Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 2367 deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinig., dem Benzol-Verbande, der Verkaufs-Vereinigung für Teererzeugnisse u. dem Siegerländer Eisensteinverein beteiligt. Der grösste Teil des Roheisens wird von den 5 Hochöfen in Bochum geliefert; die Produktion eines Hochofens beträgt jährl. im Durchschnitt etwa 200 000 t. Die Erze hierzu liefern teils die eigenen deutschen Gruben, teils werden sie aus Spanien, Afrika u. Schweden bezogen. Die Ges. besitzt eigene schwedische Eisenerzfelder u. ein Eisensteingrubenkomplex im Siegerlande. Den Kohlen- u. Koksbedarf liefern die eigenen Kohlenzechen u. Kokereien. Die Grösse des gesamten Grundbesitzes des Vereins beträgt rund 658 ha. Die Anlagen der Gussstahlfabrik bedecken eine Grundfläche einschl. Stahlindustrie u. Röhrenwalzwerk von 194 ha. Die Ges. besitzt sämtliche M. 2 000 000 Stamm- Anteile der Ges. für Stahlindustrie G. m. b. H. in Bochum. Das Stahlwerk wurde 1920/21 aus verwaltungstechnisch. Gründen ganz in den Betrieb des Bochumer Vereins einbezogen. Der Bochumer Verein ist Besitzer der Zeche Engelsburg in Eppendorf b. Bochum, auf der sich eine Brikettfabrik befindet, der Zeche Carolinenglück bei Bochum in Bochum IV, auf der eine Kohlenwäsche u. eine Kokerei mit Nebenprodukten vorhanden ist, sowie der Zeche Teutoburgia in Holthausen b. Castrop, welche am 1./9. 1925 stillgelegt wurde. Mit Wirk. ab 1./7. 1920 wurde das in Haslach im Kinzigtal gelegene Stahlwerk Haslach vormals Wilhelm Haiss angegliedert, das hauptsächlich für die Liefer. von Automobilteilen in Betracht kommt. Die bisherigen Besitzer sind noch mit 3.8 % beteiligt geblieben. Interessenvereinigungsvertrag mit der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G., der Deutsch- uxemburg. Bergwerks- u. Hütten-A.-G. u. d. Siemens-Rheinelbe-Schuckert-Union G. m. b. H. In der G.-V. vom 23./3. 1921 wurde ein Interessengemeinschaftsvertrag mit der Gelsen- irchener Bergw.-A.-G., der Deutscb-Luxemburg. Bergw.- u. Hütten-A.-G. u. der Siemens- ein-Elbe-Schuckert-Union beschlossen. Die Interessenvereinig. kann erstmalig zum 30./9. 2000 unter Innehaltung einer einjährigen Kündigungsfrist gekündigt werden. Wird die Kündigung nicht ausgesprochen, so verlängert sich die I.-V. jeweils um weitere 10 Jahre. Die Gewinne des Bochumer Vereins, der Gelsenkirchener u. der Deutsch-Luxemburg. Ges. werden in Zukunft zusammengelegt u. nach einem vereinbarten Schlüssel verteilt. Hier- bei wird der Bochumer Verein auf je M. 1000 Aktien berechnet, der gleiche Gewinn- anspruch wird den beiden anderen Ges. gewährt. Darüber hinaus erhält er während er ersten 10 Vertragsjahre ein Voraus von je M. 7 000 000 für das Jahr, sofern bei Gelsen- kirchen oder bei Deutsch-Luxemburg überhaupt eine Div. ausgeschüttet wird. Dieses Voraus ermöglicht es dem Bochumer Verein, in jedem der betreff. Jahre eine um 10 o) höhere Div. als die beiden genannten Ges. zu verteilen. 