2384 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Lt. Vertrag v. 17./12. 1926 wurden die Kraftwerke Westsachsen A.-G. in Zwickau gegen einen Kaufpreis von RM. 18 150 000 zuzügl. 10 % Zs. ab 16./12. 1926 bis zum Tage der Zahlung erworben. Damit gingen folg. Werke in den Bes. der Ges. über: 1. Elektrizitätswerk Ölsnitz i. E. Das Grundstück umfasst rd. 30 600 qm mit 6200 qm bebauter Fläche. Das Werk ist aus- gerüstet mit 5 Dampfturbinen mit 10 840 K W. Gesamtleistung. Das Werk hat Gleisanschluss an die Reichseisenbahn u. ist mit der unmittelbar benachbarten Kohlengrube Deutschland durch besondere Huntebahn verbunden. 2. Elektrizitätswerk Bergen i. V. Das Grundstück umfasst 6200 qm mit 1570 qm bebauter Fläche. Das Werk ist ausgerüstet mit 3 Dieselmotoren mit 900 K)W. Gesamtleistung. 3. Wasserkraftanlage Himmelmühle bei Wiesenbad i. E. Die Grundstücke umfassen 4096 qm. Die auf diesen Grundstücken ruhenden Wasserrechte der Zschopau haben eine nutzbare Stärke von ca. 1000 PS., ausgebaut u. benutzt sind zur Zeit 300 PS. Die Wasserkraftanlage ist ausgerüstet mit 2 Franzisturbinen mit 240 KW. Gesamtleistung. Das Stromversorgungsgebiet dieser 3 Werke umfasst 30 Städte u.241 Gemeinden mit zus. 500 209 Einwohnern. Diese Städte und Gemeinden liegen in den Bezirken der Kreis- hauptmannschaften Zwickau u. Chemnitz im Sächs. Erzgebirge u. im Vogtland, ein kleiner Teil in der Tschechoslowakei. Die bestehenden Konzessionsverträge sind zum grössten Teil auf die Dauer von 40 u. 50 Jahren abgeschlossen. Die 3 Ges. beschäftigen 183 Angest. u. 250 Arbeiter. Die elektrischen Grossübertragungsanlagen erstrecken sich nahezu über ganz Sachsen. Sie bestehen aus den drei Höchstspannungs- Doppelleitungen für 100 000 V Hirschfelde – Dresden- Süd, Dresden-Süd –— Lauta u. Dresden- Süd — Herlas. grün mit zusammen 315 km Länge, den Mittelspannungsleitungen für 40 000, 30 000 u. 20 000 V, die als Doppel- u. Einfach-Freileitungen zusammen 290 km u. als Erdkabel 12 km Länge besitzen. An die 100 000 V-Leitung sind die Umspannwerke Rodewitz Dresden-Süd, Chemnitz-Süd u. Silberstrasse mit zusamm. 108 000 kw Umspannleistung angeschlossen, an die Mittelspannungsleit. das Umspannwerk Zittau u. das Schaltwerk Schindmaas. Eine 100 000 V-Leitung von Laufen b. Leipzig nach Silberstrasse ist 1924 dem Betriebe übergeben worden. Weitere Höchst- u. Mittelspannungsleit. u. Umspann- werke sind in Ausführung begriffen. Die aufgeführten Anlagen dienen ausschliesslich zur Übertragung der elektr. Energie im grossen. Für die Verteilung im kleinen und für die unmittelbare Belieferung der Verbrauche sind zwei ausgedehnte elektr. Überlandnetze vor- handen. 1925 wurden die Umspannwerke Herlasgrün u. Sebnitz, die Erweiterungen u. Umbauten der Umspannwerke in Dresden-Süd u. Langburkersdorf, ferner folgende Leitungen dem Betrieb übergeben: die 40 kV.Leitung Langburkersdorf-–Sebnitz, die 30 KV-Leitungen Schindmaas- Waldenburg u. Auerbach i. V.