Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2775 lan dzentrale Ostpreussen A.-G.“ durch den Provinzialverband der Provinz Ostpreussen ge- gründet worden. — Firma bis 19./3. 1921: Ostpreussische Kraftwerke A.-G. Zweck: Bau und Betrieb elektrizitätswirtschaftlicher Anlagen. Der Gesellschaft ist am 18./6. 1920 das Enteignungsrecht für die Herstellung der Wasserkraftanlagen in Friedland und Gross-Wohnsdorf einschl. der dazu gehörigen Staubecken, am 5./11. 1920 das Enteignungsrecht für die Herstellung der 60 000 Volt-Hochspannungsleitung und am 11./9. 1920 das Enteignungsrecht zur Herstellung der elektrischen Mittelspannungsnetze mit den Transformatorenstationen und der Niederspannungsnetze verliehen. Die Ges. besitzt die Wasserkraftwerke Friedland mit einer Leistung von 12 000 KW u. Gross-Wohnsdorf mit einer Leistung von 3000 KW. Beide Werke können jährl. 36 Mill. Kilowattstunden abgeben. Die Ges. besitzt ferner ein Dieselkraftwerk in Gumbinnen, ein kleines Wasserkraftwerk in Goldap u. die Umspannwerke Cosse, Creuzburg, Elbing, Inster- burg, Marienburg, Rastenburg, Liebstadt, Widminnen und Allenstein. An KV Leitungen waren am 31./12. 1925 in Betrieb an 60 kV.Leitungen 455,5 km bei den 3 Überlandwerken Gumbinnen, Königsberg u. Osterode, an 15 kV-Leitungen 4912 km mit 1544 Stationen. Weitere 200 km stehen vor der Inbetriebnahme. Erzeugt wurden in den Werken der Ges. insgesamt 1924–1925: 14 686 787, 20 890 788 kWh. Angeschlossen waren Ende 1925: 49 Stadtgemeinden, 432 Landgemeinden, u. Genossenschaften, 1203 Güter u. 68 Industrie- gesellschaften. Stromlieferungsverträge auf 30 Jahre wurden abgeschlossen mit den Über- landwerken Gumbinnen, Königsberg u. Osterode, ferner wurden Verträge abgeschlossen mit der Stadt Elbing, den Kreisen Elbing und Marienburg, sowie ein Stromaustauschvertrag mit den Königsberger Städt. Werken. Ausserdem besteht ein Stromlieferungsvertrag mit den Städt. Werken in Tilsit. Die Ges. besitzt die Mehrheit der Anteile ihrer Tochter-Ges.: der Uberlandwerke Gumbinnen G. m. b. H, der Überlandwerke Königsberg G. m. b. H. u. der Überlandwerke Osterode. Das A.-K. der Ges. ist zum grössten Teil im Besitz des Reiches, des Staates Preussen u. der Provinz Ostpreussen; klein. Teile sind im Besitz einig. Kreise Ostpreussens. Kapital: RM. 9 960 000 in Nam.-Aktien zu RM. 20. Urspr. M. 10 000 000, übern. von den Gründern zu 100 %, erhöht 1920 um M. 89 Mill., 1921 um M. 1 Mill. behufs Über- nahme des Vermögens der „Überlandzentrale Ostpreussen Akt.-Ges. im ganzen nochmals 1921 Erhöh. um M. 50 Mill., von Preussen übernommen. Durch G.-V. v. 13./5. 1922 weitere Erhöh. um M. 50 Mill. in 50 000 Nam.-Akt. zu M. 1000, vaon der Provinz Ostpreussen zu 100 % übernommen. Nochmal. Erhöh. lt. G.-V. v. 11./10. 1924 um M. 400 Mill. (400 000 zu M. 1000). Lt. G.-V. v. 25./10. 1924 Umstell. von M. 600 Mill. auf RM. 6 Mill. (Verh. 100:1) in 30 000 Akt. zu RM. 20. Lt. G.