Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 377 Bamag-Meguin Aktiengesellschaft in Berlin NW 87, Reuchlinstr. 10/17. Gegründet: Die Ges. ist durch Fusion der Berlin-Anhaltischen Maschinenbau-Actien- Gesellschaft, Berlin, mit der Meguin A.-G., Butzbach (Hessen), entstanden. Die Berlin- Anhaltische Maschinenbau-Actien-Gesellschaft ist 1872 mit dem Sitz in Berlin errichtet worden; ihre Hauptniederlass. befand sich in Berlin, Zweigniederlass. besass sie in Dessau u. Köln- Bayenthal. Die Gründung der Meguin A.-G. erfolgte 1901 unter der Firma „Dillinger Fabrik gelochter Bleche, Franz Meguin & Co., A.-G.é mit dem Sitz in Dillingen (Saar). Gründer siehe dieses Handbuch 1901/1902. Am 4./6. 1918 wurde die Firma in „Meguin A.-G.“ geändert. Mit dem Verkauf des Dillinger Werkes wurde der Sitz der Meguin A.-G. nach Butzbach (Hessen) verlegt. Ihren jetzigen Namen erhielt die-Ges. durch Beschluss der G.-V. der Meguin A.-G. v. 2./5. 1924: der Sitz der Ges. wurde nach Berlin verlegt. Die Zweigniederlass. in Dessau u. Köln-Bayenthal firmieren „Berlin-Anhaltische Maschinenbäu- Aktiengesellschaft Dessau bzw. Köln-Bayenthal, Zweigniederlassung der Bamag-Meguin Aktiengesellschaft“. Zweck: Erwerb, Pacht, Anlage u. Betrieb von Maschinenfabriken, Giessereien u. Werk- stätten für Eisenkonstruktionen u. Apparatebau, sowie Verkauf eigener u. fremder industr. Erzeugnisse. Die Ges. kann das bisher betriebene Geschäft erweitern, auf verwandte Betriebe ausdehnen und sich an anderen Unternehmungen beteiligen. Laut Vertrag vom 11./4. 1924 u. den Beschl. der G.-V. der Berlin-Anhalt. Maschinenbau Akt.-Ges. in Berlin u. der Meguin Akt.-Ges. in Butzbach, Hessen, vom 2./5. 1924 ist das Vermögen der ersteren als Ganzes unter Ausschl. der Liquid. auf die Meguin Akt.-Ges. übergegangen. Die Berlin- Anhaltische Maschinenbau Akt.-Ges. ist aufgelöst. Der Vorst. u. der A.-R. der Bamag trat in den der Bamag-Meguin A.-G. über. Die a. o. G.-V. der Meguin A.-G. v. 2./5. 1924 hat beschlossen, das A.-K. um M. 50 Mill. auf M. 128 Mill. durch Ausgabe von 50 000 Stück neuen, auf den Inhaber lautenden St.-Akt. im Nennbetrage von je M. 1000 mit Gewinn- berechtigung v. 1./7. 1923 ab zu erhöhen. Die M. 50 Mill. neuen Aktion wurden gemäss Beschluss der G.-V. in der Weise verwendet dass den Inh. der bisher. M. 100 Mill. St.-Akt. der Berlin Anhaltischen Maschinenbau-A.-G. gegen Einreich. von je nom. M. 2000 St.-Akt. dieser Ges. eine neue St.-Aktie dern Bamag-Meguin Akt.-Ges. über M. 1000 gewährt wurde. Den Einreichern der Aktien wurden zunächst Zwischenscheine ausgehändigt. Das nunmehr vereinigte Unternehmen betreibt als Spezialität die Erstell. von Anlagen für die Veredelung fester u. flüssiger Brennstoffe von der Kohlenaufbereit. an bis zur Destillation u Gewinnung der Beiprodukte sowie deren Weiterverarbeitung: In Sonderheit fallen hierunter vollständ. Erricht. von Gas- u. Wasserwerken, Anlagen zur Kohlenwäsche, ferner solche für Ent- gasung