Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1483 einschl. des Niederlagengrundbesitzes. Das Unternehmen umfasst zwei Brauereibetriebs- stätten, u. zwar Abt. I zu Berlin NO. 18, Landsberger Allee 11/13, u. Abt. II zu Berlin- Hohenschönhausen, Berliner Str. 8–14. Der Grundbesitz zu Berlin N0O. 18 mit Strassen- fronten: Landsberger Allee 11/13, Friedenstr. 89 u. 91 u. Matthiasstr. 4 ist Eigentum der Ges., Berlin-Hohenschönhausen bewirtschaftet diese pachtweise. Beide Betriebe besitzen eigene, an den Brauereibetrieb angegliederte Mälzereien. Die Abt. Landsberger Allee hat einen Flächenraum von ca 32 000 qm u. besitzt folgende Betriebseinricht.: Eine pneumatische Trommelmälzerei für eine jährl. Gerstenverarbeit. von 140 000 Ztr., eine Sudhausanl. für 130 Ztr. Einmaischquantum u. rd. 500 000 hl Jahres- produktion. Der Gärraum reicht zurzeit für eine Jahresproduktion von ca. 500 000 hl, lässt sich aber ohne bauliche Veränderungen, da der Keller an sich hinreichend gross ist, durch Aufstellung von Gärbottichen auf ca. 750 000 hl bringen. Der Lagerraum ist zurzeit für einen Ausstoss von ca. 400 000 hl eingerichtet, durch Einbringung von Tanks lässt sich die Produktion auf ca. 700 000 hl erhöhen. Die übrigen Betriebseinricht., Fass- u. Flaschen- bierfüllerei, sind für einen Ausstoss von ca. 400 000 hl zureichend. Die Dampfkesselanlage enthält drei neue Borsig-Gruppenrohrkessel von je 200 qm Heizfläche, mit Überhitzern, Ekonomiser u. Wanderrost ausgerüstet. Vier Dampfmasch. mit insges. 1165 Ps liefern die erforderliche Kraft. Für die Stromerzeugung sind vorhanden 3 Dynamomasch. mit zus. rd. 450 Kwst.-Leistung. Die Kapazität der Kälteanl. beträgt rd. 950 000 Cal. pro Stunde. Die Abt. Hohenschönhausen hat eine Grundfläche von ca. 31 500 qm. An Betriebs- einricht. sind vorhanden: Eine pneumatische Trommel- u. Kastenmälzerei für eine jährl. Gerstenverarbeit. von rd. 70 000 Ztr. Das Sudhaus ist für eine Schüttung von 100 Ztr. ein- gerichtet u. reicht aus für eine Jahresproduktion von rd. 200 000 hl. Der Gärkeller enthält rd. 6500 hl Gärgefässe, ausreichend für ca. 250 000 hl. Der Lagerkeller enthält zurzeit 25 000 hl Lagertanks u. kann durch Einbringung weiterer Tanks auf rd. 44 000 hl Lagerraum gebracht werden, entsprechend einem Ausstoss von ca. 225 000 hl. Dampf u. Kraft liefern drei Grosswasserraumkessel von zus. 308 qm Heizfläche, zwei Dampfmasch. von ca. 450 PS u. ein Dieselmotor von 125 PS. Zur Stromerzeugung dienen drei Dynamomasch. von zus. 270 Kwst.-Leistung. Die Kühlanlage besteht aus drei Kompressoren von u1d. 320 000 Cal. pPro Stunde. Der Betrieb hat Gleisanschluss zur Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde. Der Bierabsatz betrug 1921/22 –1924/25: 317 612, 252 709, 252 502, 415 913 hl. Der Braurechtsfuss für die Abt. Landsberger Allee 11/13 beträgt 621 387. 92 hl, für die Abt. Hohenschönhausen 200 000 hl. Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Verein der Brauereien Berlins u. der Umgegend, Deutscher Boykottschutzverband, Deutscher Brauerbund, Schutzverband Deutscher Brauereien, Verband Deutscher Ausfuhrbrauereien, Versuchs- u. Lehranstalt für Brauerei, Berlin. 