Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spifituosen-Industrie. 1627 Zweck: Erwerb, Pachtung, Betrieb u. Verwert. von im In- u. Ausland gelegenen Bier- brauereien sowie der Betrieb aller mit diesen Zwecken mittelbar oder unmittelbar in Ver- bind. stehenden Hilfs- u. Nebengeschäfte. Das Unternehmen ist aus der 1885 als A.-G. errichteten Radeberger Exportbierbrauerei hervorgegangen. 1903 trat die Radeberger Exportbierbrauerei in Liquid., gleichzeitig beschloss die Deutsche Bierbrauerei Übernahme der Anlagen. 1918 Pachtung des Münchener Brauhauses in Berlin (siehe dort), 1920 Verkauf des Kontingents der Abt. Pichelsdorf nebst allem Betriebszubehör an die Brauerei Königsstadt A.-G., jetzt: Königstadt A.-G. für Grundstücke u. Industrie. (Siehe auch den Artikel über diese Ges.) Die der Ges. früher angehörende Brauerei Pichelsdorf wurde 1920 stillgelegt; die Anlagewerte bald darauf verkauft. Zur Zeit umfasst der Brauereibetrieb der Ges. 3 Brauerei- unternehm.: Radeberger Exportbierbrauerei in Radeberg, mit einem Flächeninhalt von ca. 42 000 qm, wovon ca. 9800 qm bebaut sind. Brauerei zum Feldschlösschen in Dresden, mit einem Flächeninhalt von ca. 33 000 qm, davon bebaut ca. 17 000 qm. Einsiedler Brauhaus in Einsiedel bei Chemnitz, mit einem Flächeninhalt von ca. 56 000 qm, davon bebaut ca. 5300 qm. Die Position Grundstücke u. Häuser II in der Bilanz umfasst insbes. die ausser- halb der Brauereigrundstücke liegenden Ausschanklokale u. Niederlagsgrundstücke. Er- wähnenswert sind die in Dresden liegenden Grundstücke: Zwingerstr. 7 ,Stadtrestaurant Gambrinus'“, Wettinerstr. 12 „Tivolié, Gerhart Hauptmann-Strasse 62/64 „Hotel Königshof', Schützenplatz 2/4 „Volkswohlsaal', in Einsiedel 2 Brauereigüter. 1921 fand im Wege der Fusion die Übernahme des Einsiedler Brauhauses A.-G. in Einsiedel bei Chemnitz u. der Feldschlösschen-Brauerei A.-G. in Dresden statt, 1922 erfolgte in gleicher Weise die An- glieder. der Aktienbierbrauerei Gambrinus u. der Hofbrauhaus Aktien-Bierbrauerei u. Malz- fabrik in Dresden. Die Brauereigrundstücke dieser letzten beiden Ges. sind verkauft worden. Durch Aktienbesitz ist die Ges. an obiger Königstadt-Ges. sowie an verschied. Genossen- schaften durch Anteilbesitz interessiert. Die gesamte Produktionsfähigkeit aus den einzelnen Abteil. der Ges. beträgt bis 750 000 hl, der Baurechtsfuss 561 299.86 hl. Die Vermälzungsmöglichkeit der Abteil. Radeberg beträgt 16 000 Zentner Gerste, der Abteil. Dresden 40 000 Zentner Gerste. Die Stärke der gesamten Kraftanlagen beträgt für elektr. Betrieb ca. 200 PS, für Dampfbetrieb ca. 1000 PS, wobei die durch Dampfbetrieb erzeugte elektr. Kraft nicht berücksichtigt ist. Die Ges. beschäftigt in ihren Abteil. 142 Angestellte u. 468 Arbeiter. Kapital: RM. 4 205 000 in 30 000 St.-Akt. zu RM. 140 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Urspr. M. 2 Mill., erhöht 1903 um M. 2 Mill. Weiter erhöht 1918 um M. 600 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22./9. 1921 um M. 6 Mill. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 24./3. 1922 um M. 1 900 000 in 900 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz.-Div. u. Nachzahl.-Anspruch ausgestattet u. zu 100 % begeben; im Falle der Liquid. der Ges. oder im Wege der Kündig. vorab rückzahlbar mit 120 %. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 25./1. 1923 um M. 18 500 000 in 18 500 St.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1922, übern. von einem Konsort. (Gebr. Arnhold, Dresden), davon M. 11 750 000 angeb. den bisher. St.-Aktion. im Verh. 1:1 u. den Vorz.-Aktion. im Verh. 4: 1 vom 30./1.–13./2. 1923 zu 600 %. Lt. gleicher G.-V. wurde das Stimmrecht für besond. Fälle von bisher. 7fach. Stimmrecht auf das 20fache erhöht. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 26./9. 1924 von M. 31 Mill. auf RM. 4 205 000 in 30 000 St.-Akt. zu RM. 140 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Anleihen: I 4½ % der Deutschen Bierbrauerei A.-G. von 1903; II. 5 % der Hofbrauhaus, Aktienbrauerei u. Malzfabrik in Dresden von 1914; III. 4 % der Aktienbrauerei Gambrinus in Dresden von 1899; IV. 4 % der Brauerei zum Feldschlösschen A.-G. in Dresden von 1897; V. 5 % der Einsiedler Brauhaus A.-G. in Einsiedel von 1912; VI. 4½ % der Einsiedler Brauhaus A.-G. in Einsiedel von 1904. Von sämtlichen Anleihen Ende Sept 1925 noch in Umlauf RM. 78 607. Für 1925 2 % = RM. 3 Zs. für nom. M. 1000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je GM. 20 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 7 St., in besond. Fällen 40 St Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. besondere Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 7 % Div. an Vorz.-Aktien (ferner ein weiteres % Div. für jedes Proz., welches die St.-Akt. über 10 % Div. hinaus erhalten), 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt.), Rest weitere Div. an St.-Akt. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1925: Aktiva: Grundst. u. Geb. I 2 626 000, do. II 1 233 000, Quell wasserleit.-Grundst. u. -Anlage 37 000, Masch. 295 000, Gär- u. Lagerbehälter 200 000 Versandgefässe 108 000, Fuhrpark 50 000, Eisenbahnwagen 8000, Kraftfahrzeuge 58 000) Flaschen u. Flaschenkasten 10 000, Betriebs- u. Wirtschaftsgeräte 1, Niederlageneinricht. 1, Wertp. 1, do. der Jubiläums-Stift. 4141, Kassa 80 248, Wechsel 4600, Guth. u. Debit. 1 864 755, (Bürgsch. 122 000), Vorräte 1 132 422. – Passiva: A.-K. 4 205 000, R.-F. 325 000, Sicherheit für Aussenstände 175 000, Rückstell. 1 415 063, Stift-F. 50 000, Schuldverschr. 78 607, Hyp. 103 343, Kredit. 733 302, (Bürgsch. 122 000), noch nicht eingelöste Gewinnanteilscheine 7430, do. Zinsscheine 594, Reingewinn 617 829. Sa. RM. 7 711 170. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 678 045, Steuern 2 504.748, Abschr. 314 750, Reingewinn 827 987 (davon R-F. 75 000, Sicherheit für Aussenstände 100 000, Unterstütz. 35 157, Gebr. Arnholdscher Pensionsverein 10 000, Div. 500 383, Tant. an A.-R.