2338 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Geschäftsanteile u. Aktien der aufgeführten Ges. sind so untergebracht, dass der dauernde entscheidende Einfluss der Stolberger Ges. gesichert ist. Die Stolberger Ges. bildet mit den genannten Unternehm. im Interesse einer möglichst wirtschaftlichen Verwert. der Betriebe u. zur Erziel. eines möglichst hohen Gewinnes eine Betriebsgemeinschaft. Der Grundzug der Abmach. ist, dass die Mutterges. den Tochterunternehmen das erforderl. Anlage- u. Betriebs- kapital zur Verfüg. stellt, den Einkauf der Rohstoffe u. Materialien besorgt u. den Verkauf der Fertigerzeugnisse tätigt. Der sich nach Abzug der Vorlagen, Unkosten, Steuern usw. bei der Stolberg-Ges. als dem Finanzunternehmen des Konzerns ergebende Gewinn- bzw. Verlust gilt als gemeinschaftlicher Gewinn bzw. Verlust; seine Verteilung erfolgt jährlich auf Grund bes. Vereinbarungen. Verpflichtungen an Dritte bestehen bei den genannten Tochter- gesellschaften nicht. Der Besitz der genannten Gewerkschaften bzw. Gesellschaften m. b. H. umfasst: Die Gruben Bastenberg u. Dörnberg bei Ramsbeck (Westf.), welche Bleierz und Zinkerz gewinnen. Grube Rosenberg bei Braubach a. Rh., welche Bleierz, Zinkerz, Kupfer- erz u. Spateisenstein gewinnt. Grube Diepenlinchen. Der Betrieb ist im Jahre 1920 ein- gestellt. Die Grube ist ersoffen. Die Tagesanlagen sind zum Teil abgebrochen. Der Be- trieb der Gewerkschaft Wilhelm ist, da zurzeit unlohnend, eingestellt. Die Tagesanlagen u. die Grube sind vollständig erhalten. Das Blei- u. Silberwerk Ems, das die zur Gewerk- schaft Mercur gehörende Grube Neuhoffnung, eine Bleihütte sowie ein Bleiwalzwerk um- fasst. Die Grube Neuhoffnung fördert Bleiglanz, Zinkblende, Kupferkies u. Spateisenstein. Die Bleihütte besteht aus einer Röstanlage mit 12 grossen Konvertoren, einer Schachtofen- anlage mit einem grossen u. zwei kleineren Schachtöfen, einer Entsilberungsanlage u. den sonst für eine Bleihütte üblichen Nebenanlagen. An die Röst- u. Schachtofen- anlage ist eine Rauchgasreinigungsanlage, bestehend aus einer elektrischen Gasreinigung (Cottrell-Verfahren) u. anschliessenden ausgedehnten Kondensationsräumer, zum Zwecke der Wiedergewinnung von Bleiflugstaub angeschlossen. In dem Bleiwalz- und Röhren- werk wird ein Teil der eigenen Bleiproduktion zu Bleiblech, Bleiröhren u. Bleidraht weiter- verarbeitet. Die Zinkhütte gliedert sich in Rösthütte u. in Reduktionshütte. Ausser- dem sind noch eine Steinfabrik zur Herstell. der für den Zinkhüttenbetrieb erforderlichen euerfesten Steine u. Chamotte, eine elektrische Kraftzentrale mit Turbogenerator von 410 PS. sowie die üblichen Nebenbetriebe u. Werkstätten vorhanden. Die an die Rösthütte angeschlossene Schwefelsäurefabrik umfasst 5 Bleikammersysteme u. eine Konzentrations- anlage zur Konzentration der Kammersäure auf 60* Bé. Die Betriebe sind sämtlich mit Eisenbahnanschluss ausgestattet. Das Zinkwalzwerk Münsterbusch, das neuzeitlich aus- gebaut ist, umfasst 6 Walzenstrassen, 6 Kurbelblechscheren, 1 Rangierwindenanlage sowie 1 Doppelschmelzofen u. 2 einfache Schmelzöfen. Das Walzwerk verarbeitet