1480 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. später von dieser in eigene Regie übernommen wurden, lag es nahe, zur spritver- arbeitenden Industrie (Likör- u. Spirituosen-Fabrikation) überzugehen. Die Ges. hat deshalb das Likör- u. Weingeschäft, welches in früheren Zeiten ein ausgesprochenes Berliner Lokal- geschäft war, durch Aufbau einer bedeutenden Fabrikationsanlage u. Ausbau des Vertriebs- apparates über ganz Deutschland ausgedehnt und sich in Verfolg dieser Entwickel. auch in grossem Massstabe dem Weinhandel zugewandt. Interessiert ist die Ges. noch an ver- schiedenen Weingrosshandl., Restaurations-Unternehm., Hotels usw. Seitens der Ges. sind die Anteile der C. A. F. Kahlbaum Chem. Fabrik G. m. b. H., wie auch das Aktienpaket der Chemischen Fabrik auf Aktien (vorm. E. Schering) an den Konzern der Oberschles. Koks- werke u. Chem. Fabriken veräussert. Von letzteren besitzt die Ges. ein grösseres Aktien- paket. Die Ges. hat ihre Fabriken zum weitaus grössten Teil an die Monopolverwaltung, die Fabrik in Magdeburg an ein Privatunternehmen verkauft. Im Nov. 1912 hat die Ges. in Gemeinschaft mit der Firma R. Eisenmann, Spritfaprik u. Fabrik chem. Produkte zu Berlin, für ein Konsort. die Firma C. A. F. Kahlbaum in B.-Adlers- hof käuflich übern. Die Fa. Kahlbaum besteht in Berlin seit fast einem Jahrhundert. Das Geschäft wurde zunächst unter der Fa. C. A. F. Kahlbaum G. m. b. H. in der bisherigen Weise, völlig getrennt von den eig. Betrieben der Käufer, weiter geführt. Nur der für die Fabrik- betriebe nicht bestimmte umfangreiche Grundbesitz der Firma Kahlbaum ist zu geeigneter Zeit verwertet worden. Im J. 1915/16 hat die Spritfabrik die Stammeinlage der Firma R. Eisenmann bei der C. A. F. Kahlbaum G. m. b. H. erworben. Die Spritbank besass so- mit sämtliche St.-Anleihe der Firma Kahlbaum u. hat ihre Firma lt. G.-V. v. 17./12. 1919 in „C. A. F. Kahlbaum A-G.“ umgeändert. Die Spritbank war seit 1913 an der Firma Vereinigte Spritwerke G. m. b. H. mit Sitz in Berlin beteiligt. Seit 1917/18 Interessengemeinschaft mit der Firma Chemische Fabrik Schuchardt G. m. b. H. in Görlitz. Gemäss Beschluss der G.-V. v. 26./4. 1921 sind in Über- einstimmung mit gleichlautenden Beschlüssen der G.-V. der Schultheiss-Patzenhofer Brauerei- A.-G. in Berlin u. der Ostwerke A.-G. in Berlin die drei genannten Ges. auf 60 Jahre mit Gültigkeit vom 1./9. 1920 ab eine Interessengemeinschaft eingegangen. Diesem Vertrag zu- folge, der sich, wenn er nicht 10 Jahre vor Ablauf gekündigt wird, jeweils um weitere 10 Jahre verlängert, werden die sich ergebenden Reingewinne nach Abzug eines etwaigen Verlustes einer oder mehrerer Ges. zusammengeworfen u. in der Weise verteilt, dass auf Schultheiss-Patzenhofer eine Quote von 30 % u. auf die Ostwerke u. Kahlbaum zusammen eine solche von 70 % (Kahlbanm , Ostwerke %) entfällt. Lt. G.-V. v. 25./2. 1926 wie umgeändert: Schultheiss-Patzenhofer eine Quote von 2 , Ostwerke 2o u. Kahlbaum 2 %0. Im Zus. hang mit dem Abschluss dieses Vertrages ist ein Austausch von A.