–Rautenkranz, die 20 kV-Leitung Dresden-Süd— Müglitztal, die 15 kV. Leitung Klosterbuch-Naundorf. Im Bau sind ferner eine 100 kV-Leitung Chemnitz-Süd – Chemnitz-Nord – Etzdorf, das Umspannwerk Gössnitz u. Erweiterung der Umspannwerke Chemnitz-Süd u. Silberstrasse. An Wohnungen für Angestellte u. Arbeiter sind in Siedelungen, auf den Werken u. in den benachbarten Ortschaften insgesamt 968 Wohn. vorhanden. Beschäftigt wurden Ende 1925: 1181 Angestellte u. 4717 Arbeiter. Beteiligt ist die Ges. mittelbar oder unmittelbar an folgenden Unternehm.: Elektra A.-G., Dresden; Kraftwerke Freital A.-G., Freital; Kraftwerke Westsachsen A.-G. Zwickau; Elektri- zitätswerke Betriebs-A.-G., Riesa: Grossröhrsdorfer Elektrizitätswerk G. m. b. H., Gross- röhrsdorf; Landkraftwerke Leipzig A.-G., Kulkwitz; Sächsische Electricitäts-Lieferungs- Gesellschaft A.-G., Oberlungwitz; Kraftwerk Sachsen-Thüringen A.-G., Auma i. Th.; Gas- versorgung Ostsachsen A.-G., Dresden: Sächsische Elektrizitätswerke u. Strassenbahn A.-G., Plauen i. V, Gasversorgung Mittelsachsen A.-G.. Dresden; Überlandwerk Glauchau A.-G., Glauchau. Die Stromabg. betrug 1922/23–1923/24: 257 826 879, 305 927 035 k Wh. 1924 bis 1925: 356 525 837, 486 681 704 kWh. Selbsterzeugt wurden 1922/23–1923/24: 151 286 093, 207 835 120 kWh. 1924–1925: 259 457 951, 385 680 193 kWh. Bezogen sind 1922/23 bis 1923/24: 134 875 337, 125 890 791 kWh. 1924–1925: 124 721 052, 155 999 577 kWh. Kapital: RM. 40 Mill. in 20 000 Akt. Lit. A u. 20 000 Akt. Lit. B zu RM. 1000. (Die Akt. Lit. B nehmen erst ab 1927–1929 zur Hälfte u. ab 1930 in vollem Umfange an der Div. teil.). Urspr. M. 150 Mill. in 150000 Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Die Umstellung des A.-K. erfolgte lt. G.-V. v. 24./11. 1924 von M. 150 Mill. auf RM. 40 Mill. derart, dass, da sämtl. Aktien sich in einer Hand befinden, von den bisher. 150 000 Akt. 110 000 Stück vernichtet u. die restl. 40 000 Stück auf RM. 1000 abgestempelt wurden. Einer noch einzuberufenden G.-V. soll vorgeschlagen werden, das A.-K. um RM. 60 Mill zu erhöhen. Dabei ist vorgesehen, dass zunächst nur RM. 45 Mill. u. zwar je 15 Mill. in den Jahren 1926, 1927 u. 1928 eingezahlt werden. Da sich sämtliche Aktien bekanntlich im Besitz des Freistaates Sachsen befinden, kann die Kapitalserhöhung erst durchgeführt werden, sobald der Landtag die entsprechenden Beschlüsse gefasst haben wird. Feingold-Anleihe v. 1924: RM. 50 000 000. Gesichert durch erststellige Hyp. auf Kohlen- vorkommen u. Grundbesitz der Ges., davon zunächst begeben: Erste Ausgabe: RM. 10 Mill., aufgel. Ende März 1924, mit 10 % verzinst ab 1./4. 1924, unkündb. bis 1929. Zinstermine 30./9. u. 31./3. Stücke zu RM. 50, 100, 200, 500 u. 1000; Zeichn.-Preis 95 %, Rückzahl. zu 100 %; ge- zeichnet wurden RM. 2917 450, mithin noch unbegeben RM. 7 082 550. – Zahlst.: Dresden: Sächs. Staatsbank, Gebr. Arnhold, Bondi & Maron, Philipp Elimeyer, Girozentrale Sachsen. Leipzig: Allgemeine Deutsche Credit- Anstalt. Berlin: Berliner Handels-Gesellschaft, Commerz- und Privat-Bank, Darmstädter und Nationalbank, Deutsche Bank, Disconto- Gesellschaft, Dresdner Bank, F. W. Krause. Hamburg: M. M. Warburg. Weimar: Thürin-