* Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke urld Hilfsgeschäfte. 2739 Die Konzession einer elektrischen Zentrale zur Licht- und Kraftabgabe für das Gebiet der Stadt Braunschweig wurde der Ges. lt. Vertrag mit dem Stadtmagistrat vom 16. Juni 1898 auf die Dauer von 35 Jahren, vom Tage des Betriebsbeginnes an gerechnet, erteilt, die Stadt ist jedoch berechtigt, die gesamte Anlage des Elektrizitätswerkes einschliesslich des Grundstückes nach dem Schlusse des achten Rechnungsjahres nach vorher erfolgter drei- jähriger Anzeige zu übernehmen. Im Mai 1913 erfolgte die Verlängerung der Konzession bis mind. 1930 anlässlich der Anlage eines neuen grossen Drehstromwerkes, mit dessen Bau Ende 1913 begonnen wurde; Kosten einschl. des zugehörigen Kabelnetzes ca. M. 2 500 000. Die Abgabe an die Stadt, welche bisher aus der Bruttoeinnahme und dem Reingewinn ge- trennt geleistet werden musste, ist in eine reine Abgabe aus der Bruttoeinnahme umge- wandelt worden. Dabei hat die Ges. die Garantie für eine vertraglich festgesetzte, mit den Jahren steigende Mindesthöhe dieser Abgabe übernehmen und in erhöhte Abschreibungs- sätze für die Elektrizitätswerksanlagen willigen müssen. Demgegenüber ist der Ges. Tariffreiheit bewilligt worden. Wegen alten Vertrages s. Jahrg. 1913/14. Zur Abdampf- verwertung des Gleichstromwerkes im Innern der Stadt, das nur noch zur Reserve diente, wurde ein Fernheizwerk ausgeführt, welches am 15./11. 1924 in Betrieb genommen wurde. Angeschlossen sind die staatlichen u. städtischen Gebäude im Innern der Stadt, sowie Geschäftshäuser, Gastwirtschaften, Hotels u. Bankgebäude. Das Rohrleitungsnetz betrug Ende 1925: 3.8 km. Gesamtanschlusswert Ende 1921–1925: 23 580, 26 748, 26 731, 30 193, 32 466 K.-W Abgegebene Strommengen 1923–1925: 14 314 825, 17 334 160, 22 715 240 K.-W. Sternhaus: An der Bahnlinie Braunschweig-Wolfenbüttel, im Lechlumer Holz, errichtete die Ges. das Wirtschaftsunternehmen Sternhaus, Anlagekosten ca. M. 300 000, das von der Ges. bis Ende 1900 in eigener Regie betrieben wurde; ab 1./1. 1901 verpachtet. Kapital: RM. 6 000 000 in 1200 Akt. (Nr. 1–1200) à RM. 500 und 5400 Akt. (Nr. 1201 bis 6600) à RM. 1000. Urspr. M. 600 000 in 1200 Aktien à M. 500, erhöht 1896 um M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000, 1898: um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000 u. 1904 um M. 1 500 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 4./6. 1909 um M. 1 500 000, übern. von der Allg. Lokal- u. Strassenbahn-Ges. zu 103 %, angeb. den alten Aktionären zu 105 %. Die Umstell. auf GM. lt. G.-V. v. 21./11. 1924 liess das A.-K. unverändert. Von dem A.-K. sind 51 % im Besitz der Stadt Braunschweig, der grössere Teil des Restes im Besitz der Allgemeinen Lokalbahn u. Kraftwerke A.-G. in Berlin. Anleihen: I. M. 2 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1897. Zahlst. wie bei Div. In Umlauf Ende 1923: M. 795 375. Kurs in Braunschweig Ende 1914–1923: –* –, 94, –, 96, –, –, –, 96, – %. Gekündigt zum 2./1. 1924. – II. M. 2 000 000 in 4 % Teil- schuldverschreib. von 1898. Zahlst. wie bei Div. Aufgelegt 3. u. 4./1. 1899 zu 102.50 %. In Umlauf Ende 1924: M. 895 500. Kurs in Braunschweig Ende 1914–1923: –*, –, 94, –, 96, –, –, –, 96, –%. Gekündigt zum 2./1. 1924. Die Ges. zahlte für Anleihe I u. II bis zum 31./10. 1925 den lt. 3. Steuernotverordnung erst 1932 fälligen Betrag von 15 % = RM. 157.50 für M. 1000. Den Altbesitzern der Anleihen von 1897 u. 1898 wurden für die ihnen zu- stehenden Genussrechte besondere auf den Inhaber lautende Genussscheine über je RM. 50 gewährt. III. M. 100 000 000 in 9 %igen Teilschuldverschreib. von 1923; Stücke zu M. 10 000, 20 000 u. 50 000. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. zu 103 % durch jährl. Auslosung ab 1926 innerhalb von 25 Jahren. Die Ges. kauft bis auf weiteres diese Teilschuldverschr. zum vollen Gold- wert von RM. 2.07 für M. 10 000 zurück. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie à RM. 500 = 1 St. 1 Aktie à RM. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K.), dann vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, event. bes. Abstellungen u. Rückstellungen, bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt.), Rest zur Verf. der G.-V. mit der Massgabe, dass, sofern er ausreicht, mehr als 2 % weitere Dividende auf das eingezahlte A.-K. auszuschütten, von dem nach Ver- teilung dieser weiteren Dividende noch verbleibenden Mehrgewinn eine Abgabe an die Stadt zu zahlen ist, welche beträgt von einem Mehrgewinn bis RM. 100 000 10 %, darüber hinaus bis RM. 200 000 15 %, darüber hinaus bis RM. 300 000 20 % u. darüber hinaus 25 %. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Elektrizitätswerk-Anlage 9 256 722, Strassenbahn- Anlage 4 159 253, Vorräte Elektrizitätswerk 491 585, do. Strassenbahn 398 144, Kassa 23 998, Bankguth. 306 681, Debit. 366 647. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Teilschuldverschreib., Aus- gabe 1923 9412, R.-F. 600 000, Rücklage f. soz. Zwecke 665 475, gekünd. Teilschuldverschreib. von 1897–98 98 910, noch einzulös. Zs.scheine 1884, alte Div. 3881, Rückl. Elektrizitätswerk 2 318 364, do. Strassenbahn 1 058 030, Hyp. 248 994, Kredit. 3 616 131, Gewinn 381 950. Sa. RM. 15 003 032. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben Elektrizitätswerk 2 326 122, do. Strassenbahn 1 842 846, Teilschuldverschreib.-Zs. 1884, Rückl. Elektrizitätswerk; Abschr. 700 000, Erneuer. 650 000, Rückl. Strassenbahn: Abschr. 350 000, Erneuer. 650 000, Gewinn 381 950 (davon: 5/ % Div. 345 000, Tant. an A.-R. 12 725, Vortrag 24 225). – Kredit: Vortrag 14 703, Betriebseinnahmen Elektrizitätswerk 3 848 640, versch. Einnahmen do. 406 823, Betriebseinnahmen Strassenbahn 2 549 193, versch. Einnahmen do. 56 510, Zs. 26 933. Sa. RM. 6 902 802. 3 Kurs Ende 1913–1925: 126, 125*, –, 112, –, 100*, 106, 91, –, –, 28, 48, – %. Votiert in Berlin u. Braunschweig. In Braunschweig Ende 1924–1925: 48 G, 54 %. 1222