1925 trat eine Neuregelung dieses Vertrages ein u. zwar dahingehend, dass der Bochumer Verein vorweg einen Betrag zugewiesen erhält, der einer Vordiv. von 1 % entspricht, wenn Deutsch-Lux. u. Gelsenkirchen nicht mehr als 5 % Div. verteilen. Beläuft sich die Div. der beiden anderen Montan-Ges. auf über 5–10 %, so erhält der Bochumer Verein einen Betrag, der einer Vordiv. von 2 % ent- spricht. Bei einer Div.-Verteil. von 10 u. mehr Prozenten bei den beiden anderen Montan- Ges. erhöht sich die Vordiv. des Bochumer Vereins auf 3 %. Im übrigen soll jetzt nach dem Wiedereintreten stabiler Verhältnisse die Gewinnverteil. innerhalb der Interessen- gemeinschaft wieder nach dem vereinbarten Schlüssel erfolgen, wozu die Aufstell. einer Vorbilanz notwendig werden wird. Durch die im Januar 1923 von den Franzosen u. Belgiern vorgenommene Ruhrbesetz. kamen nach u. nach das Hüttenwerk u. die Zechen vollständig zum Erliegen. Die mit der Besatzungsbehörde geführten wirtschaftl. Verhandl. führten zum Abschluss der Micum- Verträge. Die Werke wurden nach u. nach wieder in Betrieb gesetzt u. die Produktion erreichte in kurzer Zeit die alte Höhe wieder. Trotz der widrigen Verhältnisse konnte die Ges. ihre neuen Anlagen in Höntrop fertigstellen. Ende April 1924 wurden im Röhren- walzwerk die ersten Rohre gewalzt u. inzwischen sind auch die Martinöfen u. die neue Kokerei auf Karolinenglück dem Betriebe übergeben. Wegen der Absatzkrise in Kohle wurde am 1./9. 1925 die Förderung auf Zeche Teuto- burgia eingestellt; die Belegschaft konnte auf den Nachbarzechen untergebracht werden. Durch diese Massnahme hat die Ges. eine Verringerung der Selbstkosten erreicht u. Feier- schichten fast ganz vermieden. Zur Abtragung ihrer kurzfristigen Schulden nahm die Ges. gemeinsam mit Deutsch-Luxemburg u. Gelsenkirchen in 1925 in Amerika eine Anleihe von $ 25 000 000 auf. Die G.-V. vom 27./3. 1926 ermächtigte den Vorstand u. den Verwaltungs- rat, mit der Vereinigte Stahlwerke A.-G. in Düsseldorf einen Vertrag auf Übernahme des grössten Teiles der Werksanl. u. Beteilig. gegen Gewährung von Aktien u. Genussscheinen der Vereinigte Stahlwerke A.-G. abzuschliessen. Der Bochumer Verein wird das einzige Qualitätsstahlwerk im Ruhr-Montantrust sein, u. man erwartet für die hochwertigen Edel- stahlerzeugnisse eine vorteilhafte Einwirkung der Zus.fassung auf den Absatz. Kapital: RM. 56 000 000 in folgenden Aktien: 28 000 (Nr. 1–28 000) zu RM. 1000, 23 000 (Nr. 1–23 000) zu RM. 700, 50 000 (Nr. 1–50 000) zu RM. 100, 78 000 (Nr. 1 bis 78 000) zu RM. 50 u. 150 000 (Nr. 1–150 000) zu RM. 20. Das A.-K. bestand bis 1865/66 aus M. 3 000 000, wurde bis 1910 auf M. 30 000 000 erhöht, s. auch Jahrg. 1920/21. Weiter erhöht 1912 um M. 6000 000 lt. G.-V. v. 25./1. 1918 um M. 9 000 000 u. lt. G.-V. v. 3./9. 1918 um. M. 12 000 000 auf M. 57 000 000. Die G.-V. v. 22./4. 1920 beschloss das A.-K. um M. 23 000 000 zu erhöhen auf M. 80 000 000. Von den neuen Aktien wurden zunächst M. 13 000 000 in 13 000 Akt. zu M. 1000 ausgegeben u.