Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. 1733 Zweck: Betrieb der Rübenzuckerfabrik u. Raffinerie in Genthin, sowie die Errichtung u. Erwerb. weiterer Zuckerfabriken u. Raffinerien; Verkauf der gewonn. Erzeugnisse, insbes. die Lieferung des Zuckerbedarfs der Schokoladen- u. verwandten In dustrien; Ankauf von Roh- oder Weisszucker zur Herstell. aller Sorten Weisszucker u. Raffinade, Erwerb. oder Pacht. von Gütern, hauptsächl. zur Erzeugung von Zuckerrüben. Die Anlage der Rübenzuckerfabrik und Raffinerie in Genthin liegen am Plauer Kanal u. an der Genthiner Kleinbahn. Grundbesitz 32.4321 ha. Zwei Häfen von 11 300 qm stellen direkte Verbindung mit dem Plauer Kanal her. Gleisanschluss an die Genthiner Kleinbahnen vermittelt den Anschluss an zwei Staatsbahnhauptlinien. Das eigene Anschlussgleis umfasst eine Gesamt- länge von 3300 m u. wird noch erweitert. Die Fabrikanl. bestehen aus dem Hauptgebäude, dem Kesselhaus, dem Kalkofengebäude u. der Schnitzeltrocknung. Anschliessend an das Hauptgebäude sind zwei Zuckerspeicher von 1680 beziehungsweise 878 qm er- richtet, für 122 000 bezienungsweise 105 000 Ztr. Zucker, zwischen beiden Speichern ein Zwischenraum von 1295 qm ebenfalls. für Lagerzwecke angebaut, für 60 000 Ztr. Zucker. In einem an der Ostseite des südlichen Hafens errichteten Gebäude von 1506 am Grundfläche befinden sich Arb.-Wohnräume für 180 Arbeiter u. weitere Lagerräume für 30 000 Ztr. Zucker u. Verladevorrichtung, gegenüber einem 407 am grossen Gebäude die Schmiede, Schlosserei u. Kupferschmiede. An Gebäuden sind weiter vorhanden zwei Wohnhäuser für die Direktoren, vier Beamten-Wohnhäuser mit 16 Wohnungen u. Wirt- schaftsräumen für Kantinenbetrieb, das Verwalt.-Gebäude mit zwei Wohnungen u. ver- schiedenen Zimmern für Bureaupersonal, eine Wellblechbaracke für 60 Arb., eine Scheune mit Futterspeicher, ein Stallgebäude u. ein Gebäude für Unterbring. der Spritzen, Feuer- löschgeräte u. Autos. Der für den Betrieb u. für Kochzwecke erforderl. Dampf wird durch 17 Dampfkessel von 2164 qm Heizfläche erzeugt. Sämtl. Kessel sind mit automat. Kohlen- beschickungsanlagen ausgerüstet. Für den Betrieb der Fabrik sind 11 Dampfmasch. von 1867 Ps vorhanden. Die Einrichtung ermöglicht die Verarbeitung einer täglichen Rüben- menge von 36 000 Ztr. auf Verbrauchszucker. In der Raffinerie können tägl. bis zu 6000 Ztr. Rohzucker raffiniert werden. Für die Erzeug. von Elektrizität für Licht u. Kraft stehen 4 Generatoren von 2375 Amp. bei 220 Volt Spannung zur Verfügung. 4 Kräne von zus. 9000 kg Tragkraft, von denen 2 mit Greifer ausgerüstet sind, bewirken die Entladung der Roh- u. Betriebsmaterialien aus Kähnen u. Eisenbahnwagen. Zur Entladung der Rüben aus Eisenbahnwaggons dient die Rübenabspülvorricht. .Elfa“ mit einer Leistungsfähigkeit bis 36 000 Ztr. in 24 Stunden. Für die Lagerung der Rüben sind Rübensilos mit Schwemm- rinnen für eine Lagerung von etwa 400 000 Ztr. Rüben vorhanden. Die Reinigung der Abwässer geschieht nach dem Proskowetzschen Verfahren. Für dieses Klärverfahren sind 20 550 qm Absatzteiche u. 54 830 qm Gär. u. Klärfelder eingerichtet. Ausser Erzeug. von Weisszucker u. Gewinn. von Melasse werden noch Rübensaft u. Melassefutter hergestellt. 