2426 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Rheinische Gruben-Akt.-Ges., Köln a. Rh., Hansa-Ring 11. Die Ges. ist lt. Bek. des Amts-Ger. Köln v. 26./2. 1926 von Amts wegen gelöscht worden. Letzte Aufnahme s. Jahrg. 1925. = Vereinigte Stahlwerke van der Zypen und Wissener Eisenhütten Aktien-Gesellschaft in Köln-Deutz, Mülheimerstr. 162. * Gegründet: 13./7. 1881; eingetr. 27./7. 1881. Firma bis 20./10. 1903 Wissener Berg- werke u. Hütten in Brückhöfe bei Wissen a. d. Sieg. Zweigniederlassungen in Wissen a. d. Sieg und Haiger (Dillkreis). Zweck: Erwerb u. Ausbeutung von Konz. auf Eisenstein u. and. nutzbare Mineralien; Produktion von Eisen u. anderen Metallen u. Verarbeitung derselben; Handel mit Metallen u. Mineralien. Das bei Wissen a. d. Sieg belegene Areal der Ges. beträgt 141 ha 79 a 51 qm. Auf diesem Grundbesitz werden die Alfredhütte mit 3 Hochöfen u. die Heinrichshütte mit 1 Hochofen betrieben. Die Ges. hat ausserdem verschiedene zum Betriebe der Hütten u. Gruben erforderl. Terrains gepachtet. Die Gesamtgrösse dieser Grundstücke, deren Erwerb. nicht möglich war, da es sich um fideikommissarisch gebund. Besitz handelt, beträgt 38 ha 17 a 40 qm. Von den Spateisensteingruben Vereinigung, Petersbach, Wingertshardt, St. Andreas, Hamberg, Huth, Hohe Grethe, Tränke u. Alte Hoffnung stehen z. Z. nur die 3 erstgenannten in Betrieb mit einer Gesamtförderungsleistung von 300 000 t pro Jahr. Von der Grube Vereinigung führt eine 9 km lange Schmalspurbahn nach der Alfredhütte. Die Grube St. Andreas ist mit der Heinrichshütte u. Alfredhütte durch Seilbahnen von 3,5 bzw. 4,1 km Länge verbunden. Die Grube Petersbach ist durch eine 9,5 km lange Seilbahn an die Alfredhütte angeschlossen. Sämtl. 4 Gruben sind mit modernen Schachtanlagen für gröss. Teufen ausgerüstet. Die Grube Wingertshardt ist durch einen Querschlag von der Grube Vereinigung aus gelöst u. in Betrieb genommen worden, um die Hütten mit eigenem Spateisenstein zu versorgen u. von dem Zukauf fremder Erze freizumachen. Gesamtbesitz an Bergwerksverleihungen 94 826 062 qm in 282 Geviertfeldern u. einer Distriktverleihung; ausserdem noch 118 gestreckte Felder. Das zur Zweigniederlassung Haiger gehörige Areal umfasst 47 ha 24 a 31 qm u. verteilt sich auf die Gemeinden: Erdbach, Hörbach, Breit- scheid, Medenbach, Haiger, Donsbach, Langenaubach. 1903 Vereinigung der Ges. mit der Firma Gebr. van der Zypen in Köln-Deutz. Das Werk in Köln-Deutz umfasst ein Areal von zus. 100 ha 32 a 70 qm, wovon 31 ha 79 a 31 qm zu Köln bzw. Köln-Deutz, bzw. Köln –Mülheim, 7 ha 3 a 20 qm in Schlebusch u. 61 ha 50 a 19 qm in Mülheim-Merheim-Wichheim-Schweinheim (Gut Herl) belegen. Bebaut sind 16 ha 98 a 14 qm mit Fabrikgeb. Das Werk befasst sich mit der Fabrikation von Rädern, Radsätzen, Bandagen u. Achsen f. Eisenbahnen, Strassen- u. Kleinbahnen, ferner von Walz- eisen, Walzstahl, Bandeisen-Bandstahl, Stahlschmiedestücken, Schwarz- u. Weissblechen; es besteht aus 5 grossen Hauptbetrieben und einer Anzahl Nebenbetrieb. Hauptbetriebe sind: Stahlwerk, Walzwerk, Hammerwerk, Räderfabrik, Weissblechwerk. Das Stahlwerk ist aus- gerüstet mit 12 Siemens-Martin-Schmelzöfen mit einer gesamten Leistungsfähigkeit von jährl. ca. 220 000 t Rohblöcken. Das Walzwerk enthält 6 Walzenstrassen, u. zwar eine Trio-Grob- strasse von 800 mm Walzendurchmesser, eine 500 mm Trio-Stabstrasse mit 650 mm Vorstrasse, eine 650 mm Trio-Knüppelstrasse mit Universalgerüst von 450 mm Durchmesser, eine Trio-Feinstrasse von 260 mm Walzendurchmesser mit Vorstrasse, 2 Bandeisenstrassen 380 u. 250 mm Durchmesser. Das Hammerwerk ist ausgerüstet mit 5 Dampfhämmern, 3 Radreifen- walzwerken u. 1 Radscheibenwalzwerk. Die Räderfabrik besteht aus Räderschmiede u. mech. Werkstatt u. hat eine Leistungsfähigkeit von jährl. 18 000 Radsätzen u. 6000 Radkörpern. Die Dampfkesselanlage umfasst ein Centralkesselhaus mit 2350 qm Heizfläche u. 3 Reservekessel mit 1000 qm Heizfläche; es sind 10 Dampfmasch. mit 10 110 PS. im Betrieb, ausserdem eine elektrisch. Zentrale für Kraft u. Licht von 2325 Kw u. eine Umformeranlage von 1975 Kw. Die Bahnanschlussgeleise mit Rangier-Bahnhof haben eine Gesamtlänge von 10,30 km. Die geplante Arb.-Kolonie in nächster Nähe des Deutzer Betriebes konnte auf den dort be- findlich. Grundst. nicht ausgeführt werden, weshalb das Gut Haus Herl erworben wurde, hier ist nun eine Siedlung grösseren Umfanges angelegt. Die für das Weissblechwerk in Wissen erforderl. Platinen werden auf der Abteil. Deutz ausgewalzt u. zur Verarbeit. nach Wissen gebracht. Das Weissblechwerk umfasst 20 Walzwerke, die alle elektr. angetrieben werden. Die erforderl. Kraft wird teils durch Verwend. von überschüssigem Hochofengas erzeugt, teils in einer besonderen Zentrale, die ihrerseits wieder eine Reserve für die Versorg. der Gruben mit elektr. Energie bildet. Zur Unterbringung der in diesem Weiss- blechwerke beschäftigten Arbeiter ist eine umfangreiche Kolonie u. ein Arb.-Logierhaus erbaut worden. Die Ges. erwarb 1919/20 Kalksteinbrüche sowie die Braunkohlengrube u. Brikettfabrik Gew. Hürtherberg. Lt. G.-V. v. 3./11. 1922 Interessengemeinschaft mit den Rheinischen Stahlwerken, ab 1./7. 1922 auf 50 Jahre, die aber Anfang 1925 aufgehoben wurde. Die Ges. gehört für das Stahlwerk dem Stahlwerks-Verband, ferner der Deutschen Radsatz- und — ―― ―――