Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 335 Verbindlichkeiten der alten Ges. übernimmt, soweit nicht obige Beträge ausgeschlossen werden. Die Gegenleistung war auf M. 73 413 744 festgesetzt und wurde abgegolten durch: 1. M. 57 952 000 in als voll bezahlt geltende Aktien der neuen Ges.; 2. M. 48 000 in bar. Dazu wird bemerkt, dass die festgesetzte Gegenleist. sich aus dem Nennbetrag des Aktien- kapitals der belgischen Ges. von M. 58 000 000 und deren gesetzl. R.-F. von M. 15 413 744 erklärt. Das Werk in Kneuttingen wurde von den Franzosen besetzt, dann unter Zwangsverwalt. gestellt u. schliesslich liquidiert. Die lothr. Werke wurden dann für Frs. 103 700 000 an die aus 11 Industriefirmen (de Wendel, Schneider-Creusot usw.) hervorgegangene Société Métallurgique de Knutange im Wege der Vergebung ausschl. der Magazin- u. Lagervorräte verkauft. Nachdem der Reichstag sich gelegentlich des Reederei-Abfindungsvertrages für die Tätigung derartiger Abfindungsverträge mit anderen Industriezweigen ausgesprochen hatte, ist nach laugen Verhandlungen am 13./5. 1921 ein Abfindungsvertrag zwischen der Reichsregierung u. den elsass-lothringischen Gruben u. Hüttenwerken zustande gekommen, nach welchem sie sich mit einer Abfindung von ungefähr dem 1½ fachen Friedenswert zufriedenzugeben hatte Die Zahlung erfolgte zum Teil in bar, zum Teil in Schatzanweis.. fällig bis 1929, statt. Auf Grund des Erwerbes der Mehrheit der Vorz.-Akt. u. eines Teiles der St.-Akt. hat die Ges. zus. mit dem Thyssen-Konzern die Bewirtschaft. der Geisweider Eisenwerke u. ihres wertvollen Erzbesitzes zunächst für 30 J. übernommen, wodurch sie für ihre Interessengemeinschafts- Werke erhebliche Mengen Rohstahl, Halb- u. Fertigerzeugnisse zur Wiederverarbeitung erhalten werden. Der Vertrag bezügl. Geisweid sieht auch eine gemeinsame Bewirtschaftung der Erzgrube Pfannenberger Einigkeit vor, bei welcher als dritter Kontrahent die Bergbau- u. Hütten-Akt.-Ges. Friedrichshütte in Herdorf in Betracht kommt. Die Verwaltungen des Lothringer Hütten- und Bergwerkvereins A.-G. und der Geisweider Eisenwerke A.-G., die bereits gemeinsame Interessen im Siegerländer Erz- bezug besitzen, beschlossen den Ankauf der Geisweider Aktien durch den Lothringer Hüttenverein in der Weise, dass für jede Geisweider Vorzugsaktie entweder zwei Lothringer Aktien und eine Barentschädigung von M. 3000 oder eine Lothringer Aktie und M. 5000 bar oder nur M. 7000 bar gegeben wurden. Für jede Geisweider Stammaktie wurde entweder eine Lothringer Aktie und M. 3500 bar oder nur M. 5500 bar gewährt. 1923 Verschmelzung des Lothringer Hütten- u. Bergwerks-Verein in Berlin durch Über- nahme des Vermögens der Ges. Gew. Victor in Rauxel, Gew. Ickern in Rauxel, Gew. Genera in Rauxel, ,Königsborn“ A.-G. für Bergbau, Salinen- u. Soolbad-Betrieb in Unna-Königs- born, Georgs-Marien-Bergwerks- u. Hütten-Verein in Georgsmarienhütte, Hasper Eisen- u. Stahlwerk in Haspe, Düsseldorfer Eisen- u. Draht-Industrie in Düsseldorf, Faconeisen- Walzwerk L. Mannstaedt & Co. in Troisdorf u. Gewerkschaft Quint in Quint. Über die vordem mit den jetzt übern. fünf A.-G. geschlossenen Interessengemeinschafts-Verträge s. Handb. 1922/23 II. Zweigniederlass. wurden errichtet in: Rauxel unter Klöckner-Werke A.-G. Abt. Bergbau, Osnabrück unter Klöckner-Werke A.-G., Abt. Georgsmarienwerke; Haspe unter Klöckner-Werke A.-G., Abt. Hasper Eisen- u. Stahlwerk, Düsseldorf: Klöckner Werke A.-G. Abt. Eisen- u. Drahtindustrie. Troisdorf; unter Klöckner-Werke A.-G. Abt. Mannstaedt- Werke; Quint bei Trien: unter Klöckner-Werke A.-G. Abt. Eisenwerk Quint. Die völker- rechtswidrige Besetzung des Ruhrgebietes durch die Franzosen u. die Abschliess. durch eine Zollgrenze veranlasste die Ges., die im besetzten Gebiete liegenden Zechen, Victor Ickern u. General, die Mannstaedt-Werke, die Düsseldorfer Eisen- u. Drahtwerke u. das Eisen- werk Quint an die neugegründete Rheinisch-westfälische Klöckner-Werke A.-G. in Duisburg abzugeben. Als Gegenwert übernahm die Ges. das gesamte A.-K. in Höhe von M. 200 Mill. Die Gründung ist wieder rückgängig geworden; mithin befinden sich sämtl. in diese Ges. eingebrachten Werke wieder im Besitz der Klöckner Werke A.-G. Zweck: a) Bergbau auf Kohlen, Eisenerz und andere Mineralien auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter irgendeinem anderen Titel erwerben oder betreiben wird, sowie Herstellung und Verwertung der dabei anfallenden Nebenerzeugnisse. b) Die Verhüttung und die sonstige Verwertung der gewonnenen oder anderweitig erworbenen Bergbauerzeugnisse, sei es in rohem Zustande, sei es durch Verarbeitung für Handel und Gebrauch, insbesondere auch die Herstellung von Eisen, Stahl und der daraus gewonnenen Erzeugnisse, ihre Verarbeitung in allen möglichen Formen und Zusammensetzungen sowie die Verwertung dieser Erzeugnisse. c) Die Errichtung oder der Erwerb von Anlagen aller Art, welche zur Erreichung des Gesellschaftszweckes erforderlich und förderlich sind, ins- besondere der Betrieb von Transportunternehmungen, die Errichtung von Hilfsbetrieben usw. d) Beteilig. bei anderen Gesellschaften in jeder möglichen Rechtsform und überhaupt jede Betätigung, welche mittelbar oder unmittelbar den Gesellschaftsweck zu fördern geeignet ist. Die Ges. besitzt folgende Anlagen: Kohlenbergwerke: Die Kohlenzechen Victor und Ickern in Rauxel haben einen Grubenfelderbesitz von je rund 8.5 preussischen Maximalfeldern. Auf Zeche Victor befinden sich zwei Doppelschachtanlagen mit Kohlen- aufbereitung, grossen Dampf- und elektrischen Kraftanlagen für den Betrieb. Die Mehr- erzeugung an elektr. Strom wird an Fremde geliefert. – Ferner sind vorhanden 380 Koks- öfen mit Nebenproduktengewinnungsanlagen. Die Zeche Ickern mit einer Doppelschacht- anlage hat elektr. Schacht- u. Grubenförderung. Beide Zechen haben eine gemeinsame Hafenanlage an dem Dortmund-Ems-Kanal. Die Zechen wurden am 28./10. 1924 an die