das in der Zinkhütte gewonnene Rohzink zu Zinkblech. Die Bleihütte Ems wurde 1925 stillgelegt. Die Steinfabrik Dortmund, aus der ehemaligen Zinkhütte hervorgegangen, die feuerfeste Steine erzeugte, und die Grube Mühlenbach bei Ehrenbreitstein sind stillgelegt. Die Hütten ver- arbeiten ausschliesslich inländische Erze, deren Zufuhr für den Betrieb in seinem bisherigen Umfange ausgereicht hat. Ausser den genannten Betrieben gehören zum Besitzstande der Ges. bzw. ihrer Tochterunternehmen noch einige zurzeit ruhende Erzgruben an der Ahr, im Siegerland, im Distrikt Ems, im Distrikt Stolberg, auf dem Hunsrück, in Westfalen u. im Harz sowie eine grosse Anzahl noch nicht aufgeschlossener Bergwerke. Beschäftigt wurden 1925 im Durchschnitt 2554 Angestellte u. Arbeiter. In der Goldmark-Eröffn.-Bilanz per 1. Jan. 1924 heisst es: Die zum Konzern der Ges. gehörigen Bergw., Hütten u. sonst. Anlagen sind unter „Beteiligungen“ verwertet, da die Betriebe die Form selbständiger Rechtssubjekten haben. Die im Besitz der Rhein.-Nassau. Bergw.- u. Hütten A.-G. befindl. M. 36 Mill. Aktien der Ges. (s. a. unter Kap.) sind zur Einziehung gelangt. Die Gesamtproduktion an Erzen betrug 1925 auf den einzelnen Gruben: Merkur 12 460 t, Rosenberg 3433 t, Ver. Bastenberg 9818 t, Bliesenbach 4385 t; insgesamt also 30 096 t. Hergestellt wurden in den Hüttenbe- trieben 1925; Zink 9.333 t, Blei 6.342 t, Silber 4.431 kg, Schwefelsäure 60 18.711 t, Kupfer- stein 89 t, Die Zinkblechproduktion betrug 1925: 6.469 t. Kapital: RM. 12 079 200 in 50 396 St-Akt. zu RM. 100, 15 599 St.-Akt. zu RM. 400, 3576 Vorz.-Akt. zu RM. 100 u. 1106 Vorz.-Akt. zu RM. 400. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf bis 6 % (Max.) Vorz.-Div. (s. u. Gewinn-Verteilung), 7 faches Stimmrecht in best. Fällen u. bleiben bis 1934 gesperrt. Urspr. Kapital M. 6 Mill. (über Wandlungen desselben s. Jahrg. 1902/1903). Die G.-V. v. 10./1. 1920 beschloss Erhöh. um M. 2 400 000 in 2000 Vorz.-Akt. Die G.-V. v. 9./8. 1921 beschloss Erhöhung um M. 16 918 800 in 14 099 St.-Akt. zu M. 1200. Lit. G.-V. v. 28./10. 1922 sind die bisherigen M. 2 400 000 Vorz.-Akt. in St.-Akt. umgewandelt. Gleichzeitig ist das A.-K. um M. 36 Mill. in 30 000 auf Namen lautende St.-Akt. zu M. 1200 erhöht worden u. an die Rheinisch-Nassauische Ges. zu 100 % begeben. Über die Umstell. des A.-K. beschloss die G.-V. v. 28./11. 1924 bzw. 4./7. 1925 folgender- massen: Unter Einzieh. der im Besitz der Rhein.-Nassau. Bergwerks- u. Hütten-A.-G. befindl. M. 36 Mill. St.-Akt., wird das Restkap. von M. 36 237 600 im Verh. 3: 1 auf RM. 12 079 200 in der Art herabgesetzt, dass nunmehr der Nennwert der 50 396 Aktien zu M. 300 über RM. 100 u. der der 17 509 Aktien zu M. 1200 über RM. 400 lautet. Lt. gleicher G.-V. fand die Umwandlung von M. 2 400 000 = RM. 800 000 in 3576 Aktien zu RM. 100 u. 1106 Aktien zu RM. 400 in Vorz.-Akt. statt. Diese Vorz.-Akt. wurden den Aktion. unter folg. Beding. zum Umtausch (bis 15./1. 1925) angeboten: Von je 14 Stück zu RM. 100 oder RM. 400 St.-Akt. werden je RM. 100 bzw. RM. 400 bei der Einreich. in eine Vorz.-Akt. zum gleichen .. ―――. ――――――