1922 hat die Ges. die 5000 Morgen grossen Besitzungen Schönaich u. Eichenkranz mit Vorwerken vom Fürsten von Carolath-Beuthen auf 18 Jahre pachtweise übern. u. einen mit der Fürstl. Lynar-Gräfl. Redernschen Gen.-Verwalt. in Greiffenberg U.-M. auf den Erwerb der Güter Markee, Markau, Röthehof u. Schwanebeck gerichteten Vertrag abgeschlossen, um die auf diesen Gütern angebauten Rüben zu sichern. Ferner wurde im Sept. 1922 die Zuckerfabrik Georgendorf in Steinau a./0. auf 15 Jahre gepachtet. In der Campagne beschäftigen die Werke Genthin, Calbe u. Frankenstein rd. 800 bzw. 350 bzw. 300 Beamte u. Arb. Die Ges. ist beteil. an der Zuckerraffinerie Hamburg-Schulau von E. Bach & Co. sowie an der Aktien-Zuckerfabrik zu Königslutter. Kapital: RM. 2 333 000 in 43 330 St.-Aktien zu RM. 20 u. 7332 St.-Aktien zu RM. 200. Urspr M. 1 Mill., nach u. nach erhöht, zuletzt 1921 auf M. 10 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 24./2. 1922 umM. 2 Mill., It. G.-V. v. 9./8. 1922 um M. 14 Mill., lt. G.-V. v. 28./2. 1923 um M. 72 Mill. in 20 000 St.-Aktien zu M. 1000, 5000 St.-Aktien zu M. 10 000 u. 200 Vorz.-Aktien zu M. 10 000. Davon M. 30 Mill. St.-Akt. den bisher. Aktion. zu 2500 % im Verh. 11 angeb. Restl. M. 40 Mill. St.-Akt werden nur mit 25 % eingez. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % Vorz.-Div. u. 10fach. Stimmr. ausgestattet. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 27./11. 1923 um M. 82 Mill. in 20 000 St.-Akt. zu M. 1000, 6000 St.-Akt. zu M. 10 000 u. 200 Vorz.-Akt. zu M. 10 000. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern (Commerz- u. Privatbank A.-G., Berlin), davon M. 9 Mill. angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 5: 1 zu 2 $. Lt. G.-V. v. 18./4. 1925 Um- stellung von M. 180 Mill. auf RM. 2 357 900 in 43 330 St.-Akt. zu RM. 20, 7332 St.-Akt. zu RM 200, 330 Vorz.-Akt. zu RM. 15 u. 133 Vorz.-Akt. zu RM. 150. Die a. o. G.-V. v. 15./7. 1925 beschloss Erhöh. bis um RM. 2 Mill., die bis 1./7. 1927 durchgeführt sein muss. Die G.-V. v. 27./2. 1926 beschloss Rückkauf der RM. 24 900 Vorz.-Akt. zum Nennwert. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % an Vorz.-Div., 4 % Div., 10 % fant. in .R. (ausser fester Vergüt. von zus. RM. 50 000), Rest weitere Div. an St.-Akt. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Aug. 1925: Aktiva: Grundst. 257 385, Geb. 1 708 241, Masch. u. Appar- 3 271 793, Eisenbahnbau 76 572, Lokomotiven 5940, Hafen- u. Brunnenbau 60 813, elektr. Krananlage 104 108, Wasserreinig.-Anl. 24 713, Mobil. u. Utensil. 19 560, Zentesimalwagen 25 389, Werk Schönebeck 31 500, Fuhrpark 6525, Eff. 51 332, Wechsel 7984, Kassa 8541, Vorräte 90 535, Debit. 811 662. – Passiva: A.-K. 2 357 900, Akzepte 445 867, Kredit. 3 255 711, Rückstell. 503 119. Sa. RM. 6 562 597.