u. Vergasung, wobei die Ges. über neuzeitliche, zum grössten Teil von ihr selbst entwickelte Verfahren für restlose Vergasung. Verschwelung unter Gewinnung von Öl u. Halbkoks sowie daran anschliessend für Kohlenstaub-Förderung u. -Feuerung verfügt. Daneben betätigt sich die Ges. auf dem gesamten Gebiete der Wärmetechnik u. des Wasser- faches sowie der Apparate zur Verarbeit. von mineralischen u. tierischen Ölen; ferner stellt sie einzelne Sondererzeugnisse her wie Transmissionen in jedem Umfange mit allen Einzel- teilen (Wellen, Steh- u. Hängelager, Kupplungen aller Art, Riemenscheiben, Seilscheiben, Spannrollen), Feuerungsanlagen (Wanderroste, Unterschubfeuerungen, Wanderroste mit Bamag-Bessert Vorrost, Unterwind-Planroste), Schiffshilfsmaschinen (Ladewinden für Dampf- u. elektr. Antrieb, Proviantwinden, autom. Verholwinden mit elektr Antrieb Syst. Döhle, Verholwinden für Dampfantrieb, Vortauwinden, Aschheisswinden, Ankerwinden für Dampf- antrieb, Fischnetzwinden, Rudermaschinen für Dampfantrieb, Handsteuerapparate, Axio- meter, Gangspills, Schiffsfenster). Stahl- u. Grauguss, von Hand u. Maschine geformt, Stahl- werkseinrichtungen, Bahnmaterial, Transportanlagen und Eisenkonstruktionen, gelochte Bleche usw. Zur Fabrikation der vorstehenden Erzeugnisse stehen der Ges. neben Arbeits- stätten kleineren Umfanges ihre Werke in Berlin-Moabit, Butzbach (Hessen), Dessau, Köln- Bayenthal zur Verfüg. sowie das formal als eigene A.-G. betriebene u. daher unter dem Posten Beteil. enthaltene Werk in Gleiwitz (O.-Schl.). Die Fläche des Grundbesitzes setzt sich wie folgt zusammen: Werke: Berlin-Moabit Grundbesitz 25 190 qm, bebaute Fläche 12 938 qm, Butzbach (Hessen) Grundbesitz 562 178 qm, bebaute Fläche 40 445 qm, Dessau I Grundbesitz 17 992 qm, bebaute Fläche 11 897 qm, Dessau II Grundbesitz 251 141 qm, bebaute Fläche 41 346 qm. Köln-Bayenthal Grundbesitz 104 331 qm. bebaute Flächo 35 329 qm. Gleiwitz Grundbesitz 156 109 qm, bebaute Fläche 14 500 qm. Ausser diesen bebauten Flächen be- finden sich auf dem Grundbesitz der Ges. in Butzbach 102 eigene Wohnhäuser mit 213 Werkswohnungen, in Gleiwitz 24 eigene Wohnhäuser mit 114 Wohnungen. Als Betriebs- kraft dient im Berliner Werk eine Dampfkraftanlage von 825 PS, in Dessau im Werk I eine solche von 250 PS u. im Werk II von 950 Ps; ferner wird in Dessau noch Zusatz- strom von etwa 1 000 000 Kwh p. a. vom Elektrizitätswerk Dessau bezogen. In Butzbach (Hessen) erfolgt die Kraftversorgung durch das Kraftwerk Wölfersheim, auch sind dort zur Reserve 2 Lokomobilen vorhanden. In Köln-Bayenthal wird die elektr. Energie von der Stadt Köln bezogen, es ist jedoch zur Reserve 1 Dampfkraftanlage von 200 PS vor- handen. In Gleiwitz erfolgt die Stromversorgung durch die Oberschlesischen Elektrizitäts- werke. In den Werken werden zurzeit beschäftigt rund 4000 Arb. u. 1500 Angestellte. Die Ges. ist in der Hauptsache an folgenden Unternehmungen beteiligt: Oberschlesische