Druckereien, Buch- und Zeitungs-Verlag, Kunst-Anstalten, Buchhandel etc. 1191 Berlin-Neuroder Kunstanstalten, Actiengesellschaft, Berlin W 9, Köthenerstr. 28/29 I. Et. Gegründet: 4./1. 1888; eingetr. 4./4. 1888. Die Firma lautete bis 15./10. 1900 „Neuroder Kunstanstalten, A.-G., vorm. Treutler, Conrad & Taube“. Zweck: Papier-, Papierverarbeit.-, Metallverarbeit.-, Kartonnagen-, Druck-, Bromsilber-, Gespinste-, Ersatzgespinste- u. Gewebe-Fabrikation; Herstell., Erwerb, Verwert. u. Betrieb von Geschäften in den vorbezeichneten u. ähnl. sowie gleichen oder ähnl. Zwecken dienenden Erzeugnissen, oder von solchen, welche in Verbind. mit ihnen hergestellt sind, oder zu deren Unterstütz. oder Ausnutz. von Masch., Einricht., sonst. Anlagen u. Lokalitäten der Ges. dienen, besonders der Betrieb von Geschäften mit Material. u. Waren des Kunstdrucks u. Kunstverlags, des Reklame- u. Plakatwesens; Erwerb, Ausnutz. u. Verwert. von Schutz- rechten sowie von Masch. u. Anlagen, welche zu den vorgedachten Zwecken Bezug haben u. von Grundstücken. Fabriken in Brandenburg a. H., Neurode (Schles.). Die Ges. fertigt in der Hauptsache Buntdruck-Artikel für Reklame u. gewerbl. Zwecke sowie Gratulationskarten u. Ansichtspostkarten letztere auch in photogr. Ausführung – an. Die Fabrik in Neurode arbeitet gegenwärtig mit 3 Papierfärbmasch., 7 Kalandern u. Satiniermasch., 26 Hand- u. Dampfprägewerken, 40 chromo-lithograph. Schnellpressen, 2 Buchdruckpressen, 22 Hand- bressen, 40 Hilfsmaschinen etc. Ca. 800 Arb. u. Arbeiterinnen. Areal der Grundstücke 5 ha 30 a 24 qm. 1888/89 Erricht. einer Zweigniederlass. in Braunau (Böhmen); die Ges. ist daselbst für Tschecho-Slowakei konzess. Die Fabrikgebäude in Braunau sind 1922 verkauft. Die G.-V. v. 15./10. 1900 beschl. Vereinig. der Ges. mit der Berliner Kunstdruck- und Verlagsanstalt vorm. A. & C. Kaufman n. =— In der G.-V. v. 24./6. 1914 wurde der Erwerb von n00 des A.-K. der Albrecht & Meister Akt.-Ges., Berlin-Reinickendorf, beschlossen. Für den Erwerb dieser Aktien von Albrecht & Meister ist eine direkte Valuta nicht gezahlt worden, vielmehr ist die Operation durch interne Verrechnung zustande gekommen. 8 Kapital: RM. 1 600 000 in 16 000 St.-Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 1 Mill. Über die mehr- fachen Wandl. des A.-K. siehe dieses Handb. 1920/21 II. A.-K. dann bis 1920 M. 2 Will. Lt. G.-V. v. 7./9. 1920 erfolgte Kap.-Erhöh. um M. 300 000 in 300 Vorz.-Akt. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./10. 1921 um M. 1 500 000 in 1500 St.-Akt. Erhöht lt. G.-V. v. 15./10. 1922 um M. 1 500 000 in 1500 St.-Akt. zu M. 1000. Weiter erhöht lt. a. o. G.-V. v. 15./7. 1921 um M. 2 Mill. in 2000 St.-Akt. zu M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 9./12. 1922 um M. 6 300 000 in 6000 St.-Akt. u. 300 Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923, übern. von einem Konsort. (Schles. Bankverein Fil. d. Deutschen Bank) zu 300 %, angeb, den bisher. Aktion. im Verh. 1: 1 v. 12.–31./12. 1922 zu 360 % plus Stempel. Ausserdem wurde den Aktion. der Ges. von den im Besitz der Ges. befindlichen St.-Aktien der Albrecht & Meister Akt.-Ges., Berlin-Reinickendorf, der Betrag von M. 1 375 000 derart zum Bezug angeb., dass auf je 4 Stück St.-Akt. der Ges. eine St.-Akt. der Albrecht & Meister Akt.-Ges. nebst Div.-Ber. vom 1./7. 1922 ab zu 325 %, zuzügl. Schlussnotenstempel bis 30./11. 1922 bezogen werden konnte. Alsdann erhöht lt. G.-V. v. 18./8. 1923 um M. 3 900 000 in 3900 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1923, begeb. zu 100 %. Die M. 600 000 Vorz.-Akt. sind in St.-Akt. umgewandelt. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 19/12. 1924 von M. 16 Mill. auf RM. 1 600 000 (10: 1) in 16 000 Aktien zu RM. 100. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr in Berlin, Neurode oder Brandenburg. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 3 Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 9 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div. an St.-Akt., 7½ % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. von R.-M. 1500 je Mitgl., der Vors. das Doppelte). Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1925: Aktiva: Grundst. 110 000, Geb. 492 000, Masch., Utensil. u. Inv. 275 000, Steine 25 400, Photovorlagen 1, Lithographien 1, Stempel u. Schnitte 1, Malereien u. Reproduktionsrechte 1, Patente u. Musterschutz 1, Fuhrwerk 1, Feuerwehr- ausrüstung 1, Eff. u. Beteil. 22 850, Kassa 8623, Wechsel 64 954, Debit. 699 055, Rohmaterial. 190 937, Waren 259 773. – Passiva: A.-K. 1 600 000, R.-F. 160 000, Kredit. 186 848, Delkr. 30 000, Dagobert-Budwig-F. 10 000, Interims-K. 28 578, Steuern 13 542, Gewinn 119 631 (davon R.-F. II 100 000, Dagobert-Budwig-F. 10 000, Vortrag 9631). Sa. RM. 2 148 599. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 125 316, Gehälter 142 332, Repar. 3006, Sozialversich. 33 909, Unfallversich. 6984, Steuern 40 408, Grundst. u. Geb.-Unk. 16 504, Fuhrwerksunk. 9457, Abschr. 183 906, Gewinn 119 631. Sa. RM. 681 456. – Kredit: Generalsertrag RM. 681 456. Kurs Ende 1913–1925: 55.50, 50*, –, 77, 175.10, 118.25, 163, 239, 600, 3875, 5, 6.40, 35 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1912/13–1924/25: 4, 0, 0, 0, 10, 15 7½, 15 £ 7½, 15, 15, 25, 0, 0, 0 %. Vorz.-Akt. 1920/21–1922/23: Je 6 %. C.-V.: 4 J. (K.). Direktion: Dir. Dagobert Budwig, Stellv. Adolf Gross, Berlin. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bank-Dir. Max Mende, Breslau; Rechtsanwalt Dr. P. Baumann, Bankier Rob. Gumpert, Bankier A. Ephraim, Bank-Dir. E. Pindter, Berlin; Bank-Dir. Dr, Otto Berve, Breslau. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Darmstädter u. Nationalbank, Deutsche Bank, Mittel- deutsche Creditbank; Breslau: Schles. Bankverein (Fil. d. Deutschen Bank).