Industrie der Steine und Erden. 2851 Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Canalisation und Chemische Industrie in Friedrichsfeld in Baden. * Gegründet: 12./7. 1890; eingetr. 14./8. 1890. Firma bis 1895: Badische Thonröhren- u. Steinzeugwarenfabrik vorm. J. F. Espenschied. Zweck: Fabrikation von Steinzeugröhren zur Städtekanalisation von Gefässen u. Appa- raten für die chem. Gross-Industrie. Die Fabrikation erstreckt sich 1.) auf sämtliche Stein- zeugwaren für Kanalisation, Hausentwässer. u. Stall-Einricht.: 2) auf Gefässe. Apparate u. Maschinen aus Steinzeug für die chemische u. verwandte Industrie. Die Tongruben um- fassen zus. ca. 25 ha und befinden sich teils im Odenwald, teils in der Pfalz. Die Grund- stücke in Friedrichsfeld liegen an den Bahnlinien Mannheim– Heidelberg u. Mannheim Frankf. a. M. mit Anschlussgleis an beide und umfassen rund 18 ha. Die Gebäude bestehen aus 35 Fabrik- und Ofengebäuden mit 44 Brennöfen. Die Grundstücke in Muggensturm, wo die Ges. eine zweite Steinzeugfabrik mit 6 Brennöfen besitzt, umfassen rund 7½ ha. An Maschinen sind 2 Dampfmaschinen u. 1 Lokomobile mit rd. 850 PS. und vier grosse Flammrohrkessel mit ca. 450 qm Heizfläche im Betriebe, ausserdem wird Drehstrom von der Überlandzentrale bezogen. Der in den Tongruben der Ges. lagernde Ton reicht auf mehr als 50 Jahre. Beamte u. Arb. ca. 1000. 1918 Angliederung der Süddeutschen Steinzeug- werke G. m. b. H. in Muggensturm. 1923 Interessengemeinschaft mit der Deutsche Ton- u. Steinwerkzeuge A.-G., Charlottenburg abgeschlossen. Kapital: RM. 4 447 500 in 28 500 St.-Akt. zu RM. 150 u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 115. Die Vorz.-Aktien haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 4 % mit Nachzahl.-Verpflicht. u. gleicher Super-Div. wie die St.-Aktien sowie im Falle der Liqu. der Ges. auf eine vorzugs- weise Befriedig. vor den St.-Aktien. Urspr. M. 1 125 000, erhöht 1891 auf M. 1 150 000. 1894 Sanierung durch Zuzahl. von 30 % = M. 300 pro Aktie. Erhöh. 1895 um M. 300 000, 1903 um M. 550 000, 1905 um M. 500 000, 1915 um M. 350 000, 1917 um M. 150 000, 1919 um M. 1 500 000 in 1500 Vorz.-Akt. zu M. 1000, 1920 um M. 1 500 000. Lt. G.-V. v. 21./4. 19'2 um M. 4 Mill. in 4000 St.-Akt. zu M. 1000 angeb. den bisher. St.- u. Vorz.-Aktion. im Verh. 2: 1 bzw. 1:1 zu 140 % u. lt. G.-V. v. 4./11. 1922 um M. 6 Mill., angeb. den St.-Aktion. im Verh. 2: 1, den Vorz.-Aktion. im Verh. 1* 1 zu 3000 %. Lt. G.-V. v. 11./5. 1923 erhöht um M. 14 Mill., angeb. M. 4 375 000 den St.-Akt. im Verh. 4: 1 u. den Vorz.-Akt. im Verh. 2: 1 zu 2000 %. Lt. G.-V. v. 21./11. 1924 u. auf Grund des Spruches des Oberlandesgerichts Karlsruhe er- folgte Umstell. von M. 30 Mill. auf RM. 4 447 500 in 28 500 St.-Akt. zu RM. 150 u. 1500 Vorz.- Akt. zu RM. 115. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 10 % des A.-K., 4 % Div. auf die Vorz.-Aktien mit Nachzahl., 4 % Div. auf die St.-Akt., vom übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem feste Vergüt. von RM. 3000 pro Mitgl., 6000 für Vors. u. 4500 für Stellv.), Rest zur Verf. der G.-V., event. Super-Div. gleichmässig an Vorz.- u. St.-Akt. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Tongruben 337 897, Grundst. 289 331, Geb. u. Brenn- öfen 2 444 990, Masch. u. Inv. 1 156 568, Gleisanlagen u. Grubenbahn 64 245, Mobilien 17 942, Modelle u. Formen 16 518, Kassa 8575, Wechsel 361 811, Eff. 33 220 (Avale 60 000), Debit. 858 269, Waren-Vorräte 881 533, Roh- u. Betriebsmaterial. 314 370. – Passiva: St.-Aktien 4 275 000, Vorz. 172 500, R.-F. I. 444 750, do. II. 107 750, Pens.-Kasse 50 000, Rückstell. für Reparaturen u. Erweiter. 461 062, alte Div. 1377, Kredit. 767 438, Reingewinn 505 392. Sa. RM. 6 785 269. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Feuerversich. 398 546, Beiträge f. Angest.-, Arb.- u. Unfall-Versich. 135 501, Abschr. 249 516, Reingewinn 1925 505 392 (davon: 10 % Div. auf Vorz.-Akt. 17 250, 10 % Div. auf St.-Akt. 427 500, Tant. an A.-R. 45 377, Vortrag 15 265). —Kredit: Vortrag 6452, Überschuss auf Waren-K. abzügl. Handl.-Unk. 1 268 917, sonstige Emnahmen 13 586. Sa. RM. 1 288 955. Kurs Ende 1913–1925: 215, 205*, –, 215, 296, 160*, 187, 280, 851, 5700, 10.5, 12, 76.25 %. otiert Berlin. Dividenden 1914–1925: 10, 16, 18, 20, 12, 0, 20, 20, 200, 0, 4, 10 %. Vorz.-Akt. 1920–1925: 20, 20, 200, 4, 4, 10 %. Die rückständ. Vorz.-Div. für 1923 wurde aus dem Reingewinn für 1924 nachgezahlt. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Direktion: Prof. H. Bonte, Dr. Friedr. Müller, Heidelberg. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Moritz Bonte, Berlin; Stellv. Rechtsanw. Dr. I. Rosenfeld, Komm.-Rat Leo Stinnes, Mannheim; Bankier Hans Arnhold Berlin; Dir. Felix Bonte, Darm- stadt; Gen.-Dir. Nik. Jungeblut, B.-Charlottenburg; Kfm. Lorenz Hahn, Essen; Fabrikbes. Jakob Cremer, Frechen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Bankhaus Gebr. Bonte. Fürstenberger Porzellanfabrik in Fürstenberg a. d. Weser. Gegründet: 21./3. 1889. Zweck: Fabrikation von Porzellangebrauchsgeschirren. Betrieb der Herzogl. Braunschweigischen Porzellanfabrik Fürstenberg, gegründet 1747, unter Eintritt in den unter dem 24./1. 1859 mit der Herzogl. Braunschweig-Lüneburgischen Kammer, 179