Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 2383 Igibt zurzeit 67.1 % seiner Förderung an das unmittelbar danebenliegende Grosskraftwerk Hirschfelde ab. Hierzu ist eine Bunkeranlage mit 12 000 t Fassungsraum vorhanden. Im Gebiete des Hirschfelde-Zittauer Kohlenbeckens liegen weiter die zwei kleinen Nebenwerke Hartau u. Olbersdorf. Die jährliche Förderung dieser Gruben beträgt zus. 100 000 –150 000 t. Abseits zwischen Bautzen u. Kamenz bei Puschwitz u. Piskowitz liegen noch 2 kleinere Grubenfelder. Kaolinvorkommen lassen eine spätere günstige gemeinsame Ausbeutung von Kohlen u. Kaolin erhoffen Okt. 1924 wurde das dem Hirschfelder Werk benachbarte Braun- kohlenwerk Weichenhain erworben, wodurch eine zweckmässigere Ausnutzung der bisher. Kohlenfelder von Hirschfelde ermöglicht ist. Das Braunkohlenwerk Böhlen liegt 16 km südl. von Leipzig und ist noch im Aufschluss begriffen. Es erstreckt sich mit seinen Werks- anlagen augenblicklich in den Fluren Böhlen, Spahnsdorf, Gaulis, Lippendorf, Trachenau und Kieritzsch. Das Nebenwerk Leipnitz besteht aus einer voll erschlossenen Tiefbau- anlage mit entsprechendem Zubehör u. einer einpressigen Brikettfabrik. Das Nebenwerk Beucha ist ein kleiner Tagebauaufschluss mit einer Sortier- u. Nasspressanlage. Die gesamte Braunkohlenförder. der Ges. in Ost- u. Westsachsen betrug 1924–1925: 1 363 062, 1 820 662 t. Das Steinkohlenwerk Zauckerode liegt 9 km südwestl. von Dresden u. betreibt den Abbau der Steinkohlen im wesentlichen in den Fluren Zauckerode u. Freital. Das Werk betreibt 3 Tiefbauschachtanlagen, sowie eine im Jahre 1923 errichtete neuzeitliche Aufbereitung. Der dem Werk noch zur Verfügung stehende sichere Kohlenvorrat umfasst reichlich 5 000 000 t Kohle. 1925 erwarb die Ges. das an das Grubenfeld Reutnitz angrenzende Kohlenwerk Berzdorf u. das im Hirschfelder Grubenfeld liegende Braunkohlenwerk Robert Scholze in Reichenau. Ein entbehrliches Kohlenfeld im Böhlener Bezirk wurde auch an benach- barte Werke abgegeben. 3 Kraftwerke: Das Grosskraftwerk Hirschfelde liegt unmittelbar neben dem Braunkohlen- werk u. besteht aus dem von der Elektricitäts-Lieferungs-Ges., Berlin, im Jahre 1917 er- worbenen älteren Teil, dem Werk I, u. dem in unmittelbarer Nähe in den letzten Jahren neuerbauten Teil, dem Werk II. Beide Werke sind miteinander durch Dampf- u. elektr. Leitungen verbunden, so dass sie ein einheitliches Grosskraftwerk mit einer Gesamtleist von 85 500 kw darstellen. Die Gebäude des Kraftwerkes bestehen aus: 4 Kesselhäusern, 2 Maschinenhäusern mit angebautem Verwalt.-Gebäude, 2 Pumpenhäusern, 3 Schalthäusern, den Häusern für die sanitären u. Feuerwehr-Einricht. u. den Pförtner. Die Einricht. des Kraftwerkes bestehen aus: 16 Wasserkammerkesseln von je 250 qm Heizfläche u. 25 Steil- rohrkesseln mit je einer Heizfläche von 640–800 qm, 5 Kesseln mit je 1000 qm Heiz- fläche aus 4 Dampfturbinensätzen von 1600 kw, 3400 kw, 7500 kw u. 13 000 kw, 3 Dampfturbinensätzen von je 20 000 kw u. 1 Turbinensatz von 24 500 kw Leistung. Die Maschinenspannung von 6000 V wird durch entsprechende Umspannanlagen auf 20 000. 