982 Textil- und Bekleidungs-Industrie. Aufsichtsrat: Fabrikbes. Dr. Richard Faber, Frau Helene Faber, geb. Freiin von Drechsel, Frau Margarete Faber, geb. Faber, Wien; Rechtsanwalt Dr. Josef Dienstfertig, Breslau; Fabrikbes. Arthur M. Faber, Franz Freiherr von Schmidt-Zabierow, Wien. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Baumwollspinnerei Mittweida in Mittweida, Hainichstr. * (Börsenname: Mittweidaer Baumwollspinnerei.) Gegründet: 8./10. 1884; eingetr. 11./10. 1884. Zweck: Betrieb von Baumwollspinnereien. Der gesamte Grundbesitz des Unternehmens peläuft sich auf etwa 11 ha, wovon etwa 5½ ha bebaute Arbeitsfläche sind, während der Rest landwirtschaftl. Zwecken dient. Betrieben werden seit Anfang 1914 fünf Spinnereien mit ca. 143 000 Spinn- u. Zwirnspindeln; die Ges. verfügt über drei Wasserkraftturbinen mit etwa 600 PS. u. Dampfanlagen von 3500 PS. An Beamten u. Arb. werden bei Vollbetrieb etwa 800 beschäftigt. Verbrauch jährl. ca. 25 000 Ballen Baumwolle. Die Ges. ist beteiligt bei der Baumwollweberei Mittweida. Kapital: RM. 2 805 000 in 10 000 St.-Akt. zu RM. 200, 2000 St.-Akt. zu RM. 400 u. 1000 Vorz.- Akt. zu RM. 5. Urspr. A.-K. M. 1 Mill., erhöht 1894 um M. 500 000, 1905 um M. 1 Mill., 1919 um M. 1 500 000, 1920 um M. 4 Mill. Die G.-V. v. 17./3. 1922 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 1 Mill. in 1000 Stück 6 % Vorz.-Akt. (in St.-A. umgewandelt) zu M. 1000. Weiter erhoöht lt. G.-V. v. 9./5. 1923 um M. 6 Mill. in 1500 St.-Akt. zu M. 2000, 2000 St.-Akt. zu M. 1000 u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 28./11. 1924 Umstell. von M. 15 Mill. auf RM. 2 805 000 (St.-Akt. 5: 1, Vorz.-Akt. 200: 1) in 2000 Aktien zu RM. 400, 10 000 Aktien zu RM. 200 u. 1000 Stück 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 5. Genussscheine: M. 8 Mill. Lt. G.-V. v. 17./3. 1922 Ausgabe von 8000 Genussscheinen, auf je M. 1000 lautend, mit gleicher Div. wie St.-Akt. Die G.-V. v. 28./11. 1924 beschloss Ermächtig. des Vorst. zum freihändigen Rückkauf der Genussscheine gegen Barzahl. von RM. 15 je Stück oder Gewähr. von Goldmark-Akt. (1 zu RM. 200 für 10 Genussscheine) bis 31./1. 1925 u. zur Kündig. der freihändig nicht erlangten Genusssch. z. 30./6. 1925, für diese nicht erlangten Genussscheine wurde der Betrag von je RM. 15 beim Amtsger. Mittweida hinterlegt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: Je RM. 200 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Vorz.- Div. mit Nachzahl.-Pflicht (sowie ferner für jedes volle Proz., das auf die St.-Aktie event. über 20 % entfällt, eine Zusatzdiv. von ½ % bis zur Höchstgrenze von insges. 20 %), bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. von RM. 1500 je Mitgl., der Vors. das Doppelte), Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1925: Aktiva: Grundst. u. Geb. 600 000, Masch. 700 000, Hyp. 25 040, Eff. 45 527, Kassa 5638, Wechsel 307 700, Debit. 2 006 500, Vorräte 1 134 000. – Passiva: A.-K. 2 805 000, R.-F. 300 000, Div. 2979, Pens.-F. für Beamte 150 000, Arb.-Unterst.-F. 50 000, Akzepte 61 948, Kredit. 744 931, Gewinn 709 547. Sa. RM. 4 824 405. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern, Löhne, Gehalt, Unk., Versich.-Prämien u. Abschreib. 2 593 803, Gewinn 709 547. Sa. RM. 3 303 350. – Kredit: Gesamt-Erträgnis RM. 3 303 350. Kurs Ende 1913–1925: 301.50, 307*, –, 260, 287.50, 260*, 301, –, 1500, 7900, 32, 26.75, 122 %. Notiert in Leipzig. Dividenden 1912/13–1924/25: 22, 16, 20, 20, 18, 22, 22, 35, 75, 40, 0% 1 G %, 15 %. Vorz.- Akt. 1924/25: 6 %. – Genussscheine 1922/23–1924/25: 0, RM. 10, KM. 30 ie Stück. Coup.- Verj.: 4 J. (F.) Direktion: L. Steinegger, Stellv. R. Strunz. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbesitzer Herm. Backofen, Mittweida; Stellv. Bank-Dir. Kurt Wunderlich, Bankier Paul Meyer, R.-A. u. Bank-Dir. Emil Polster, Leipzig; Dir. Walter Steinegger, Lengenfeld i. V.; Fabrik-Dir. Georg von Struve, Mittweida. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig, Dresden, Chemnitz u. Mittweida: Allg. Deutsche Credit-Anstalt u. Niederlass.; Kreuzlingen (Schweiz): Schweiz. Kredit-Anstalt. Weissthaler Spinnerei u. Weberei Akt.-Ges. in Mittweida, Bahnhofstr. Gegründet: 3./6. 1875. Firma bis 22./3. 1919 Weissthaler Aktien-Spinnerei. Zweck: Fabrikation von Garnen für die Webbranche, von rohen Kattunen, Drucknesseln, Barchenten etc. a) Grundstück in Weissthal, ca. 76 000 qm mit 240 PS.-Wasserkraft u. Fabrik- gebäuden, Speicher, Stallungen, Schuppen und 8 Häusern für Beamte und Arbeiter, b) Grund- stück in Mittweida, ca. 8000 qm mit Webereifabrikgeb. u. Wohnhaus. Die Webereianlage ent- hält jetzt 600 Webstühle. Die jährl. Produktion bewegt sich bis ca. 2 500 000 Pfd. engl. Garn u. bis ca. 7 000 000 m Stoffen. Verarbeitet werden jährl. an 7000 Ballen Baumwolle. Wegen Sanierung in 1916 siehe bei Kap. 1921 wurde eine Interessengemeinschaft mit der Dresdner Gardinen- u. Spitzenmanufaktur A.-G. in Dresden beschlossen, die aber lt. G.-V. v. 21./9. 1925