808 Industrie der Steine und Erden. zu Wandbekleid. und zu ähnlichen Zwecken. Die Fabrikgrundstücke der Ges. liegen zwischen dem Bahnhof Grohn-Vegesack bei Bremen u. der Lesummündung. Grösse der Gesamtgrundstücke einschl. Tochterges. rund 120 000 qm. Gesamtmaschinenkraft: 4 Dampf- maschinen von zus. 800 PS. u. 4 Dampfkessel von ca. 400 am Heizfläche. Die 5 Dynamos haben eine Leistung von zus. ca. 140 Kw. Vorhanden: 20 Bisquitöfen, 15 Glattöfen, 4 gr. Tunnelöfen, sowie einige kl. Muffelöfen. 159 Arb.-Wohnungen, zum grossen Teil Einzelhäuser. Die Ges. besitzt einen eigenen Sandberg in der Nähe von Vegesack, aus dem das für die Plattenfabrikation benötigte Rohmaterial gewonnen wird; bei vollem Betriebe reicht dieses Lager noch für mind. 25 J. aus. Die Ges. ist Mitgl. des Verbandes Deutscher Wandplattenfabrikanten G. m. b. H. in Windsheim (Mittelfranken) sowie des Mosaikplattenverbandes in Bad Berka. Beide Verbände regeln die Verkaufspreise. 1914–1916 Verlustjahre. 1920 Erwerb sämtl. Akt. der Steingutfabrik Witteburg A.-G., Farge, u. ca. der Hälfte Akt. der Grohner Wanaplatten- fabrik, A.-G., Grohn. Kapital: RM. 5 Mill. in 123 Akt. zu RM. 1000 u. 9754 Akt. zu RM. 500. Die Aktien lauten auf den Inhaber, können aber gegen eine vom Vorstand festzusetzende Gebühr in Nam.-Akt. umgewandelt werden u. umgekehrt. Urspr. A.-K. M. 375 000 (Thlr. 125 000); über die Wandl. des A.-K. seit 1874 (bis 1905 auf M. 1 Mill. gebracht) siehe Jahrg. 1912/13 dieses Buches. Erhöh. 1906 um M. 300 000, übernommen von E. C. Weyhausen in Bremen zu 255 %, angeboten zu 260 %. Zur Erricht. der Bremer Wandplattenfabrik m. b. H. in Aumund-Vegesack 1911 Erhöh. um M. 325 000, angeboten zu 266 %. Lt. G.-V. v. 9./2. 1920 Erhöh um M. 2 375 000, davon M. 542 000 den Aktionären (3: 1) zu 160 % zur Verfügung gestellt. M. 1 100 000 zum Ankauf der Steingutfabrik Witteburg A.-G. zu Farge u. restl. M. 733 000 zur Erwerb. der Grohner Wandplattenfabrik A.-G. in Grohn. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 31./5. 1921 um M. 4 000 000 in 4000 5 % Namen-Vorz.-Aktien zu M. 1000, übern. von der Bremer Wand- plattenfarik m. b. H., Aumund-Vegesack. zu 100 %. Die gleiche G.-V. beschloss die unentgeltl. Ausgabe von Genussscheinen von M. 500 pro St.-Akt. (1924 wieder eingezogen). Weiter erhöht lt. G.-V.v. 4./8. 1922 um M 12 000 000 (also auf M. 20 000 000) in 6000 St.-Akt. u. 6000 Nam.-Vorz.-Akt. zu M. 1000, von den St.-Akt. wurden M. 4 000 000 zu 265 % 1: 1 angeboten u. M. 2 000 000 zu 245 % m. Gew.-Beteil. d. Ges. am Mehrerlös begeben. Die Nam.-Vorz.-Akt. mit 25 % Einzahl. sind zu 100 % ebenfalls der Bremer Wandplattenfabrik überlassen Lt. G.-V. v. 27./11. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 10 Mill. (nach Einzieh. der M. 10 Mill. Vorz.- Akt.) auf RM. 5 000 000 (2: 1). Genussscheine: 4000 Stück zu je M. 500, lt. G.-V. v. 31./5. 1921, den Stammaktionären unentgeltl. überlassen. Die Genüsse sind zum 31./3. 1924 zur Rückzahl. mit je RM. 5 gekündigt. Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Oblig. von 1908. Kurs Ende 1913–1922: 100, 99*, –, 93, –, 95*, 98, 98, –, 86 %. Notierte in Bremen. 3./3. 1923 Kündig. d. Restbetr. zur Rückzahl. am 1./7. 1923 zu 103 %. April 1924 noch ein aufgewert. Betrag von RM. 7570 ausstehend. Geschäftsj.: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Juni. Stimmrecht: Je RM. 500 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), bis 4 % Div., vom Ubrigen 15 % Tant. an A.-R. (mind. zus. eine feste jährl. Vergüt. von RM. 15 000), Rest Sup.-Div. Bilanz am 31. März 1925: Aktiva: Grundst. 360 000, Immobil. 1 020 000, Wohnhäuser 210 000, Masch. u. Geräte 490 000, elektr. Licht- u. Kraftanl. 1, Gleisanl. 1, Brunnenanlage u. Wasserleit. 1, Formen 1, Modelle 1, Waren- u. Material 634 695, Eff. u. Beteilig. 3 050 001, Debit. 1 167 511, Kassa 15 299, (Bürgsch. 50 000). – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 500 000, Anleihe 7570, Delkr.-F. 50 000, Kredit. 807 434, Genussscheine 9530, Rückst. für Unk., Prov., Rabattvergüt. usw. 65 000, (Bürgsch. 50 000), Reingewinn (Div. 500 000, Vortrag 7977). Sa. RuM. 6 947 511. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 154 023, Reingew. 507 977. Sa. RM. 662 000. – Kredit: Betriebsgewinn abz. Unk. RM. 662 000. Kurs: In Bremen Ende 1913–1925: 213, –*, –, 126, 165, 270*, 450, 1020, 13 000, 43 000, 54.75, 92.75 %. Zugel. seit Okt. 1905. Erster Kurs 22./5. 1902: 121 %. – In Berlin Ende 1913–1925: 214.40, 163*, –, 126, 240.25, 165*, 260, 460, 1100, 13 100, 43 000, 54.75, 92.50 %. Zugel. Dez. 1905; erster Kurs 6./12. 1905: 350 %. Dividenden 1912/13–1924/25: 24, 4, 0, 0, 0, 10, 10, 25, 25 £ 25, 25 25, 500, ?, 10 % Vorz.-Akt.: 1921/22–1922/3 je 5 %. Genusssch.: 1921/22–1923/24: M. 250, 2500, ?. Coup.- Verj.: 4. J. (K). Direktion: O. Freise; Stellv. Carl Landwehr, Phil. Karl Kroemer, Paul Freise. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Bankier J. F. Schröder, Stellv. Rud. Nagel, Bremen; Rechtsanw. Dr. jur. D. Danziger, Bank-Dir. Dr. August Strube, Herm. Marwede, Bremen; Bankier Philipp Schlesinger, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Bremen: J. F. Schröder, Darmstädter u. Nationalbank; Berlin: Abraham Schlesinger. Steingutfabrik Grünstadt Akt.-Ges. in Grünstadt, Pfalz Gegründet: 1801, als A.-G. 22./5. 1900 mit Wirkung ab 1./7, 1900; eingetr. 28./6. 1900. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Übernahme der Steingutfabrik Kuno Faist für M. 400 000. Zweck: Fabrikation von Steingut-, Majolika- und Thonwaren aller Art, überhaupt Herstellung u. Handel von Erzeugnissen der keramischen Industrie. ――