-V. v. 25./10. 1925 Erhöh. um RM. 340 000 in 17 000 Nam.- Akt. zu RM. 20. Lt. G.-V. v. 17./3. 1925 Erhöh. um RM. 3 560 000 in 178 000 Akt. zu RM. 20; ausgegeben zu 100 %. Die G.-V. v. 9./4. 1926 beschloss weitere Erhöh. um RM. 60 000. Der Aktienanteil des Reiches befindet sich nach Auflösung des Reichsschatzministeriums in Händen der Vereinigten Industrie-Unternehmungen A.-G., Berlin. Oblig.-Anleihe von 1922: M. 600 Mill. Von dieser Anleihe sind jedoch nur M. 3 780 000 uom, ausgegeben worden. Im Umlauf Ende Februar 1926 nom. M. 3 665 000. Gesetzl. Auf- wert.-Betrag RM. 0.03 für je nom. M. 1000. Feingold-Darlehen: Lt. Bilanz am 31./12. 1925 = RM. 2 399 400. Darlehen der Aktionäre: Lt. Bilanz am 31./12. 1925 = RM. 7 800 000. 5 % Kohlenwertanleihe: 125 000 t, ausgeg. vom Ostpreussenwerk u. den als selbständige G. m. b. H. bestehenden Überlandwerken Gumbinnen, Königsberg u. Osterode, deren Anteile sich mit je über der Hälfte im Besitz der Ostpreussenwerk A.-G. befinden. Eingeteilt in Inh.-Teilschuldverschr., u. zwar 60 000 Stück Lit. A von 1 t, 13 000 Stück Lit. B von 5 t. Zs. 1./2. u. 1./8. Bis 10./12. 1924 konnten die Stücke in RM.Oblig. umgetauscht werden (1 t = M. 16.75). 84892 t wurden so auf RM. abgestempelt, der Rest besteht als Sachwert-Anleihe Weiter. Tilgung der Anleihe nach 5 Freijahren zum Nennwert im Wege der Aus- losung oder des freihändigen Rückkaufs mit jährlich mind. 3 % der Gesamtzahl der Kohlen- menge der Anleihe zuzügl. ersparter Zinsen, fällige Tilgungsraten werden jeweils am 1./8., erstmalig am 1./8. 1929, gezahlt. Verstärkte Tilgung u. Gesamtkündig. ab 1929 zulässig. Sicherung: Zugunsten der Deutschen Bank in Berlin Sicher.-Hyp. gemäss RG. über wert- beständige Hyp. vom 23./6. 1923 an erster Stelle eingetragen auf dem über 3500 Morgen grossen Grundbesitz der Anleiheschuldner, die sich das Recht vorbehalten haben, für weitere dem Ausbau u. der Verbesser. der Anlagen des Ostpreussen werks u. der drei Überlandwerke dienliche Anleihen Sicher.-Hyp. auf den für die vorliegende Anleihe verpfändeten Grundbes. mit gleichem Range eintragen zu lassen, sofern aus den Mitteln späterer Anleihen zu erstellende Anlagen ebenfalls für die vorliegende Anleihe erststellig, u. zwar bei hypothekar. Eintragung der späteren Anleihen zu gleichem Range mit diesen, verpfändet werden. Für apital u. Verzinsnng dieser Teilschuldverschr. haben das Reich, Preussen u. Provinz Ost- Preussen selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen. Zinsschein V zahlbar ab 1./2. 1926 mit RM. –.38 für kg 25 bezw. RM. 0.42. Kurs Ende 1924–1925 in Berlin: RM. 8.25, 7.58 für 1 e; Ende 1925: 8.70 für 1 Stuck zu RM. 16.75. In Königsberg: RM. –, –. Die Anleihe ist in der Bilanz mit M. 1 153 200 kapitalisiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1924: 1./4.–31./3.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.