Leder.Tabrikeu, ell- u. Häuteververtung. Adler u. Oppenheimer, A.-G. in Berlin C. 2, Neue Friedrichstr. 2. Die von der franz. Regierung sequestrierte Ges. ist liquidiert worden. Nach dem „Temps“ wurde die Fabrik für frs. 32 000 000 einem französisch-elsässischen Konsort. zugesprochen. Dasselbe errichtete eine französische Ges., die Les Tanneries de France, mit frs. 50 000 000 A.-K., die ausserdem noch frs. 50 000 000 Oblig. ausgibt. Das Konsort. nahm gegen Barzahlung von frs. 70 000 000 auch Besitz von den Vorräten. Die Ges. Adler u. Oppenheimer wurde von der Deutschen Regier. entschädigt u. benutzte die Entschädigungs- summe zum Wiederaufbau des Unternehmens in Deutschland. 3 Gegründet: 25./6. 1900 mit Wirkung ab 1./7. 1899; eingetr. 28./6. 1900. Übernahmepreis M. 6 000 000. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Sitz der Ges. bis 1920 in Strassburg i. Els. mit dem Zusatz Lederfabrik, seitdem in Berlin. Zweck: Erzeugung von Leder aller Art u. seinen Nebenprodukten sowie der Handel hiermit. Fabriken in Neustadt i. Meckl. u. Neumünster i. Holstein. Zweigniederl. in Köln, Frankf. a. M. u. Pirmasens. Durch Aufnahme der Emil Köster Lederfabrik A.-G. in Neumünster gelangte die Ges. nach Verlust ihrer elsäss. Werke wieder zu der Möglichkeit, ihre alte Tätigkeit aufzunehmen. Der Fusionsvertrag übertrug das Vermögen der Emil Köster Lederfabrik A.-G. im ganzen ohne Liquidation an die Adler u. Oppenheimer A.-G. Seit Jahren besass die Ges. sämtl. Anteile der Lederwerke Neustadt G. m. b. H. in Mecklenburg, die dann in Liquid. trat; die Liquid. ist 1923/24 beendet worden. Die Fabrikräume, die einen Ausbau erfuhren, wurden von der Ges. in Benutz. genommen. Die Ges. ist beteiligt bei der A.-G. Lederfabrik Wiltz vorm. F. Lambert. Im Aug. 1923 übernahm die Ges. die Aktienmehrheit der A.-G. für Lederfabrikation in München u. baute dieses Werk zweckentsprechend aus. Für den Erwerb der Aktien wurden im Austausch eig. Aktien, die noch aus der Erhöh. im Juli 1921 stammen, gegeben. Ausserdem besteht ein reges Interesse an der Amsterdamschen Leder Maatschappy. 1923/24 fand ferner die Anglieder. der Leonhard G. Kaufmann G. m. b. H. in Köln mit Zweigniederlass. in Berlin u. Tochterunternehm. in Offenbach statt. In den seitens einer Oppositionsgruppe gegen die Ges. geführten vier Anfecht.- bzw. Nichtigkeitsklagen hat die Ges. bisher obsiegende Urteile erzielt. Die Klagen wandten sich gegen Schaff. von Vorz.- Akt. u- Bilanz-Anfechtung, in denen auch der mit der Amsterdam'schen Ges. geschlossene Lohngerberei-Vertrag eine Rolle spielt. Die Oppositionsgruppe hat sich aldann entschlossen, nachdem die erlassenen gerichtl. Entscheid. sämtl. zugunsten der beklagten Ges. ergangen sind, von einer Weiterverfolg. aller schwebenden Rechtsstreitigkeiten abzusehen. Auch die gegen die Beschlüsse der G.-V. v. 28./3. 1925 eingelegten Widersprüche sind zurückgezogen worden. Der Grundbesitz der Ges. besteht in Fabrikgeb., Wohnhäusern u. Grundstücken in Neustadt u. Neumünster u. beträgt insgesamt rund 1 100 000 qm. Kapital: RM. 15 120 000 in 60 000 St.-Akt. zu RM. 250 u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 60. Urspr. M. 6 000 000, erhöht 1906 um M. 1 000 000. 1913 Erhöh. um M. 5 000 000. Lt. G.-V. v. 30./7. 1921 Erhöh. um M. 48 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1921. Die jungen Aktien wurden den Aktionären zu 115 % zum Bezuge im Verh. von 3: 1 angeboten. Die G.-V. v. 19./12. 1921 beschloss die Ausgabe von M. 40 000 000 6 % Vorz.-Aktien mit einfachem Stimm- recht, rückzahlbar bei Auslos. oder Kündig. mit 110 %. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 28./3. 1925 von M. 100 Mill. auf RM. 15 120 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 250 denominiert wurde. Die Vorz.-Akt. sind im Verh. 20: 1 zus gelegt u. der Nennwert der verbleib. Aktien dann von M. 1000 auf RM. 60 reduziert. Der grösste Teil des A.-K. befindet sich im Besitz der Familien Adler u. Oppenheimer. Anleihe: M. 2 200 000 in 4½ % (früher 4 %) Oblig. Ser. A à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 102 %. Die G.-V. v. 10./12. 1906 beschloss die Ausg. weiterer M. 1 000 000 in 4½ % (früh. 4 %) Oblig. Ser. B, rückzahlbar zu 102 %. Der Rest der Anleihen Serie A–0C war zur Rückzahl. zum 30./6. 1923 gekündigt. Anleihe von 1911: M. 3 000 000 in 4½ % Oblig. Ser. C; Stücke à M. 1000 u. 500, rück- zahlbar zu 102 %. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1921 bis spät. 1952. Ebenfalls keine hypothekar. Sicherheit (siehe obige Anleihe). Noch im Umlauf am 1./7. 1925 zus. M. 432 000. Gekündigt zum 30./6. 1923. Die Ges. ist zur Einlös. nur verpflichtet, soweit der französ. Liquidator die Einlös. abgelehnt hat. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 20 St. ‚‚‚