-R.-Mitgl. vor- genommen u. ferner unter der Firma Interessengemeinschaft Ostwerke-Schultheiss-Patzen- hofer-Kahlbaum G. m. b. H. in Berlin, Roonstr. 6, mit einem Kapital von M. 1 000 000 eine Dachges. gegründet worden, die für die Durchführung des Gemeinschaftsgedankens innerhalb der Interessengemeinschaft Sorge zu tragen hat. Die Kapitalien der drei durch Interessengemeinschaft verbundenen Ges. stellen sich unter Berücksichtigung der weiter unten erwähnten neu geschaffenen Obligationsanleihen gegenwärtig wie folgt: Stammaktien Vorzugsaktien Obligationen C. A. F. Kahlbaum RM. 20 Mill. bisher M. 80 Mill. RM. 1 Mill. bisher M. 50 Mill. RIMI. 513 386 Ostwerke . . „ 25 Mill. „ 100 Mill. „ 1.5 „ „ „ 50 Mill. „ 621 845 Schulth.-Patzenh. . 25 Mill. „ 100 Mill. „ 1 „ . 50 Mill. „ 846 676 Durch Vertrag v. 16./9. 1921 ist dem Konzern, in engerer Anlehnung an die Schult- heiss-Patzenhofer Brauerei-A.-G., die Pschorrbräu-A.-G. in München beigetreten. Der Interess.-Gemeinschafts-Vertrag ist 1925 wieder gelöst worden u. es besteht nur eine gegen- seitige Aktien-Beteilig. Kapital: RM. 21 000 000 in 3125 St.-Akt. zu RM. 20, 2500 St. Akt. zu RM. 50, 66 040 St.- Akt. zu RM. 300, 1 St.-Akt. zu RM. 500, 500 Nam. Vorz.-Akt. über je RM. 2000. Urspr. M. 3 000 000, reduziert 1874 auf M. 750 000, erhöht 1895 um M. 600 000, 1910 um M. 650 000, 1911 um M. 1 000 000. Näheres siehe Jahrg. 1920/21. Weitere Erhöh. 1917 um M. 250 000. 1919 Erhöh. um M. 300 000. Die G.-V. v. 17./12. 1919 beschloss dann Erhöh. um M. 6 950 000. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 4./3. 1921 um M. 41 500 000 in 17 915 St.-Akt. über je M. 1200, 1 St.-Akt. über M. 2000 u. in 200 Nam.-Vorz.-Akt. über je M. 100 000. Die Vorz. Aktionäre erhalten eine Vorz.-Höchst-Div. von 6 % mit Nachzahl.-Anspruch. Die G.-V. v. 6./12. 1921 genehmigte eine Kap.-Erhöh. um M. 78 Mill., davon M. 40 Mill. St.-Akt. zu M. 1200 u. M. 30 Mill. Vorz.-Nam.-Akt. zu je M. 100 000. Die neuen St.-Akt. wurden von einem Konsort. (Darmstädter Bank usw.) übern. u. den alten Aktion. zu 225 % angeboten. Die Vorz.-Akt. den alten Vorz.-Aktionären zum Nennwert angeboten. Kap.-Umstell. It. G.-V. v. 31./3. 1925 von M. 130 Mill. auf RM. 21 000 000 (St.-Akt. 4: 1, Vorz.-Akt. 50: 1) in 66 040 St.-Akt. zu RM. 300, 1 St.-Akt. zu RM. 500, 2500 St.-Akt. zu RR. 50, 3125 St.-Akt. zu RM. 20 u. 500 Nam.-Vorz. Akt. zu RM. 2000. Anleihe I: M. 15 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1920, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 u. 5000, lautend auf den Namen der Darmstädter u. Nationalbank K.-G. a. A., Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Aufwert.-Betrag RM. 9. 30 für nom. M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1926 in spät. 25 Jahren durch jährl. Ausl. oder freihänd. Rückkauf mit M. 600 000 im Nov. auf Jan.; ab 1926 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit dreimonatl. Frist vorbehalten. Bis zur vollständigen Tilg. der Anleihe