― ――― Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 2373 Dividenden 1914–1925: 22, 45, 35, 23, 20, 25, 40, 30, 100, 0, 0, 0 %. C.-V.: 3 J. (K.) Vorstand: Herm. Schwind, Stellv. Moritz Weber. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Aug. Lürman, Bremen; Stellv. Dr. August Schön, Hamburg; Bank-Dir. Dr. Aug. Strube, Bremen; Dir. Heinr. Dotzert, Hamburg. Zahlstellen: Bremen: Darmstädter u. Nationalbank; Hamburg: Vereinsbank; New York: National City Bank of New York. Hubertus Braunkohlen Akt.-Ges. in Brüggen a. d. Erft. Gegründet: 30./12. 1908; eingetr. 13./1. 1909 in Kerpen. Gründer s. Jahrg. 1913/14. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau, Briketfabrikation, Ziegeleibetrieb u. sonstige mit dem Braunkohlenbergbau zus.hängende Nebengewerbe, ferner der Erwerb von Kuxen u. anderen Bergwerksanteilen, Finanzierung von Bergwerksunternehmungen sowie die Be- teiligung an solchen oder verwandten Unternehmungen. Die Ges. erwarb 1909 die gesamten 1000 Kuxe der Braunkohlen-Gewerksch. Hubertus u. beschloss dann als einzige Gewerkin am 25./3. 1909 die Auflös. der Gew. unter Über- weisung sämtl. Aktiva u. Passiva an sich selbst. Der Bergwerksbesitz der Ges. umfasst die Grubenfelder Hubertus, Wiesgen, Walrafsgrube, Axersrott, Wurmsrott u. Hubertus- Erweiterung mit einer Gesamtgrösse von 1 324 500 qm. Der Grundbesitz der Ges. hat einen Flächeninhalt von 895 470 qm, hiervon entfallen auf Grubenbetriebe, Eisenbahnanschlüssen u. Fabrikgebäuden 400 000 dqm. Industrielle Gebäude beanspruchen 16 638 qm u. 3460 qm dienen Wirtschafts- u. Wohlfahrtsgebäuden. Vorhanden sind: 1 Brikettfabrik mit 10 Pressen Cahresleistung 180 000 t) u. allen dazu nötigen Nebenanlagen, 16 Beamten- u. 22 Arb.-Wohn., 3 Kantinen u. eine Anzahl Schlafhäuser. Der zus. hängende Besitz der Ges. an Grubenfeldern liegt im Bergrevier Köln-West u. gehört zu dem in der Nähe der Stadt Köln gelegenen rheinischen Braunkohlen-Vorkommen. Nach dem Ergebnis der stattgehabten Bohrungen wurde die Mächtigkeit des Braunkohlen- flözes zwischen 32 u. 56 m geschätzt. Das Verhältnis des Deckgebirges zur Kohle ist im Mittel wie 1: 2%. Die Gewinnung der Kohle erfolgt lediglich im Tagebaubetrieb. Am 19. März 1909 wurde im jetzigen Tagebau das „Liegende“ erreicht. Die Mächtigkeit des Flözes beträgt 45 m gute reine Kohle ohne jedes Zwischenmittel. In dem mit 2 Haupt- kettenbahnen aufgeschlossenen u. entwässerten Grubenfelde wird ein Kohlenvorrat von über 40 000 000 cbm als abbaufähig vorhanden angenommen, so dass eine Tagesförderung von 2000–2500 t stattfinden kann. Die Brikettfabrik mit 10 Pressen ist für eine Jahresleistung von 180 000 t eingerichtet. Zur Hauptsache ist die Fabrik ausgerüstet mit einem drei- teiligen Nassdienstwerk, dem die Kohlen vermittels zweier Kettenbahnen zugeführt werden. Bahnanschluss mit 2½ km Gleis bei der Station Brüggen (Erft) mit Normalspur an die Mödrath-Liblar-Brühler Staatsbahnstrecke angeschlossen. Die Ges. hat ihre ganze Brikett- produktion an das Rhein. Braunkohlen-Syndikat G. m. b. H. zu Köln verkauft. 1911 erfolgte die Angliederung der beiden Brikettwerke C. Brendgen G. m. b. H. in Ziesel- maar u. Braunkohlen- u. Brikettwerk Concordia G. m. b. H. in Liblar. Das Konzessionsfeld Concordia markscheidet mit dem Hauptfeld der Hubertus Braunkohlen-A.-G. u. bildet mit diesem ein zus. hängendes Ganzes. Die insgesamt 2 894 500 qm grossen Felder sind durch Tagebau aufgeschlossen. Beide Ges. besitzen je eine Brikettfabrik, die für die Herstell. von jährl. 12 000 Waggons Briketts eingerichtet sind u. Bahnanschluss haben. Beteilig.-Ziffer der beiden Ges. im Rhein. Braunkohlen-Brikett-Verkaufsverein G. m. b. H. zus. 2.6 %. 1914 Erwerb des Braunkohlenwerkes „Kohlenquelle?. Das Jahreskontingent der Hubertus- u. ihrer Tochter-Ges. im Syndikat beträgt 440 000 t Briketts u. 500 000 t Rohkohle, d. h. 5.55 % Anteil an Briketts u. 5.146 % Anteil an Rohkohlen. Gesamtförderung u. Produktion von Hubertus: 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 Kohlen 1 129 694 1 308 654 1 409 191 1 619 756 897 176 t 1 137 407 t 1 375 000 t Briketts 254 120 307 570 369 830 396 845 254 866 t 337 105 t. 411 020 t Ausser sonstigen Schäden, die die Ges. 1923 durch die Besetz. französ. Truppen erlitt, brach am 8./8. 1923 auf der Grube Concordia Feuer aus, das erst 3 Wochen nach Eingreifen der Ges. gelöscht wurde u. die gesamte Grubeneinricht. zerstörte. Am 17./5. 1925 wurde die Brikettherstell. der Fabrik Hubertus durch eine Kohlenstaubexplosion infolge eines Blitzschlages beeinträchtigt; die Beheb. des Schadens dauerte über 3 Monate, seitdem ist die Fabrik wieder in normalem Betrieb. Das Betriebsergebnis für 1925 wurde durch die Aufgabe des Zweischichten-Systems unter Einführ. der neunstündigen Arbeitszeit im April 1925 ungünstig beeinflusst, da infolge der Arbeitszeitänder. etwa 60 Arbeiter neu eingestellt werden mussten. Kapital: RM. 3 100 000 in 9000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 4000 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div, von 6 % mit Nachzahlungsverpflicht. Urspr. M. 4 500 000. 1919 Erhöh. um M. 4 Mill. in 4000 Stück 6 % Vorz.-Akt. Weiter erhöht 1920 um M. 4 500 000. Lt. a. o. G.-V. v. 22./12. 1924 Umstell. von M. 13 Mill. auf RM. 3 100 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der St.- u. Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 300 bzw. RM. 100. Abstemp. frist 15./4. 1925, nachdem nur noch bei dem Bankhause Sal. Oppenheim jr. & Co. in Köln.