40 000 u. 100 000 V umgespannt. Zu den Einrichtungen gehören ferner Kohlen- förder-, Schalt-, Kühlwasser-, Rückkühl- u. Entaschungsanlagen, sowie die sonst. Neben- anlagen. Die Kohlenversorgung des Werkes erfolgt über den grossen Kohlenbunker des l―――――――――― ―――――――‚―‚― Braunkohlenwerkes, aus dem die Kesselhausbunker gespeist werden. Das Kühl- und Be- triebswasser liefert die am Kraftwerk vorbeifliessende Görlitzer Neisse in genügendem Aus- masse. Das Kraftwerk Pirna umfasst ein Kessel-, Maschinen-, Umspann- u. Schalthaus mit den erforderlichen Nebengebäuden. Eingebaut sind 7 Steilrohrkessel mit zusammen 3000 am Heizfläche u. 2 Dampfturbinensätze von 3400 u. 8000 km Leistung u. die notwendigen Umspann-, Schalt- u. sonstigen Nebeneinrichtungen. Nach dem Ausbau des Grosskraftwerkes Hirschfelde dient das Kraftwerk in der Hauptsache zur Aushilfe. Das Elektrizitätswerk Oberlausitz in Zittau ist 1917 durch den sächsischen Staat von der Elektricitäts-Lieferungs-Ges. Berlin, erworben worden. Das Versorgungsgebiet des Werkes erstreckt sich auf die Amtshauptmannschaften Bautzen, Löbau, u. Zittau. Das Werk umfasst im Anschluss an die Grossübertragungsanlagen Umspannwerke in Neusalza, Wehrsdorf, Oberoderwitz, Reichenau u. Hirschfelde, sowie ein Verteilungsnetz mit 200 km Freileitung u. 18 km Erdkabel für Spannungen von 20 000 u. 6000 V. Die Niederspannungs- netze sind in 83 Städten u. Gemeinden errichtet. Es versorgt ausser den Kleinverbrauchern die meisten Industriebetriebe der Oberlausitz. Das Elektrizitätswerk Elbtalzentrale in Pirna ist 1912/13 ins Leben gerufen worden. Die Anlagen übernahm 1918 der sächs. Staat. Das Werk versorgt den grössten Teil der Amtshauptmannschaft Pirna u. kleinere Teile der angrenzenden Amtshauptmannschaften Dresden-A., Dresden-N. u. Dippoldiswalde. Die Anlagen umfassen im Anschluss an die Grossübertragungsanlagen u. das Kraftwerk in Pirna drei Umspannwerke in Copitz, Langburkersdorf u. Sporbitz. Das Verteilungsnetz besteht aus 400 km Freileit. u. rd. 80 km Erdkabel, die mit Spannungeu von 20 000, 10 000 u. 6000 V betrieben werden. Die Niederspannungsortsnetze befinden sich in 158 Städten u. Gemeinden. Das Werk versorgt ausser den Kleinverbrauchern zahlreiche Industriebetriebe, insbesondere im Elbta zwischen Dresden und Pirna. Das Kraftwerk Olbersdorf wurde 1925 erworben. Angescalossen sind 14 Ortschaften mit zus. 51 500 Einwohnern. Strom- abgabe jährlich 9 Mill. kWh. Das Kraftwerk Lichtenberg a. d. Mulde wurde 1925 vom Über- landstromverband Freiberg i. Sa. gekauft. Es versorgt den grössten Teil der Amtshaupt- mannschaften Freiberg, Dippoldiswalde u. Flöha u. zwar insgesamt 124 Gemeinden u. 5 Städte mit zus. 120 000 Einwohnern. Stromabgabe jährlich 13 Mill. KkWh. Die Ges. besitzt ferner die Kraftwerke Schandau, Aue, Klosterbuch u. Waldenburg; die letzten drei wurden erst 1925 fertiggestellt.