Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 461 so blieb ihr weiter nichts übrig, als mit aller Schärfe an den Abbau zu gehen u. zu ver- suchen, alle verlustbringenden Betriebe stillzulegen u. die verbleibenden nur im Rahmen der zur Verfüg. stehenden Betriebsmittel weiter zu betreiben. Die Ges. ist auf Grund der Bestimm. des Friedensvertrags das einzige Werk in Deutschland, das für die Fabrikation von Geschützen u. Munition in Deutschland zugelassen wurde. Die Geschützfabrikation wird in Derendorf auf Grund des techn. Rekonstruktionsprogramms wieder aufgenommen werden, während die Fabrikation von Munition in Sömmerda von der Tochterges. erfolgen soll. Das Werk wird sich in der Hauptsache auf den Betrieb der modern ausgebauten u. für die Produktion erheblich erweiterten Röhrenstrassen, die Fabrikation von Geschützen und den Betrieb des Stahlwerks in Rath beschränken. Aufgegeben bzw. zu langsamer Abwicklung gebracht werden diejenigen Fabrikationszweige, die nach dem Kriege als sog. Friedensmaterial aufgenommen wurden, wie der Bau von landwirtschaftl. Maschinen, Loko- motiven, die in der Interessengemeinschaft mit der Lauchhanmer-Gruppe vorgesehenen Fabrikate usw. So wird das technisch reorganisierte Werk ungefähr dem Charakter ent- sprechen, den es vor dem Kriege trug. Die G.-V. v. 15./1. 1926 beschloss zwecks Beseitig. der Unterbilanz u. zu Abschreibungen das A.-K. von EM. 18 Mill. auf RM. 6 Mill. herab- zusetzen u. gleichzeitig wieder um RM. 6 Mill. auf RM. 12 Mill. zu erhöhen. Kapital: RM. 12 000 000 in 40 000 Akt. zu je RM. 300. Urspr. M. 700 000. Dann bis 1901 wiederholt erhöht bis auf M. 9 200 000. Zwecks Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 3./3. 1902 Zuzahlung von M. 300 per Aktie. Näheres über diese bis 1916 wieder getilgten Genussscheine siehe dieses Handb. 1916/17. Die Aktien, auf welche zugezahlt ist, sind als Vorz.-Akt. abgestempelt. 1905 wunde die Erhöhung des A.-K. um M. 3 100 000 in Vorz.-Akt. beschlossen. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 26./7. 1920 um M. 13 450 000 in Vorz.- Akt. Die G.-V. v. 12./8. 1921 beschloss, das Akt.-Kap. um M. 94 250 000 in Vorz.-Akt. zu erhöhen. Hiervon wurde ein Betrag von M. 44 250 000 an die Deutsche Bank Fil. Düsseldorf) als Beauftragter eines Konsort. gegeben, mit der Verpflicht., hiervon M. 25 750 000 den alten Aktion. 1:1 zu 127 % angeb. v. 5./9.–26./9. 1921. Die restl. M. 50 000 000 wurden mit M. 25 000 000 an die Firma Fried. Krupp, mit M. 12 500 000 an die A. E. G. u. die ihr nahe- stehenden Linke-Hofmann-Werke, mit M. 12 500 000 an die Firma Otto Wolff, Köln, zu 120 % gegeben. Dann erfolgte lt. G.-V. v. 31./10. 1924 die Umstell. des A.-K. von M. 120 Mill. auf RM. 18 Mill. (20: 3) in 750 St.-Akt. u. 119 250 Vorz.-Akt. zu je RM. 150. In der G.-V. v. 15./1. 1926 wurde beschlossen, die St.-Akt. den Vorz.-Akt. unter Beseitig. der Vor- rechte der Vorz.-Akt. gleichzustellen u. sodann das A.-K. von RM. 18 Mill. auf RM. 6 Mill. herabzusetzen durch Zus. leg. von 6 Akt. zu je RM. 150 in 1 Akt. zu RM. 300. Gleichzeitig wurde das A.-K. wieder um RM. 6 Mill. auf RM. 12 Mill. erhöht. Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1925, wurden zum Nennwert begeben. Anleihen: I. M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1897, rückzahlbar zu 105 %. Stück zu M. 1000; Zs. 1/4. u. 1./10. Am 2./1. 1926 wurde auf Coup. Nr. 57 per 1./10. 1925 nach Abzug der Kap.-Ertragssteuer RM. 2.70 pro Stück gezahlt. Die Anleihe ist gekünd. (s. a. weiter unten). Kurs Ende 1913–1922: In Berlin: 91.50, 91.50*, –, 95, –, 97 95, 98, 100, %. II. M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 3./3. 1902. Stück zu M. 1000; Zs. 1./4. u. 1./10. Am 2./1. 1926 wurde auf Coup. Nr. 47 per 1./10. 1925 nach Abzug der Kap.-Ertragssteuer RM. 2.70 pro Stück gezahlt. Die Anleihe ist gekünd. (s. a. weiter unten). III. M. 25 000 000 in 5 % Obl., nach Ermächtigung der G-V. v. 26./7. 1920 ausgegeben, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, auf Namen der Firma C. Schlesinger-Trier & Co. Kom.-Ges. a. A., Berlin lautend u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. ab 1./9. 1926 durch Ausl. im März auf Sept. Verstärkte Ausl. oder gänzl. Tilg. mit 3 monatl. Kündig. zul. Bis zur Einlös. dieser Anleihe darf die Ges. keine neue Anleihe aufnehmen, welche den Inhabern besseres Recht einräumt. Zahlst.: Berlin: Darmst. u. Nat. Bank, Delbrück, Schickler & Co., Deutsche Bank, C. Schlesinger-Trier & Co.; Frankf. a. M. Gebrüder Sulzbach; Düsseldorf: C. G. Trinkaus. Kurs Ende 1921–1925: 103, –, 300, 1070, 1.26 %. Eingeführt in Berlin im Okt. 1921. In Umlauf Anfang 1926: M. 18 273 000. Gesetzl. Aufwertungsbetrag RM. 13.24 für je M. 1000 (Bek. v. 23./1. 1926). Infolge der Geldentwert. erklärte sich die Ges. 1923 bereit, die im Jahre 1920 ausgegeb. und bis zum Jahre 1926 unkündbaren 5 % Teilschuldverschr., die sich noch im Umlauf be- finden, zum Preise von 3 Dollar der Goldanleihe für je M. 10 000 zurückzukaufen. Weiter löste sie die bereits gekünd. Teilschuldverschr. der Ausgabe 1897, 1902 zum Preise von 10 Dollar der Goldanleihe für je M. 10 000 und der Anleihe von 1922 zum Preise von 1 Dollar der Goldanleihe für M. 10 000 ein. Anleihe: M. 50 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. 1922. Gekündigt zum 1./10. 1923, rückzahlbar zu 103 %. Kurs Ende 1922: 97.50 %. In Berlin notiert, auch eingeführt im Aug. 1922 in Frankf. a. M. In Umlauf Anfang 1926: M. 34 805 000. Gesetzl. Aufwertungs- betrag RM. 3.82 für M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6., bis 1922: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 7 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K., event. a. o. Abschreib. und Rückl., vertragsmässige Tant. an Vorstand und Beamte, dann erhalten die Vorz.-Aktien zunächst eine Div. bis zu 6 %, danach die St.-Akt. eine solche bis zu 4 %, dann 12 % TNant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. u. der Stellv. je RM. 2000).