Fried. Krupp A.-G. wird das Recht eingeräumt, die gesamten Aktiva u. Passiva der Westf. Draht-Industrie gegen Zahlung von M. 18 600 000, bezw. Über- nahme der sämtl. Stamm-Aktien zum Kurse von 186 % zu erwerben. d) Die Fried. Krupp Akt.-Ges. verpflichtet sich, bei Ablauf des Vertrages die Aktiva und Passiva der Westfäl. Draht-Industrie gegen Zahlung von M. 16 000 000 u. Amortisation der Vorrechtsaktien bezw. Übernahme der sämtl. St.-Aktien zum Kurse von 160 % zu erwerben, insofern die Westfaäl. Drahtindustrie es nicht vorzieht, den Betrieb ihres Unternehmens für eigene Rechnung fort- zuführen. (Lt. Nachtragsvertrag v. 4./12. 1924 gelten die vorstehenden Einlösungskurse von 186 % bzw. 160 % als Goldmarkkurse auf das umgest. St.-A.-K. von RM. 6 667 000.) e) Der Fried. Krupp Akt.-Ges. wird das Recht eingeräumt, bis 15./12. 1911 die Rigaer Drahtindustrie (Filiale der Westfäl. Drahtindustrie) aus dem Vertrage auszuscheiden (nicht geschehen). f) Die G.-V. der Westfäl. Drahtindustrie wählt 7 von der Fried. Krupp A.-G. vorzuschlag. Personen in den Aufsichtsrat der Westfäl. Drahtindustrie. g) Der Vorstand der Westfäl. Drahtindustrie hat bei der Leitung der Geschäfte den Anordnungen eines Ausschusses des A.-R. Folge zu leisten, der vom A.-R. auf Vorschlag der Fried. Krupp Akt.-Ges. gewählt wird. Anleihe: Urspr. M. 3 000 000 in 4 % Oblig. à M. 1000 von 1896, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Der Zinsschein zum 2./1. 1926 wurde mit RM. 3 abz. Kapitalertragssteuer eingelöst. Noch in Umlauf Ende Juni 1925: M. 579 000 aufgewertet auf RM. 86 850. Kurs in Berlin Ende 1913–1922: 99.10, 95.70*, –, 91, –, 93*, 93.50, 100, 94, – %. Zur Rückzahl. zum 30./6. 1923 gekündigt. Die Ges. hat 1926 die Mäntel der Schuldverschr. auf RM. 150 abgestempelt u. gleichzeitig besondere Genussscheine über die Rechte aus der Anleihe herausgegeben. Coupon per 2./1. 1926 zahlbar mit RM. 3 bei der Ges.-Kasse u. der Berliner Handelsges. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: Jede Aktie gewährt das Stimmrecht, dasselbe wird nach Aktien-Nennbeträgen ausgeübt. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., event. Sonderrückl. u. Abschr., vertragsm. Tant. an Vorst., 4% Div. an Vorrechtsaktien mit Nachzahl.-Anspruch, dann 4 % Div. an St.-Akt., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt.), Überrest weitere Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1925: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 5 610 495, Masch. u. Betriebs- einricht. 3 829 482, Hypoth. 13 600, Kassa 13 311, Wechsel 316 108, Wertp. u. Beteilig. 113 016, Ford. in lauf. Rechn. 4 307 176, Vorräte 2 187 594. – Passiva: St.-A. 6 667 000, Vorrechts- Akt. 1 000 000, 4 % Schuldverschreib. 86 850, Gesetz. Rückl. 767 000, Delkredere 600 000, alte Div. 14 820, Schulden in lauf. Rechn. 7 255 112. Sa. RM. 16 390 782. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 312 607, Abschr. 574 200. – Kredit: Betriebsüberschüsse 1 023 442, Verlust 863 365 (gedeckt aus gesetzl. Rückl. 233 000 u. aus Werkserhalt.-K. 630 365). Sa. RM. 1 886 807. Kurs Ende 1912–1925: 163, 168.50*, –, 170, 159.50, 114*, 130, 289, 515, 4990, 56, 64, 38.25 %. Notiert in Berlin. In Köln Ende 1925: 37.75 %. Die Vorz.-Aktien sind nicht eingeführt. Dividenden: Aktien 1912/13–1921/22: 10½, 9½, 15½, 9½, 9½, 8½, 5, 10, 10, 10 %. 1922/23: Je M. 200 St.-Akt. 1 Gold-M. 1923/24: 1½ G %; 1924/25: 5 %, gezahlt gemäss Vertrag mit der Fried. Krupp A.-G. Vorrechts-Aktien 1911/12–1922/23: Je 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Herm. Rahlenbeck, Ed. Hobrecker, Martin Langer. Prokurist: Paul Breuer.