Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 537 „Maschinenbau-Anstalt Humboldt' in KölnKalk, Kalker Hauptstr. 161/67. (Börsenname: Humboldt Maschinen.) Gegründet: 10./7. 1884 als A.-G., errichtet bereits Dez. 1856; eingetr. 18./7. 1884. Zweck: Maschinenbau im ausgedehntesten Sinne des Wortes, namentlich die Her- stellung von Maschinen, Kesseln u. Apparaten für Berg- u. Hüttenwerke, chemische u. keramische Fabriken, Mineralmühlen etc., Eisenkonstruktionen, Lokomotivbau, Wagenbau, Perforieranstalt, Transmissionsbau usw., sowie der Betrieb aller zur Erreich. dieses Zweckes dienenden Geschäfte. Die Ges. fabriziert speziell Aufbereitungsanstalten für Erze u. Kohlen, Zerkleinerungsmaschinen für Zement, Erze, Chamotte, Thomasschlacken, Steine etc., Berg- werksmasch. aller Art, als Fördermasch., Wasserhaltungsmasch., Pumpen, Ventilatoren, Luftkompressoren, Dampfmasch., Dampfturbinen, Drahtseil- u. Litzenmasch., Eis- u. Kühl- anlagen, Dampfkessel, Eisenkonstruktionen, Lokomotiven, gelochte Bleche etc., Apparate- u. komplette Anlagen der chemischen Industrie u. der Metallurgie, Krane u. Transport- anlagen aller Art, Brikettierungsanlagen für jedes Material, Brauereianlagen. Der Grundbesitz der Ges. umfasst eine Gesamtfläche von 1 349 398 qm. Diese verteilt sich wie folgt: Reines Fabrikgelände 361 263 qm, davon sind bebaut (überdacht ohne Hof- raum) ca. 140 000 qam, unbebautes Grundstück, direkt am Werk gelegen, 92 984 qm, un- bebautes Grundstück in Deutz gelegen 99 509 qm, Industriebesitz in Hamburg 1630 qm, Wohnhausgrundstück in Kalk 14 071 qm (41 Wohnhäuser, davon 13 Einfamilienhäuser), Wohnhausgrundstücke in Deutz 19 121 qm (77 Mehrfamilienhäuser), Wohnhaus u. Büro in Betzdorf (Sieg) 766 qm, Wohnhausgrundstück Köln-Lindenthal 542 qm, ½ Anteil an Gut „Grosse Plantage“ Köln-Ostheim 759 512 qm. Die Fabrikbetriebe der Ges. liegen im Bezirk der früheren Gemeinden Kalk u. Vingst (jetzt in Köln eingemeindet). Die erforderliche Kraft wird teilweise erzeugt in einer Abdampfturbinenanlage mit ungefähr 1000 PS. u. weiterhin beschafft durch Anschlüsse an das städtische Elektrizitätswerk Köln mit un- gefähr 6800 PS. effektiver Leistung. Dem Betriebe dienen ferner 1936 Werkzeugmasch., 189 Arbeitsmasch., 1098 Motoren, 172 Krane u. Hebezeuge, 5 Lokomotiven u. 7 Kupolöfen. Sämtliche Fabrikanlagen sind durch Geleise miteinander u. mit der Staatsbahn verbunden. Neben Betriebsverbess. gelangten in den letzten Jahren grössere Neuanlagen u. Erweiterungs- bauten zur Ausführung. Die Belegschaft der Ges. zählte Ende 1924 3000 Arb. u. 900 Angest. Die G.-V. v. 12./12. 1924 beschloss den Abschluss einer Interessen-Gemeinschaft mit der Gasmotorenfabrik Köln-Deutz A.-G. auf die Dauer von 50 Jahren auf der Grundlage eines Verteil.-Schlüssels von je 50 % der beiden vertragschliessenden Ges. Der zwischen Deutz u. Oberursel besteh. Interess.-Gem.-Vertrag bleibt dabei unberührt. Zwischen Deutz u. Humboldt findet ein Austausch von Vorst.-Mitgl. derart statt, dass Gen.