1925 wurden im Betriebe der Ges. 123 Angest. u. 815 Arb. beschäftigt. Durch Aktienbesitz ist die Ges. beteiligt an der Industriegebäude Berlin-Hohenschönhausen A.-G. u. der Vereinsbrauerei Jüterbog A.-G. Kapital: RM. 5 100 000 in 5200 Akt. zu RM. 600, 6450 Akt. zu RM. 300 u. 750 Akt. zu Akt. zu RM. 60 Urspr. M. 1 800 000, dazu 1873 M. 600 000 u. 1874 M. 900 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 24./2. 1922 un M.=5 200 000 in 5200 Akt. à M. 1000, übern. von einem Konsort., angeb. den bisher, Aktionär. derart, dass auf M. 6000 alte Böhm. Brauhaus-Aktien M. 1000 neue Löwenbrauerei-Böhm. Brauhaus-Aktien zu 150 % gewährt werden. M. 150 000 junge L.-B.-Aktien finden zum Umtausch von Vereinsbrauerei Jüterbog-Aktien Verwendung, während weitere junge Aktien dem Umtausch von Löwenbrauerei-Aktien im Verh. 1:1 dienen. Ausserdem werden den Aktion. der Industriegebäude Berlin-Hohen- schönhausen (bisher. Löwenbrauerei) auf je M. 10 000 Aktien M. 3000 neue Löwenbrauerei- Böhmisches Brauhaus-Aktien zu 150 % bis 16./6. 1922 gewährt. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G. V. v. 29./12. 1924 von M. 8.5 Mill. auf RM. 5 100 000 (10: 6) in 5200 Akt. zu RM. 600, 6450 Aktien zu RM. 300 u. 750 Aktien zu RM. 60. Anleihe: M. 6 000 000 in Teilschuldverschr. Kurs Ende 1922: – %. Die Ges. erklärte sich April 1924 zu vorzeitiger Einlös. z. GM. 2.07 pro M. 1000 nom. (Aufwert. It. Steuernotverordn.) bereit. Endgült. Aufwert.betrag RM. 2.14 für nom. M. 1000. Febr. 1926 noch M. 5 198 000 im Umlauf. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis April. Stimmrecht: Je RM. 60 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 20 % des A.-K., 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div., bezw. nach G.-V.-B. Der A.-R. erhält ausserdem feste Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., RW. 2000 je Mitgl. d. eng. Ausschusses, RM. 4000 der Vors. Bilanz am 30. Sept, 1925: Aktiva: Grundst. 812 000, Geb. 2 556 000, auswärt. Niederlags- Grundst. u. Geb. 661 000, Masch. u. Einricht. 1 006 000, Fuhrpark 289 000, Vorräte 1 883 456, Kassa 207 766, Wertp. 546 074, Bankguth. 868 856, Wechsel 4921, Aussenstände 2 444 669, (Avale 127 875). – Passiva: A.-K. 5 100 000, Rückl. 1 020 000, Teilschuldverschr. 11 332, noch einzulös. Teilschuldverschr.-Zs. 138, Hyp. 778 230, Arb.- u. Beamten-Unterst.-F. 66 503, Kredit. 1 305 244, Sicherstell. u. Spareinl. 1 473 806, eig. Akzepte 878 208, (Tant. 26 540, Div. 612 000, Vortrag 7778), Reingewinn 646 318, (Avale 127 875). Sa. RM. 11 279 784. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 5 897 354, Steuern 3 677 374, zusätzliche Aufwert. 440 000, Abschr. 935 879, Reingewinn 646 318. Sa. RM. 11 596 927. – Kredit: Gewinn an Bier u. Nebenpr odukten sowie sonst. Einnahmen RM. 11 596 927. Kurs Ende 1913–1925: In Berlin: 127, 131.50*, –, 123, 171, 125*, 190, 350, 912, –, 22, 87, 140 %. Zugelassen sind sämtl. Aktien. Dividenden 1912/13–1924/25: 7, 5, 5, 7, 10, 10, 9, 10, 18, 60, 0, 10 G, 12 %. C.-V.: 4 J. (K.) R――――――――――――