Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 637 Zweck: Anfertigung u. Vertrieb von gusseisernen Walzen für alle Industriezweige u. verwandte Produkte. Die Werke der Ges. liegen in Siegen, Eiserfeld u. Dreistiefenbach bei Siegen. Ihr Areal umfasst in Siegen ca. 42 500 qm der Giesserei Kölsch und ca. 19 450 am der Giesserei Fölzer mit Hauptverwalt., in Elberfeld ca. 57 900 qam, in Drei- stiefenbach ca. 79 110 qm, wovon zusammen ca. 47 200 am bebaut sind. Abt. Giesserei Eintracht. Spezialität: Siegerländer Hartguss-Blechwalzen bis zu den grössten Dimensionen, Kaliberwalzen für alle Profile, Blockwalzen, Vorwalzen, Riffelblechwalzen, halbharte Blech- walzen, Hartgussrollen für Richtmasch., Walzen für die Papier- u. Gummi-Industrie, Hart- guss-Blechwalzen mit weichen Ballenrändern nach dem Patent Bernd. Das Etablissement ist in unmittelbarer Nähe der Stadt Siegen u. des Bahnhofes Eintracht der normalspurigen Eisern-Siegener Eisenbahn gelegen. Die Eiserfelder Hütte besitzt einen Hochofen mit einer Tagesleist. von 65 to u. einem Inhalt von 200 cbm, in welcher Anlage ausschliesslich Qualitätsroheisen, wie Walzengusseisen, Giessereizusatzeisen, Spiegeleisen usw. hergestellt wird. Die Ges. besitzt keine Erzgruben. Die Abschlüsse in Erz u. Koks laufen von Viertel- jahr zu Vierteljahr. Den Koks erhält sie von der Bergwerksdirektion Recklinghausen u. die Erze von den benachbarten Siegerländer u. nassauischen Gruben. Die Werke sind mit eigenen Kraftanl. von zus. ca. 530 PS versehen. Alle Werke besitzen Gleisanschluss. Die Ges. beschäftigt durchschnittl. 1200 Arb. u. ca. 120 Beamte. Ende Juni 1918 Erwerb der Eiserfelder Hütte A.-G. in Eiserfeld, um den Roheisenbedarf in eigener Regie herstellen zu können. 1920 Angliederung der Siegen-Lothringer Werke vorm. H. Fölzer & Söhne in Siegen gegen Gewährung von 1125 neuen Aktien à M. 1000. Die Ges. besitzt sämtl. Anteile der Walzenfabrik G. m. b. H. in Aussig (Tschechoslow.). Dieses Werk besitzt ein Fabrikareal von Ca. 19 800 qm mit Gleisanschluss. Es dient in der Hauptsache zur Beliefer. der Walzwerke der tschecho-slowakischen Republik sowie der ungar. u. österreich. Walzwerke, während die Siegerländer Werke zur Beliefer. der deutschen u. in erheblichem Masse der ausländ. Kundschaft dienen. Der abgeschlossene Betriebsgemeinschaftsvertrag mit der Komm.-Ges. Heinr. Stähler in Weidenau u. der Eintritt der Firma als alleinige Kommanditistin ist 1921 durch- geführt. Das Werk der Firma Heinr. Staehler lag früher in Weidenau; nach Veräusser. des dortigen Grundbesitzes ist der Fabrikbetrieb seit 1./4. 1922 auf das Fabrikareal der Kölsch-Fölzer-Werke A.-G. in Dreistiefenbach verlegt. Februar 1922 hat die Ges. mit der Giesserei u. Masch.-Fabr. Oggersheim Paul Schütze & Co., Akt.-Ges., Oggersheim, durch Beteil. u. Abschluss von Verträgen eine Interessengemeinschaft geschlossen, die für den Ausbau der Abt. Apparatebau sich als notwendig erwies. Die Ges. ist ferner beteiligt an der Brikettierungs-Ges. m. b. H. in Siegen. Die Ges. ist Mitgl. der Ver. Walzengiessereien in Siegen. Die Abteil. Eiserfelder Hütte ist Mitgl. des Roheisenverbandes Ges. m. b. = Essen. Die Abteil. Blech- u. Eisenkonstruktion ist dem Verband Deutscher Dampfkessel- u. Apparatebauanstalten, Sitz Berlin, angeschlossen. Kapital: RM. 6 386 100 in 20 250 St.-Aktien zu RM. 300, 3036 zu RM. 100 u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 36fachem Stimmrecht in best. Fällen ausgestattet, im Falle der Liquidation der Ges. vorab rück- zahlbar mit 100 %. Urspr. M. 1 100 000, erhöht 1918 um M. 400 000. Weiter erhöht 1919 um M. 300 000, 1920 um M. 3 900 006, 1921 nochmals erhöht um M. 5 450 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 10./1. 1922 um M. 500 000 in 500 Vorz.-Aktien à M. 1000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 6./3. 1922 um M. 2 600 000 in 2600 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1922, übern. von einem Konsort. zu 100 %. Diese Aktien dienten z. T. zum Umtausch der Akt. der Masch.-Fabr. Oggersheim. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 19./10. 1922 um M. 1 375 000 in 13 750 St.-Akt. à M. 1000, angeb. gegen Eintausch von je 10 Div.-Scheinen für das Ge- schäftsjahr 1921/22 für eine Aktie. Weiter erhöht lt. derselben G.-V. um M. 125 000 in 125 St.-Akt. à M. 1000, die zur Verteilung innerhalb der Verwaltung bestimmt sind. Die G.-V. v. 5./1. 1923 beschloss weitere Erhöh. um M. 5 000 000 St.-Akt. à M. 1000 u. um M. 1 000 000 Vorz.-Akt. Lt. G.-V. v. 9./2. 1925 Umstell. des A.-K. von M. 21 750 000 auf RM. 6 082 500 durch Denomination der 20 250 St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 300 u. der 1500 Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 5. Auf letztere waren insgesamt noch RM. 6273 zuzuzahlen. Die gleiche G.-V. beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 305 000 in Akt. zu RM. 100 zwecks Ablös. der Genussscheine- (s. daselbst). Genussscheine: Die G.-V. v. 19./10. 1922 beschloss die Ausg. v. 15 250 Genuss-Scheinen über nom. je M. 1000, die den Akt. zu 114 % im Verh. 1: 1 angeboten wurden. Lt. G.-V. v. 9./2. 1925 Einziehung der Genussscheine. Gegen 5 Genussscheine à M. 1000 wird eine Aktie zu nom. RM. 100 gewährt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-A.-K. = 1 St., 1 Vorz.-A. = 38 t.,in best. Fällen 36fach. St.-Recht. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (bis ¼o des A.-K.), 7 % (Max.) Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen 12½ % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1925: Aktiva: Grundst. 533 994, Geb. 2 219 000, Einricht. 1 941 000, Bahnanschlüsse 1, Beteil. u. Wertp. 1 772 090, Kassa u. Wechsel 5600, Forder. 723 495, Vorräte u. in Arbeit befindl. Bestell. 928 508, Verlust 84 157. – Passiva: A.-K. 6 082 000, Rückst. für Genussscheine 305 000, R.-F. 813 394, Rückl. für Wohlfahrtszwecke 18 530, nicht erhob. Div. 4432, Akzepte 10 000, Anzahl. 239 182, Schulden in lauf. Rechnung 734 808. Sa. RM. 8 207 848. ― ――――§―