1816 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. sonst. Erwerbszweige u. die Beteilig. an and. Unternehm., sofern sie zu dem Betriebe einer Handelsmüllerei in Beziehung stehen. Die Mühlen der Ges befinden sich in Rüningen u. in Lehndorf bei Braunschweig; Rüningen ist für Weizenmüllerei, Lehndorf für Roggen- u. Weizenmüllerei eingerichtet. Der Grundbesitz in Rüningen umfasst rd. 175 800 qm, wovon 4460 qm bebaut sind, u. zwar mit einem sechsstöckigen Mühlengebäude mit anschliessendem Getreidesilo, 4 sieben bzw. sechs Stockwerke hohen Getreide- u. Mehl- speichern, einem fünfstöckigen Kleiespeicher, einem Maschinenhaus, einem Kesselhaus, dem Verwalt.-Gebäude sowie Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern. Die für den Betrieb erforderliche Kraft liefern 2 Dampfkessel nebst Ekonomiser mit etwa 460 qm Heizfläche u. 3 Dampf- masch. mit insges. 1150 PS, 2 Dynamomasch. von 680 Amp. u. 6 Motoren von zus. 85 P8. Der Transport des Getreides erfolgt zum Teil durch eine pneumat. Förderungsanlage mit einer Pumpe von 45 PS. Die Mühle besitzt ausserdem eine Wasserkraftanlage, die aus 4 Turbinen besteht u. bis zu 100 PS leistet. Die masch. Einricht. umfasst neben den erforderl. Hilfsmasch, 34 doppelte selbsttätig ausrück. Walzenstühle, 12 Grossplansichter sowie 4 weitere Plansichter. Der Betrieb ist für eine tägl. Leist. von 190–200 Tonnen eingerichtet. – Das Grundstück der 1920 erworb. ehemal. Braunschweiger Roggenmühle A.-G. liegt in Lehndorf u. umfasst rd. 26 900 qm, wovon 2370 qm bebaut sind. Hier befinden sich ein vierstöck. Mühlengebäude mit anschliessendem fünfstöck. Mehlspeicher, ein acht Stockwerke hoher Getreidespeicher sowie zwei Getreidesilos. Ferner sind ein Maschinenhaus, ein Kesselhaus mit Kohlensilo, ein Öltank u. ein Bürogebäude vorhanden. Die Kraftanlage besteht aus einem Dampf- kessel mit Uberhitzer u. Ekonomiser von zus. etwa 200 qm Heizfläche nebst einer Dampfmasch. u. einem Dieselmotor von je 500 PS. Eine Dynamomasch. erzeugt Strom zur Speisung von 10 Elektromotoren mit zus. 100 PS. Die Einricht. der Mühle besteht aus 12 doppelten Walzenstühlen, 9 Plansichtern u. den erforderl. Hilfsmasch., die eine tägl. Leistung von 90 bis 100 Tonnen ermöglichen. In beiden Mühlen zur Zeit 100 Müller u. Arbeiter. Die Lagerräume gestatten die Lagerung von 23 000 Tonnen Getreide u. Mehl. Kapital: RM. 4 250 000 in 65 000 St.-Akt. zu RM. 50 u. 4000 St.-Akt. zu RM. 250. Urspr. M. 1 750 000. 1903 Herabsetz. um M. 700 000. 1911 erhöht auf M. 1 500 000. Nochmalige Erhöh. 1917 um M. 500 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 20./12. 1920 um M. 1 Mill. Weitere Kap.-Erhöh. um M. 6 Mill. beschloss die G.-V. v. 8./9 1921. Dann erhöht lt. G.-V. v. 11./5. 1922 um M. 11 Mill. in 11 000 St.-Akt. Die G.-V. v. 27./11. 1922 beschloss weitere Erhöh. um M. 5 Mill. in 5000 Vorz.-Akt. Die bisher. Vorz.-Akt. sind lt. G.-V. v. 9./5. 1923 in St.-Akt. umgewandelt worden. Die gleiche G.-V. beschloss Erhöh. um M. 25 Mill. in 20 000 St-Akt. u. 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. (Über Vorz.-Akt. s. Jahrg. 1923/24.) Sodann erhöht lt. G.-V. v. 6./10. 1923 um M. 40 Mill. in 4000 St.-Akt. zu M. 50900 u. 20 000 St.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1923. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. zu 100 %, davon M. 9 Mill. angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 5: 1 bzw. 25: 5 vom 5.–29./11. 1923 zu 2 Mill. % plus 20 000 % Unkostenbeitrag zuzügl. 450 Md. % Bezugsrechtsteuer plus Börsen- umsatzsteuer. Weitere M. 11 Mill. wurden für Rechnung der Ges. unter Gewinnbeteilig. des A.-R. u. Vorst. sowie von Grossaktion. der Ges. seitens der Deutschen Bank verkauft. Die restl. M. 20 Mill. mit den Nr. 49 001–69 000, deren Div.-Recht vorläufig ruht, werden seitens des Konsort. jederzeit zum Einstandspreis zur Verfüg. der Ges. gehalten. Die Kap.- Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 17./1. 1925 unter Einzieh. der M. 5 Mill. Vorz.-Akt. mithin von M. 85 Mill. auf RM. 4 250 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der 65 000 St.-Akt. zu M. 1000 u. der 4000 St.-Akt. zu M. 5000 auf RM. 50 bzw. RM. 250. Anleihen: I. M. 600 000 in 4 % Oblig. von 1899, Stücke à M. 1000 (Lit. A) u. 500 (Lit. B). Zum 30./6. 1923 gekündigt. II. M. 400 000 in 4½ % Obl. von 1913 (Anl. der ehem. Braunschweig. Roggenmühle A.-G.). Zur Rückzahl. zum 1./10. 1923 gekündigt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 50 St.-Akt. 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. ¼o des A.-K.), ferner besond. Rückl., dann 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Überrest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Reichsmark-Bilanz am 30. Juni 1925: Aktiva: Grundst. u. Wasserkraft 350 000, Geb. 1 289 600, Masch. 654 100, Sprinkler-Anlage 16 500, Anschlussgleis 18 000, Fuhrpark 31 200, Getreide, Fabrikate u. Säcke 756 185, Kohlen u. Treiböl 9000, Eff. 1 000 001, Wechsel 188 596, Kassa 13 341, Bankguth. u. Debit. 1 373 963. – Passiva: A.-K. 4 250 000, Oblig. 54 975, Kredit. 1 025 053, Gewinn 370 460 (davon R.-F. 35 000, Div. 325 000, Vortrag 10 460). Sa. RM. 5 700 488. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunk. 763 867, Steuern u. Abgab. 417 905, Abschr. 152 043, Gewinn 370 460. Sa. RM. 1 704 276. – Kredit: Fabrikationsüberschuss RM. 1 704 276. Kurs Ende 1913–1925: 299.50, 293*, –, 295, 307. 180*, 260, 462, 950, 6025, 4.1, 4.90, 59.50 %. Notiert in Berlin, eingeführt daselbst 7./11. 1907. Dividenden 1912/13–1924/25: 24, 24, 24, 24, 24, 18, 15 % £ M. 100, 22½, 30, 35, 0 %, 3 Ö―0― Direktion: Rob. Pasch, Rich. Arnhold. Stellv.; Herm. Jahn. Aufsichtsrat: (mind. 5) Vors. Dir. Stephan Luther, Dresden; Stellv. Dir. Erich Bernh. von Buggenhagen, Charlottenburg; Konsul J. F. Hackfeld, Bremen; Bank-Dir. Wilh. Hoff- ―――――――