Vorwort zur einunddreissigsten Auflage. Mit dem vorliegenden Band II, Jahrg. 1926, dürfte die Berichtsperiode bis 30. Juni 1923 als abgeschlossen gelten. Abgesehen von einigen Nachzüglern, welche, um der Nichtigkeit erklärung vorzubeugen, im letzten Moment dem Register-Richter ihre Goldmark-Eröffnun bilanz einreichten, treten bei den gesamten in diesem Bande veröffentlichten Aktien-Gesel schaften ausschliesslich die regulären Reichsmark-Bilanzen in Erscheinung. – Infolge d erlassenen Aufwertungsbestimmungen wurden bei allen Vorkriegs-Pfandbriefen und Anleihen entweder die von den einzelnen Unternehmungen festgesetzten, oder durch An- rufung der Spruchstelle erwirkten Modalitäten über Aufwertungsbetrag, Coupon-Einreichung, Zinszahlung, Kündigung bzw. Einlösung der Anleihen angefügt. Soweit die Anleihen von den einzelnen Gesellschaften bereits früher zurückgezahlt wurden, mussten dieselben den betreffenden Abschnitten in gekürzter Form neu eingefügt werden. – Unter den im vor- liegenden Bande behandelten 3189 Aktien-Unternehmungen befinden sich 57 N eueintragungen im II. Quartal 1926 mit einem Gründungskapital von RM. 33 173 050. Hierbei ist insofern ein Fortschritt gegen das I. Quartal 1926 zu verzeichnen, als die Zahl der Gründungen um ca. 20 % (57: 48) und die Gründungskapital- Summe um ca. 65 % (RM. 33 173 050 : rd. RM. 20 Mill.) zugenommen hat. Ausser den 3189 ausführlich behandelten Firmen wurden noch 362 Gesellschaften mit einem kurzen Löschungsvermerk registriert. — Auf der Basis der Fusionen nehmen die Rationalisierungsbestrebungen ihren Fortgang, so sei besonders hingewiesen auf die grossen Konzerngebilde der I. G. Farbenindustrie mit einem A.-K. von RM. 646 Mill., sowie auf die Vereinigten Stahlwerke mit einem A.-K. von RM. 800 Mill., ferner die Verschmelzungen in der Mühlenbauindustrie und mehrere andere. – Über dia Verteilung der im vorliegenden Bande aufgenommenen 57 Neu-Eintragungen auf die einzelnen Branchen gibt die nachstehende Tabelle Aufschluss: ― ― Ges. in Reichsmark Ges. in Reichmark Noten-, Kredit- u. Hypoth.- Übertrag 34 25 718 950 Banken, Treuhand-Ges. 6 8 263 500 Ges. f. Gas, Petroleum usw.. 2 1 900 000 Bau-, Terrain- u. Imm.-Ges. 5 702 730 Wasser- u. Eiswerke, Bäder, Bergwerke, Hütten, Salinen 1 60 000 Heilanstalten.... 1 800 000 Metall, Maschinen, Schiffsb., Hotels, Restaurants, Theater, Feinmechanik, Musikwerke 8 6 524 000 zoolog. Gärten, Vereine 1 50 000 Elektrizitätswerke, elektro- Versicher.-Gesellschaften. 2 129 100 techn. Fabriken. „ == Verkehrs-, Transport- u. Industrie d. Steine u. Erden 3 6 220 000 Lagerhausgesellschaften 6 1 995 000 Textil- u. Bekleid.-Industrie 3 2 100 000 Plantagen- u. Kolcnialges. — — Chem. Industrie, Dünger, Brauereien, Getränke- Ind., Linoleum, Gummi, Asbest 3 150 000 Mälzereien, Presshefefabr. 1 500 000 Leder-Fabriken .. — = Nahrungs- u. Genussmittel, Papier-Industrie, Cellulose, Getreide- u. Futterhandlg., Strohstoff, Kartonnagen 1 500 000 Mühlen, Zuckerfabriken 3 320 000 Polygraph. Gewerbe, Telegra- Handelsges., Warenhäuser, phen- u. Annoncen-Büros 1 600 000 Konsumvereine... 3 1 550 000 Holzindustrie u. Möbelfabrik. 3 598 720 Verschiedene Gesellschaften 4 210 000 7 25 718 550 5 ― Die gesamten Neugründungen der letzten zwölf Jahre gestalteten sich wie folgt: Gründungen Gesellschaften Aktienkapital Gründungen Gesellschaften Aktienkapital 1914 127 Mark 375 803 200 Übertrag 1423 1915 60 * 70 260 500 1921 1688 Mark 7 778 716 500 1916 101 8 126 626 600 1922 2856 3 19 827 618 000 1917 126 3 312 256 000 1923 7999 „ 262 020 656 Bill. 1918 160 359 420 000 1924 354 R.-M. 15 343 023 710 1919 268 5 632 924 000 1925 386 3 491 248 584 1920 581 1 861 623 000 1926 (bis 30./6.) 105 3 53 153 050 1423 Zzus. 14 811 Die mit * bezeichneten Kurse 1914 beziehen sich auf den 25. Juli 1914 bezw. früher, da infolge des Kriegsausbruches die sämtlichen deutschen Börsen Ende Juli 1914 geschlossen wurden. Offizielle Kurse für 1915 u. 1916 sind somit nicht vorhanden. Der für ult. 1916 angegebene Kurs ist der durch das Gesetz vom 9. November 1916 vom Bundesrat festgesetzte Steuerkurs. Am 1. Dezember 1917 erfolgte mit Be. schränkungen die Wiedereröffnung des amtlichen Berliner u. Frankfurter Börsenverkehrs. Später folgten dann verschiedene Provinzbörsen mit der Aufnahme des beschränkten amtlichen Börsenverkehrs. Der für Ende 1918 angegebene und mit einem * versehene Kurs ist derjenige des offiziellen Steuer-Kurszettels vom 31. Dez. 1918, der auch die Kurse der festverzinslichen Werte (Anleihen, Pfandbriefe etc.) brachte. In fest- verzinslichen Werten wurde die öffentliche Kursnotierung ab 1. Sept. 1919 wieder erlaubt. Bei allen Gesellschaften, bei denen sich ein Handel im Freiverkehr feststellen liess, wurde die betreffende Notiz mit Angabe der Börse und des Kurses von Ende 1925 angefügt. Den geehrten Direktionen, welche uns bei Herausgabe des Jahrbuches in liebens- würdiger Weise unterstützten, danken wir an dieser Stelle nochmals ganz verbindlichst. Angaben über eintretende Veränderungen werden stets gern entgegengenommen. Berlin, 15. Juli 1926. Der Verlag * ―