2856 nIlndustrie der Steine And Erden. Direktion: Carl Ebermann, Kodersdorf. 7* Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Max Schulze, Stellv. Max Naumann, Justizrat Ernst Hoffmann, Kaufm. Alfred Henschel, Rechtsanw. Dr. Glätzner, Görlitz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Görlitz: Commerz- u. Privat-Bank A.-G. Sächsisch-Thüringische Portland-Cement-Fabrik Prüssing & Co., Commandit-Gesellschaft auf Aktien in Göschwitz (Saale). (Börsenname: Sächs. Thür. Portl. Cem.) Gegründet: 17./10. bezw. 22./12. 1885; eingetr. 15./4. 1886. Zweigniederl. in Unterwellenborn (mit Firmenzusatz: Abt. Cementfabrik Thuringia) u. Nienburg (mit Firmenzusatz: Abt. Jesar- bruch Nienburg). Zweck: Fabrikation von Portland-Zement u. anderen hydraulischen Bindemitteln u. von Zementwaren, ferner Betrieb der Kalk- u. Ziegeleiindustrie, Betrieb von Bauunternehmungen sowie Handel mit Baumaterialien aller Art sowohl in eig. Betrieben wie durch Beteilig. fremden Unternehm. 1904 Erwerb der Mitteldeutschen Portland-Cement-Fabrik Prüssing & Co. in Schönebeck a. Elbe, K.-G. auf Aktien. Die Ges. erwarb 1910 sämtl. Anteile der Cement- fabrik Thuringia G. m. b. H. in Unterwellenborn u. der Fa. S. Dünkler, Kalkwerke u. Cement- fabrik G. m. b. H. in Förderstedt. 1913 Schaffung von Neuanlagen unter der Fa. Portland Zementwerk Jesarbruch G. m. b. H. 1917 Angliederung sämtl. Tochtergesellschaften an das Hauptwerk. 1920 günstiger Verkauf des Werkes in Schönebeck u. des Kalkwerks in Förder- stedt. Lit. G.-V. v. 12./2. 1921 Anglieder. der Portland Cementfabrik Halle a. S., die aber, weil veraltet, stillgelegt u. veräussert wurde. Die Ges. besitzt je eine Portland-Zement-Fabr. in Göschwitz u. Nienburg u. die Cementfabr. Thuringia, in welcher Hochofenzement hergestellt wird. – Das Nienburger Werk hat Bahn- anschluss u. eine Ladeanlage an der Saale, die mit dem Werk und den Steinbrüchen durch zwei Drahtseilbahnen verbunden ist, die Werke Göschwitz u. Unterwellenborn anschluss. Die Aufbereitung des Rohmaterials geschieht entweder durch Trocknung in Trockentrommeln, Vermahlung u. Brennén in Schachtöfen oder durch Nassmahlung u. Verarbeitunng des Dickschlammes in Drehöfen. Göschwitz besitzt 9 Schachtöfen, von denen 2 zu Thielerostöfen umgebaut sind, u. 2 Drehöfen; ausserdem eine Cementmühlenanlage u einen Cementsilo von 4500 to Fassungskraft mit automatischen Packmaschinen. Die Drehöfe sind mit einer neuen Kohlentrocknung versehen; die Schachtöfen sind teilweise mit auto matischer Beschickung ausgerüstet. Zwei diesem Betriebe dienende Dampfturbinen entwickeln 2500 PS (im ganzen sind daselbst ca. 3750 PS vorhanden). In Nienburg bestehen 2 Drehöfen nebst Kohlenmühle u. Vorzerkleinerungsmaschinen u. in Unterwellenborn Schlacken- u Zementsilos, sowie eine Dampfkraftanlage von 450 PS. Der Gesamtgrundbesitz der Werke umfasst Über 149 ha, die Gesamtleistungsfähigkteit 1 700 000 Fass Cement. Die Ges. is Mitgl. des Nordd. Cement-Verbandes G. m. b. H. in Berlin u. hat hier ein Kontingent vor 1 648 792 Fass. Kapital: RM. 4 211 000 in 28 000 St.-Akt. zu RM. 150, 2000 Stimmrechts-Akt. zu RM. 3 u 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Die Vorz.-Akt. sind ausgestattet mit 6 % (Max) Vorz.-Div Nachzahl.-Anspruch u. 10fachem Stimmrecht. Bei eventl. Auflösung der Ges. werden dié Vorz.-Akt. vorab mit 120 % eingelöst. Urspr. M. 500 000, erhöht 1887 um M. 100 000 1888 um M. 100 000, 1891 um M. 150000, 1898 um M. 170 000, 1899 um M. 230 000. 1900 Erhöh. um M. 500 000, weitere Erhöh. um M. 550 000. Nochmals erhöht 1914 um M. 700 000 Lt. G.-V. v. 27./4. 1920 Erhöh. um M. 2 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 12./2. 1920 un M. 1 000 000. Nochmalig erhöht lt. G.-V. v. 11./1. 1922 um M. 6 500 000 in 5500 St.-Akt zu. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 2./6. 1923 um M. 17 500 000 ir 1600 St.-Akt. zu M. 5000 u. 9500 zu M. 1000. M. 2 000 000 wurden zu 500 %. M. 15 500 000 zu 150 % begeben, davon M. 9 375 000 angeb. den bisher. Aktion. 43 zu 150 % Steue angeboten. Lt. G.-V. v. 27./11. 1924 Umstell. des St.-A.-K. von M. 28 Mill. (nach Umwandl von 2000 St.-Akt. in Stimmrechts-Akt. zu RM 3) auf RM. 4 200 000 (M. 1000 = RM. 150) u das Vorz.-A.-K. von M. 1 000 000 auf RM. 5000 (M. 1000 = RM. 5). Anleihen: I. M. 1 Mill. in 4½ % Obl. v. 1904. II. M. 1 Mill. in 4½ % Obl. v. 1909. III M. 1 Mill. in 5 % Obl. v. 1913, sämtl. gekündigt zum 1./9. 1926. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie in best. Fällen 10fach. St.-Recht. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. besond. Rückl., 6 %ũ Div. an 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen 10 % Tant. an persönl. haft. Gesellschafter, 10 % an A.- (ausser einer festen Jahresentschädig. von RM. 2500 pro Mitgl. u. RM. 5000 für den Vorsits Rest bezw. weitere Div. zur Verfüg. der G.-V. Die pers. haftenden Ges. erhalten ausse erwähnter Tant. eine schwankende Vergüt. vom Jahresgewinn, die für alle persönl. haftendel Ges. zus. höchstens 10 % des Gewinns nach Abzug der Mindestabschreib. ausmachen 2 Bilanz amm 31. Dez. 1925: Aktiva: Grundstücke, Steinbrüche u. Wohnhäuser 655 27% Bauten u. Nebenanlagen A 1 447 537, Masch.- u. Drehofenanlagen 2 941 515, Nertat 158 878, Neubauten 174 140, Vorräte 1 140 284, Schuldner einschl. Banken 1 450 939, Be 12 003, Wertp. 105 583, Kassa 10 418, Wechsel 2479. – Passiva: A.-K. 4 211 000, R.-F. 634 850