-Dir. Langen in den Vorst. von Humboldt u. Gen.-Dir. Eck bei Deutz eintritt. Zugleich wird ein gemeinsamer Arbeits-Ausschuss von 5 Mitgl. des A.-R. beider Ges. gebildet. Die Organe der Interessen- Gemeinschaft haben die Aufgabe, die Bauprogramme beider Ges. zu verteilen, den gemein- samen Einkauf von Materialien für sämtliche Werke u. den gemeinsamen Vertrieb u. die Propaganda für sämtliche Produkte beider Ges. zu organisieren. Durch die Ausgleich. der Betriebsordn. u. der Vertriebsorgane beider Werke erwartet die Interessen-Gemeinschaft nicht unerhebl. Ersparnisse. Die Zus. fassung der Hilfsbetriebe zur Beliefer. des Serienbaues- mit Roh- u. Halbzeugen wird durch die Interessen-Gemeinschaft gefördert. Kapital: RM. 12 750 000 in 5000 St. Akt. zu RM. 150 (Nr. 1–5000), 35 000 St.-Akt. zu RM. 300 (Nr. 5001–25 000 u. Nr. 31 001–46 000) sowie 75 000 St.-Akt. zu RM. 20. Die Aktien zu RM. 20 wurden in folgender Stückelung ausgegeben: Stück 10 000 Urkunden- über je 1 Aktie zu RM. 20 (Nr. 25 001–31 000, u. 46 001– 50 000). Stück 4000 Urkunden über je 5 Aktien zu RM. 20 insges. RM. 100; jede Urkunde (Globalaktie) erhielt 5 Nummern (Nr. 50 001/50 005–69 996/70 000), Stück 3000 Urkunden über je 15 Aktien zu RM. 20; ins- gesamt RM. 300; jede Urkunde (Globalaktie) erhielt 15 Nummern (Nr. 70 001/70 015 bis 114 986/115 000). Bis 1909 erhöht auf M. 14 100 000, 1912 Erhöhung um M. 6 000 000. 1919 Erhöhung um M. 6 900 000 in 5750 Aktien zu M. 1200, 1920 Erhöhung um M. 6 000 000- in 6000 Namen-Vorz.-Akt. zu M. 1000, begeben zu 100 %, ausgestattet mit 6 % Vorz.-Div., 5 fach. St.-Recht etc. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 21./12. 1920 um M. 18 000 000 in 15 000 St.-Akt. zu M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, begeben an ein Konsort. zu 127.50 %, hiervon M. 1 3 500 000 den alten Aktion. zu 135 % angeboten; restl. M. 4 500 000 neue St.-Akt. begeben zu 107 % werden von dem Konsort. bestens verwertet. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 12./12. 1924, unter Rückzahl. der M. 6 Mill. Vorz.-Akt. mit GM. 581 550 zum 31./12. 1924, von M. 45 Mill. auf RM. 12 750 000 in der Weise, dass der bisher. Nennwert der St.-Akt. von M. 600 auf RM. 150 herabgesetzt u. 1 neue Aktie zu RM. 20 verabfolgt wurde. Die Aktien über bisher M. 1200 wurden auf RM. 300 abgestempelt u. erhielten 2 neue Aktien zu RM. 20. Diejenigen Aktionäre, welche so viel Aktien zur Abstempel. einreichten, dass ihnen 5 Stück oder ein Mehrfaches von 5 Aktien zu RM. 20 zukamen, erhielten Urkunden über je 5 Aktien (= RM. 100) oder 15 Aktien (= RM. 300). Hypothekar-Anleihe: M. 10 000 000 in 5 % Teilschuldverschr. von 1913. Am 2./1. 1926 wurden gegen Abstempl des Erneuer ungsscheins RM. 3 abzügl. 10 % Kapitalertragssteuer gezahlt. Kurs Ende 1914–1923: 100.40*, –, 95, –, 99*, 102, 107, 110. –, 400 %. Notiert in Berlin. Gekündigt zum 2./1. 1924 zu je $ 1 Goldanleihe für je M. 1000. In Umlauf am 30./6. 1925: M. 7 241 000 aufgewertet auf RM. 1 086 150.