2790 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Oberbayerische Ueberland-Zentrale Akt.-Ges. in München Weinstrasse 7. 3 Gegründet: 23./9. 1911; eingetragen 17./11. 1911. Gründer u. Gründungshergang siehe Jahrg. 1921/22. „ Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnütz. elektr. Stromes in jeder Art, besonders zur Beleucht. u. Kraftübertrag.; Ausnütz. von Wasserkräften sowie der Betrieb aller hierzu dienenden u. darauf bezügl. Geschäfte, u. Beteilig. an gleichart. Unternehmungen. Die Ges. steht als Stromabnehmerin zu der Akt.-Ges. „Leitzachwerke“ in München in vertragl. fest- gelegtem Verhältnis. Zunächst ist ein Abschluss auf Abnahme von 15 000 000 Kwst. erfolgt. Die Leitzachwerke haben ihren Betrieb am 7. Januar 1914 aufgenommen. In den Geschäftsjahren 1914/15–1924/25 wurde das Gebiet der Überland-Zentrale weiter ausgebaut. Das Hochspannungsnetz erreichte eine Leitungslänge von 1095 km, an- geschlossen sind 1785 Ortschaften, die von 652 Transformatorenstationen gespeist werden. Der Anschlusswert der Stationen beträgt 18 486 KVA. Die Zahl der angeschlossenen Glühlampen ist auf 192 620 gestiegen, die Zahl der Motore auf 8607 mit 34 450 PS. Andere Anschlussapparate hat die Ges. 7050. Das Versorgungsgebiet der Ges. erstreckt sich im Osten bis nach Traunstein und an das Interessengebiet der Saalachwerke, im Norden sind die Bezirksämter Wasserburg und Teile des Bezirksamtes Mühldorf a. I. angeschlossen, im Westen reicht es bis an die Grenzen der Versorgungsgebiete der Isar- u. Amperwerke, im Süden bis Bayrischzell u. an die Landesgrenze. Zur Zeit sind in 8 Bezirks- ämtern Oberbayerns Konzessions- u. Monopolverträge auf Lieferung von elektr. Energie auf die Dauer von 25 J. abgeschlossen, bei deren Ablauf die Leitungskonzessionen weitere 25 J. laufen. Belastende Konzessionsbedingungen u. Heimfallrechte bestehen nicht. Der Ausbau der durch 50 jähr. Niessbrauch- und Erbbaurecht gesicherten Wasserkraft der Loisach bei Schönmühl mit rund 5000 PS. Leistung u. rund 15 Millionen Kwst. wurde im Frühjahr 1921 begonnen. Die Inbetriebsetzung erfolgte Anfang April 1923, so dass nunmehr dem Strom- bedarf im Versorgungsgebiete ausreichend Rechnung getragen werden kann. Kapital: RM. 7 686 400 in 55 800 St.-Akt zu RM. 100, 3500 St.-Akt. zu RM. 600 u- 3200 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 2. Urspr. M. 2 300 000, übern. von den Gründern zu 110 %, erhöht lt. G.-V. v. 17./3. 1920 um M. 2 700 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 11./3. 1921 um M. 3 Mill. Lt. G.-V. v. 4./2. 1922 erhöht um M 8 Mill. Weiter lt. G.-V. v. 29./11. 1922 um M. 34 Mill. in 32 000 St.-Akt. u. 2000 Nam.-Vorz.-Akt. zu M. 1000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26./3. 1923 um M. 30 Mill. in 7800 St.-Akt. zu M. 1000, 3500 desgl. zu M. 6000 u. 1200 Nam.-Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die St.-Akt. sind von einem Konsort. zu pari übern. u. davon M. 12 Mill. zu 700 % plus Steuer im Verh. 4: 1 den bisher. Aktion. angeb. Die restl. St.-Akt. wurden von dem Konsort. freihändig veräussert. Die Vorz.-Akt. haben 6 % Vorz.- Div. u. 25 St. in best. Fällen. Die neuen Akt. nehmen ab 1./4. 1923 an der Div.-Verfeil. teil. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 28./3. 1925 von M. 80 Mill. auf RM. 7 686 400 (St.-Akt. 10: 1, Vorz.- Akt. 500: 1) in 55 800 St.-Akt. zu RM. 100, 3500 St.-Akt. zu RM. 600 u. 3200 Nam.-Vorz.- Akt. zu RM. 2. Anleihe: M. 20 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 22./3. 1918, a) M. 2 300 000 Ausgabetag 30./6. 1919, b) M. 3 700 000 Ausgabetag 30./9. 1920, c) M. 9 Mill. Ausgabetag 30./6. 1921, und d) M. 5 Mill. Ausgabetag 9./9. 1922, rückzahlbar zu 102 %. Stücke zu M. 1000 u. 2000, lautend auf den Namen Bayer. Hyp.- u. Wechselbank, München, oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zinsen für die Nr. 1–4500 1./4. u. 1./10.; Nr. 4501–11 250 1./1. u. 1./7. Tilg. jeweils vom 6. Jahre nach dem Ausgabejahr nach 25 Jahren durch jährl. Auslos. oder freihänd. Rückkauf; ab 5. Jahr nach Ausgabej. verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monatl. Frist vorbehalten; erstmalig ab 1./4. 1924. Die Ges. verpflichtet sich, vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe zu emittieren. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Der gesetzl. Aufwertungsbetrag stellt sich für je nom. M. 1000 für a) auf RM. 46, 65, für b) auf RM. 10.20, für c) auf RM. 9.59, für d) auf RM. 0.50. Im Umlauf ist Ende 1926 noch die gesamte Anleihe. Anleihe d) gekündigt zum 31./5. 1926; rückzahlbar mit RM. 0.55 für je 1000. Zahlst.: wie bei Div. Kurs: Ende 1922–1923 in Berlin: 90, 200 %. 1924–1925: a) 2.35, 2.40 %; b) –, 0.43 %; c) 0.60, 0.25 %; d) —, 0.13 %. Eingef. im Okt. 1921. In München 1922–1923: 92, 60 %. 1924–1925: a) –, 2 %; b) 0.85, 0.40 %; c) 0.55, 0.25 %; d) –, 0.10 %. Eingef. im Aug. 1921. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 1000 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 25 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), 6 % Vorz.-Div., 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst., dann 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), Rest Über-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1925: Aktiva: Grundst., Geb., Wasserkraftanl.- u. Eranskotmeteg stationen 3 293 040, Fernleit. u. Ortsnetze 5 596 930, Zähler u. Strombegrenzer 335 327, halbf. Bauanl. 186 150, Telef.-Anl. 1, Inv. 1, Werkz. 1, Fahrz. 1, Kassa 15 994, Wechsel 33. Vorräte an Bau- u. Inst.-Mat., Transform. usw. 475 761, Aussenst. 499 870, Bankguth u. 38 178 129. – Passiva: A.-K. 7 686 400, Oblig.-Anl. 233 797, R.-F. 600 000, Abschr. u. Ern.-F. 375 000, Hyp. 15 183, Gläubiger einschl. Rückstellungen 1 033 960, Vorauszahl. auf Bau- u- Installations-Aufträge 34 000, Gewinn 610 396. Sa. RM. 10 588 738.