Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Papierfabrik Reisholz Akt.-Ges. in Düsseldorf, Ludwig-Loewe-Haus.- (Börsenname: Reisholz Papier.) Gegründet: 25./1. 1905; eingetr. 17./3. 1905. Gründer s. Jahrg. 1906/07. Sitz bis 28./10. 1911 in Kabel. Zweck: Herstellung u. Handel von Papier, Karton u. ähnl. Erzeugnissen sowie daraus gefertigten Gegenständen u. HBerstell. u. Handel mit den dafür erforderl. Rohstoffen. Die Ges. besitzt 5 nach modernen Grundsätzen einger. Fabrikanl. in Reisholz bei Düsseldorf, Flensburg, Uetersen bei Hamburg, Löhnberg a. d. Lahn u. Arnsberg i. Westf. – Die Anlage in Reisholz ist errichtet auf einem am Rhein geleg. Grundst. von 106 279 qm. Das Grundst. ist zur Abrund. um 17.26 a vergrössert worden. Es ist durch Gleisanlagen mit der Staatsbahn u. der Rheinwerft verbunden. An Kraftmasch. sind 4 Dampfturbinen von insges. ca 10 800 PS. vorhanden. Als Spezialität wird in Reisholz Rotationsdruckpapier auf beiden Papiermasch. hergestellt. Im unmittelbaren Zus. hang mit der Papierstoffbereitung steht die zur Herstell. des wichtigsten Rohstoffes, nämlich des Holzschliffes, errichtete Dampfschleiferei. Die Anlage in Flensburg umfasst 105 458 qam An Kraftmasch. sind Dampfturbinen mit insges. 6500 PS. vorhanden, Auf den beiden Papiermaschinen wird ausser Rotationsdruckpapier auch Tapetenpapier hergestellt: es ist ebenso wie in Reisholz eine Dampfschleiferei vorhanden. Die Anlage in Uetersen bei Hamburg umfasst 80 024 qm, wird von der schiffbaren Pinnau, einem Nebenfluss der Elbe, durchschnitten, besitzt auf beiden Seiten des Flusses eig. Lade- stellen u. ist ausserdem an das Staatsbahngleis angeschlossen. Die Fabrik stellt, wie Reisholz, auf zwei Papiermaschinen ausschliesslich Zeitungsdruckpapier her. An Kraft- maschinen besitzt die Fabrik 2 Dampfturbinen u. eine Dampfmaschine von insgesamt ca. 9400 PS. Die Anlage in Löhnberg a. d. Lahn umfasst 150 683 qm u. ist 1924 zur Abrund. um 15.20 a vergrössert worden. Die Fabrik ist mit 6 Kochern ausgerüstet. Für den Betrieb sind 2 Dampfmasch. von insges. 500 PS. vorhanden, ausserdem besteht eine Wasserkraft von ca. 75 PS. Die Fabrik stellt Sulfitzellulose her, die in den übrigen Werken der Ges. ver- arbeitet wird. Die Anlage in Arnsberg i. Westf. umfasst 236 757 qm. Es werden 2 Karton- masch. betrieben, auf denen hauptsächlich Kartons hergestellt werden, die zu Faltschachteln für Lebensmittelpackungen u. sonst. Massenartikel weiter verarbeitet werden. Die Fabrik hat ca. 2300 PS. Dampfkraft u. daneben eine Wasserkraft, die bei vollem Wasser ca. 2500 PS. beträgt. Mit Hilfe der Wasserkraft wird der Hauptrohstoff der Fabrik, der Holzstoff, im eigenen Betriebe hergestellt. Inzwischen wurde auch eine Dampfschleiferei für ca. 2500 PS errichtet. Die ges. Dampfkraft beträgt ca. 5400 PS. Neben geschaff. Erweiter.-Bauten sind auf diesem Grundst. Wohnungen für Werksangehörige errichtet. Die Ende Aug. 1923 durch Schadenfeuer betroffene Zellstofffabrik Löhnberg wurde nach Wiederaufbau im Jan. 1924 wieder in Betrieb gesetzt. In allen 5 Betrieben waren Ende 1924 etwa 1112 Beamte u. Arb. beschäftigt. Die Ges. ist Mitgl. des Verbandes Deutscher Druckpapier-Fabriken G. m. b. H. in Berlin. Kapital: RM. 6 180 000 in 50 000 St.-Aktien zu RM. 120 u. 4500 Vorz.-Aktien zu RM. 40. Urspr. M. 500 000, erhöht mehrfach, zuletzt 1918 auf M. 10 Mill. (s. Jahrg. 1920/21 II). Dann 1920 um M. 10 Mill. erhöht, 1921 um M. 10 Mill. St.-Akt. u. M. 10 Mill. Vorz.-Akt. mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. einf. Stimmrecht. Nochmals 1921 erhöht um M. 10 Mill. in 10 000 St.-Akt. Die G.-V. v. 5./3 1923 beschloss, unter Aufhebung der wegen eines Formfehlers angefochtenen Beschlüsse der G.-V. v. 29./12. 1922, das A.-K. um M. 10 Mill. St.-Akt u. M. 15 Mill. Vorz.-Aktien zu erhöhen. St.-Aktien von einer Bankengruppe (Barmer Bankverein) übern. zu 285 %, den alten Aktion. angeb. zu 300 % (4: 1). Kap.- Umstellung erfolgte lt. G.-V. v. 26./3. 1925 von M. 75 Mill. auf RM. 6 180 000 (St.-Akt. 25:3, Vorz.-Akt. 1250: 9) in 50 000 St.-A. zu RM. 120 u. 4500 Vorz.-Akt. zu RM. 40. St.- u. Vorz.- Akt. können durch Ankauf, Kündig. oder Auslos. eingezogen werden. Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Schuldverschr. von 1907. Zahlst. wie bei Div.-Scheine. Kurs in Berlin Ende 1914–1922: 99.50*, –, 92, –, –, 98, 100, 102, 106 %. Auch notiert in Düsseldorf. Aufwertungsbetrag RM. 177.66 für je M. 1000. Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Schuldverschr. von 1919. Kurs Ende 1920–1924: 97. 100, 106, 200, 1.37 %. Eingeführt in Berlin im Dez. 1920. Aufwertungsbetrag RM. 15.60 für je M. 1000. Beide Anleihen sind z. 1./7. 1926 gekündigt. Rückzahl.-Betrag für Anl. 1907 RM. 117.60, für Anl. v. 1919 RM. 12.23 für je nom. M. 1000, ausserdem noch die Zs. bis 30./6. 1926. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K., ist seit 1910 erfüllt), etwaige Sonder-Rückl, 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vertragsm. Tant. an Vorstand, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Rest zur Verfüg. der G.-V. (Event. Sup.-Div. nur an St.-Akt.) Bilanz am 30. Juni 1925: Aktiva: Grundst. 876 270, Geb. 2 164 800, Masch. 1 825 200, Wasserbau 79 200, Anschlussgleis 1, elektr. Lichtanlage 1, Wasserversorg. 1, Fuhrwerke 1, Beteil. u. Eff. 1, Kassa 47 507, Waren 1 354 722, (Avale 110 000, Debit. 5 726 201. – Passiva: A.-K. 6 180 000, R.-F. 618 000, Hypoth. 33 735, Umstell.-R.-F. 208 459, (Avale 110 000), Oblig. 163 992, Kredit. 4 063 892, Reingewinn 805 826, (Div. 745 515, Tant. 54 031, Vortrag 6280). Sa. RM. 12 073 906.